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Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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sonntags zur Kirche zu gehen und den wöchentlichen Einkauf zu erledigen. Ihr Vater hatte nichts für gesellschaftliche Vergnügungen übrig und wies jedem Besucher die Tür.
    Exakt ein Jahr nach dem Tod seiner Frau heiratete er Mabel – eine griesgrämige, scharfzüngige Frau. Ihr verdankte Kirsten ihren jetzigen Job. Denn Mabel war es gewesen, die Angus klargemacht hatte, dass seine Tochter auf diese Weise die Haushaltskasse nicht unbeträchtlich aufstocken konnte.
    „Na, dann kann ich nur hoffen, dass wenigstens der Besuch unseres umwerfend attraktiven Scheichs einen kleinen Lichtblick in dein armes Leben bringt“, platzte Jeanie fröhlich heraus und holte Kirsten damit aus ihren schweren Erinnerungen zurück.
    „Diesen Lichtblick habe ich bereits hinter mir“, entgegnete sie trocken. „Als ich heute mit dem Rad hierherkam, stand ich vor einer Schafherde zufällig neben der Luxuslimousine des Prinzen und war selbstverständlich entsprechend beeindruckt.“
    „Ach, seine Limousine!“ Jeanie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Wir müssen überlegen, wo du dich verstecken kannst, damit du den Mann selbst zu Gesicht bekommst! Ich habe ihn bereits ein paar Mal aus der Ferne gesehen, und ich schwöre dir, der macht aus jeder Heiligen eine Sünderin!“
    Jeanie stöhnte theatralisch auf und zog noch ein letztes Mal an ihrer Zigarette, ehe sie sie ausdrückte. Dann rutschte sie vom Tresen herunter und verstaute den Aschenbecher wieder in seinem Versteck.
    „Er ist eine wahre Versuchung!“
    „Dann werde ich erst recht darauf achten, nicht seinen Weg zu kreuzen“, meinte Kirsten gelassen. „Denn ich will auf keinen Fall meine Arbeit verlieren.“ Gleich an ihrem ersten Tag hatte man sie davon unterrichtet, dass für alle Angestellten im Schloss die gleiche Regel galt – nämlich, so leise und unsichtbar wie möglich zu sein, sobald der Hausherr im Lande war. Und sollte der Zufall es wollen, dass man seinem phänomenal reichen, königlichen Arbeitgeber irgendwo begegnete, dann hatte man auf der Stelle in eine andere Richtung zu entschwinden.
    „Wenn ich dein Gesicht und deinen Körper hätte, würde ich hundertprozentig eine Gelegenheit finden, Seiner Königlichen Hoheit irgendwo direkt vor die Füße zu fallen“, verkündete Jeanie lachend. „Ist er erst einmal auf dich aufmerksam geworden, verfällt er deiner Schönheit unter Garantie und wird dich als seine Geliebte irgendwo in einer eigenen Wohnung oder sogar einem eigenen Haus unterbringen!“, schwärmte sie weiter.
    „Dann bist du eine gemachte Frau! Denk nur an die vielen schönen Kleider, die er dir schenken wird … und Juwelen! Also, wenn irgendjemand den Prinzen aufreißen kann, dann du!“
    Kirsten starrte Jeanie zunehmend irritiert aus ihren schönen großen Augen an und errötete. „Ich … ich bin wirklich nicht der Typ …“
    „Besser für dich, du wärst es“, unterbrach Jeanie sie ungeduldig. „Ich weiß mir wenigstens Spaß zu verschaffen und lache oft und gern. Aber wenn du nicht aufpasst, dann verwandelt dich dein Vater noch in eine alte, sauertöpfische Jungfer!“
    Kirsten widmete sich nun den übrigen Teilen des Sevres-Porzellans. Doch in ihren Gedanken war sie meilenweit von hier entfernt. Jeanies offene, burschikose Art war ihr ganz und gar fremd. Sie selbst war in einem Haus aufgewachsen, in dem das Wort Sex einzig und allein in der Übersetzung ihres Vaters existierte, und die lautete: Sünde.
    Der Inhalt der Zeitschriften und Magazine, die Kirsten seit Antritt ihrer Arbeit hier im Schloss in die Hände gefallen waren, hatte sie regelrecht schockiert, denn die einzige Lektüre, die es zu Hause gab, waren die Bibel und verschiedene religiöse Traktate gewesen. Und es war bereits etliche Jahre her, dass ihr Vater den Fernseher als Teufelswerkzeug erkannt und aus seinem Haus verbannt hatte.
    Nicht ohne schlechtes Gewissen musste sich Kirsten allerdings eingestehen, dass sie sich sehr für die fantastische bunte Mode und die exotischen Schauplätze in den Illustrierten erwärmen konnte.
    Wenn ihr Vater nur ein wenig weltoffener und verständnisvoller wäre. Wenn er sie doch auch mal mit anderen jungen Leuten ausgehen lassen würde. Irgendwie musste er ihre verstorbene Mutter schließlich kennengelernt haben, ehe sie heirateten.
    Doch leider war Angus Ross ein unverbesserlicher Sturkopf und in seinen Forderungen ebenso unvernünftig und übertrieben wie in seinen Geboten. So hatte er es auch geschafft, sich mit den

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