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Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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sicher auch daran lag, dass sie in diesem engen Tal wenig von dem Rest der Welt mitbekamen.
    Shahir selbst fühlte sich hier auf Strathcraig mehr zu Hause als in einer nobleren Umgebung, die mehr dem Laissez-Faire verpflichtet war. Dhemen, das kleine Königreich im Mittleren Osten, in dem er geboren wurde, war ähnlich puritanisch. Recht blieb Recht, ein Fehler war ein Fehler, und das Gemeinwohl stand immer über der Freiheit des Einzelnen.
    Diesem eindeutigen Regelwerk wagten sich nur wenige entgegenzustellen, und jene, die es trotzdem taten, mussten mit der Schande und Schmach weiterleben, die sie selbst auf sich zogen, wenn sie den ungeschriebenen Geboten zuwiderhandelten.
    Auf eine ähnliche Weise akzeptierte auch Shahir die Einschränkungen in Bezug auf sein eigenes Leben, die ihm das Schicksal auf Grund seiner königlichen Geburt abverlangte. Und so konnte jede Frau, die mit ihm das Bett teilte, auch immer nur ein schwacher Ersatz für die Eine sein, die er wirklich wollte. Die Frau, die er liebte und die ihm nie gehören konnte. Gelegentliche amouröse Abenteuer waren sein einziges Ventil gegen die tief sitzende Frustration, auf seine große und einzige Liebe verzichten zu müssen.
    Doch inzwischen war er zweiunddreißig Jahre alt und hatte sein Leben eigentlich ganz anders geplant.
    Besorgte Verwandte standen geradezu Schlange, um ihn mit den Namen passender Heiratskandidatinnen zu versorgen. Und die hartnäckigeren unter ihnen arrangierten sogar in schöner Regelmäßigkeit Treffen mit infrage kommenden Damen.
    Vielleicht ist es wirklich langsam an der Zeit, dass ich in den sauren Apfel beiße und mich für eine von ihnen entscheide, überlegte Shahir, wobei sich seine attraktiven dunklen Züge unwillkürlich verfinsterten.
    Eine arabische Frau würde ihre ganze Energie dafür einsetzen, ihm die perfekte Frau zu sein. Als Gegenleistung erwartete sie von ihm Kinder, Reichtum und das Prestige einer wichtigen Stellung. Liebe kam in dieser Gleichung nicht vor – warum sollte sie das auch? Heiraten in diesem Teil der Welt hatte vor allem etwas mit Status, Familienzugehörigkeit und vorrangig mit der Produktion eines Erben zu tun.
    Shahirs Vater hatte dem Drang seines Sohnes, so lange wie möglich unverheiratet zu bleiben, bisher großes Verständnis entgegengebracht, doch als Nächster in der Thronlinie war Shahir sich schon darüber im Klaren, dass er dem Unvermeidlichen nicht noch viel länger ausweichen konnte.
    Glücklicherweise hatte er keinen einzigen romantischen Knochen in seinem Körper! Sein heißblütiges Temperament und seine ausgeprägte Libido hatte er dank fester Prinzipien und seines anspruchsvollen Geschmacks immer unter Kontrolle halten können. Shahir war ein Mann, der der Wahrheit ins Gesicht schaute, wie unangenehm sie auch sein mochte. Niemand, der dumme Fehler machte.
    In den Schoß einer königlichen Familie geboren, auf die er sehr stolz war, wusste er genau, was seine Pflichten waren. Und sein scharfer, analytischer Verstand, wie auch seine emotionale Intelligenz sagten ihm, dass es wichtiger war, die richtige Ehefrau zu finden, als auch nur einen Gedanken an eine umwerfende, allerdings absolut unpassende Westeuropäerin zu verschwenden, die zudem noch als eine Art Dienstmagd für ihn arbeitete.
    „Du lebst in einer Traumwelt, Kirsten“, stellte Jeanie Murray voller Überzeugung fest. Sie saß auf der abgewetzten, hölzernen Arbeitsplatte in der Küche und machte verbotenerweise eine Zigarettenpause. „Dein Vater wird dich nie von zu Hause weglassen, damit du aufs College gehen kannst.“
    Kirsten hörte für einen Moment auf, die kostbare Sauciere aus Sevres-Porzellan zu polieren.
    „Ich dachte, er könnte meiner Idee jetzt vielleicht aufgeschlossener gegenüberstehen, da er mit Mabel verheiratet ist.“
    „Ha! Auf jeden Fall hat ihn all sein Beten und Predigen nicht davon abhalten können, sich eine neue Braut zu suchen, obwohl deine Mum gerade erst gestorben war!“, empörte Jeanie sich. „Wie man so hört, soll ihm seine häusliche Bequemlichkeit über alles gehen.“ Ohne Kirstens Unbehagen zu bemerken, schüttelte der dralle Rotschopf lachend den Kopf.
    „Warum sollte er dich also gehen lassen? Immerhin steuerst du ja auch noch ein ganz schönes Sümmchen zum Haushalt bei. Und versuche jetzt nicht, mir weiszumachen, dass es ihm nicht willkommen ist! Jeder hier weiß doch, wie geizig Angus Ross ist.“
    Nur mit Mühe gelang es Kirsten, ein gequältes Aufstöhnen

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