Ein prickelndes Spiel (German Edition)
Tür zu seinem Büro und ließ Nicole eintreten.
Mitten im Raum blieb sie wie angewurzelt stehen.
Alex wusste genau, was sie sah. Er trat schnell in den Raum und zog die Tür hinter sich zu. Das Büro war nicht besonders geräumig, hatte aber immerhin ein großes Fenster. Und eine Pinnwand, die übersät war mit Fotos von der Frau, die jetzt entgeistert darauf starrte.
“Himmel!”, stieß Nicole leise hervor. “Hast du die Aufnahmen alle selbst gemacht?”
Alex schloss die Schreibtischschublade auf und entnahm ihr einen dicken Ordner. “Nein. Ich arbeite in solchen Fällen immer mit einer Detektei vor Ort zusammen. Eine Frau namens Kylie Capshaw hat die meisten Aufnahmen gemacht.”
Langsam wandte sie sich zu ihm um und sah ihn misstrauisch an. “Hast du denn keine anderen Fälle zu bearbeiten?”
Er wies auf die etwa zwanzig Mappen in seinem Eingangskorb.
Nicole sah flüchtig hin, war aber mit den Gedanken nicht dabei, das sah er ihr an. Sie wirkte verwirrt und überraschenderweise auch verletzlich. Plötzlich war es ihm unangenehm, dass er dafür verantwortlich war.
“Wir sind nicht hinter dir her, Nic”, murmelte er.
Sie sah ihn überrascht an, als er die Kurzform ihres Namens benutzte, dann zuckte sie mit den Schultern und wies auf den dicken Aktenordner. “Sind das die Unterlagen über Dark Man?”
“Ja.”
Sie setzte sich auf eine Schreibtischecke und ging schnell die Informationen durch, die er in den letzten Monaten zusammengetragen hatte. Alex rief inzwischen seine Sekrtetärin Dorothy an und bat sie, alle Verträge hereinzubringen, die in den letzten Monaten auf Summen über mehr als 100.000 Dollar abgeschlossen worden waren.
“Sagen wir, über 50.000”, warf Nicole schnell ein.
“Okay, über 50.000. Danke, Dorothy.”
Nicole tippte auf die Seite, die aufgeschlagen vor ihr lag. “Der Wert seiner Beute steigert sich von Mal zu Mal.”
Alex nickte, und als Nicole jetzt auf ein verschwommenes Foto zeigte, meinte er nur: “Vielleicht ist er das.”
Sie nahm das Foto hoch und studierte es sehr genau, allerdings ohne die Miene zu verziehen. Dann legte sie es wortlos wieder in den Ordner.
“Hat dein Vater ihn mal deutlich gesehen, als sie noch zusammen arbeiteten?”
Nicole blickte ihn abwartend an. “Ich habe nicht gesagt, dass sie zusammenarbeiteten.”
“Entschuldige. Mein Fehler. Da du sagtest, er sei schuld, dass dein Vater im Gefängnis sitzt, nahm ich an …”
“Das ist verständlich.” Sie sah sich in dem Büro um. “Ganz schön vollgestopft.”
“Stimmt.”
“Ich würde schon nach einer Woche in so einem Raum verrückt werden.”
Das konnte er sich vorstellen. “Die Sorge hatte ich zu Anfang auch. Aber man gewöhnt sich daran und lernt, sich abzulenken.”
“Etwa durch die Jagd auf Dark Man.
“So ähnlich.”
Nicole holte tief Luft. “Mein Vater hat ihn nie gesehen.” Jetzt blickte sie Alex direkt in die Augen. “Keiner hat ihn je gesehen. Oder zumindest keiner, den ich kenne.”
“Du hast dich umgehört.”
Das war keine Frage, und so antwortete sie auch nicht. “Hast du Zugang zu allen Versicherungsverträgen?”
Er nickte. “Zu allen ab einer bestimmten Versicherungshöhe.”
“Gut.”
“Warum fragst du?”
“Weil der kleine schwitzende Kerl, der mir im Fahrstuhl auf den Busen starrte, Informationen über diese Verträge an den Meistbietenden verkauft.”
“Was? Dewitt? Er arbeitet in der Buchhaltung.”
“Wahrscheinlich will er ein paar von den Zahlen, mit denen er täglich umgeht, auf seinem Konto sehen. Vielleicht kannst du mal überprüfen, ob die meisten Diebstähle sich auf Objekte beziehen, deren Verträge er bearbeitet. Das wäre für ihn das Einfachste, und er scheint mir zu den faulen Typen zu gehören.”
Alex sah sie bewundernd an. Nicole war nicht nur unglaublich sexy, sie war auch ausgesprochen intelligent. Sie hatte es nicht nötig anzugeben, sondern gab ihre Informationen und Schlussfolgerungen ganz beiläufig preis.
“Was wird denn in der Szene für eine solche Insiderinformation bezahlt, wie sie Dewitt liefern kann?”, fragte Alex.
“Das kommt auf das Objekt an.”
“Ein Prozent?”
“Nein”, sagte sie. “Normalerweise einigt man sich auf eine feste Summe. Hundert, zweihundert. Ein Tausender.”
“Hast du jemals mit ihm Geschäfte gemacht?”
“Nein. Aber ich kenne verschiedene Leute, die Informationen von Dewitt gekauft haben.” Sie klappte den Ordner zu und rückte etwas dichter an Alex heran,
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