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Ein Profi. Stories vom verschütteten Leben

Ein Profi. Stories vom verschütteten Leben

Titel: Ein Profi. Stories vom verschütteten Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Kann in letzter Zeit nicht schlafen. Aber ein paar Biere werd ich noch trinken.«
    Als ich alles fertig hatte und das Essen vor ihn hinstellte, kam Flo zurück.
    »Tach, mein Schatz«, sagte sie, »wie fühlst du dich?«
    »Ganz prächtig«, sagte er. »Hast du hier irgendwo Ketchup?«
    Ich ging raus, stieg ins Auto und fuhr hinunter zum Strand.
     
    Na, der Anreißer hatte jetzt einen neuen Teufel da drin. Ich bezahlte meinen Vierteldollar und ging rein. Dieser Teufel hier machte wirklich nicht viel her. Die rote Farbschicht juckte und brachte ihn schier um, und er trank, um nicht durchzudrehen. Er war ein kräftiger Kerl, aber er hatte überhaupt keine Qualitäten. Ich war einer der wenigen Kunden da drin. In der Bude waren mehr Fliegen als Menschen.
    Der Anreißer kam zu mir her. »Ich bin am Verhungern, seit du mir den Echten geklaut hast. Hast wohl deine eigene Show mit ihm aufgezogen, hm?«
    »Hör mal«, sagte ich, »ich würde alles drum geben, wenn ich ihn dir wieder zurückbringen könnte. Ich wollte ja bloß ein guter Mensch sein.«
    »Du weißt, was mit guten Menschen auf dieser Welt passiert, nicht?«
    »Yeah, die stehen dann Ecke 7th und Broadway rum und verkaufen den ›Wachtturm‹.«
    »Mein Name ist Ernie Jamestown«, sagte er. »Erzähl mir die ganze Geschichte. Wir haben ein Hinterzimmer.«
    Ich ging mit Ernie ins Hinterzimmer. Dort saß seine Frau am Tisch und trank Whisky. Sie schaute auf.
    »Hör mal, Ernie, wenn dieser Knilch da unser neuer Teufel sein soll, dann vergiß es. Da können wir gleich einen dreifachen Selbstmord inszenieren.«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Ernie. »Und gib mal die Flasche rüber.«
    Ich erzählte Ernie, was alles passiert war. Er hörte aufmerksam zu. Dann sagte er: »Ich kann ihn dir vom Hals schaffen. Er hat zwei Schwächen – Trinken und Weiber. Und dann noch was. Ich weiß nicht wieso, aber wenn er eingesperrt ist, so wie in der Ausnüchterungszelle oder in dem Käfig da draußen, dann verliert er seine übernatürlichen Kräfte. Also schön, da werden wir einhaken.«
    Ernie ging zum Schrank und holte eine Menge Ketten und Vorhängeschlösser heraus. Dann ging er ans Telefon und ließ sich mit Edna Hemlock verbinden. Edna Hemlock sollte uns in zwanzig Minuten an der Ecke vor Woodys Bar treffen. Ernie und ich stiegen in meinen Wagen, hielten unterwegs am Spirituosenladen und kauften zwei kleine Flaschen Whisky, holten Edna ab und fuhren zu mir nach Hause.
     
    Sie saßen immer noch in der Küche. Sie schmusten wie verrückt. Doch der Teufel hatte kaum einen Blick auf Edna geworfen, da war meine Alte für ihn abgemeldet. Er ließ sie fallen wie ein Paar Schlüpfer mit Scheiße dran. Edna hatte alles, was das Herz begehrte. Als sie ihr den letzten Schliff gaben, machten sie keinen Fehler.
    »Warum nehmt ihr beiden nicht einen zur Brust und lernt euch ein bißchen näher kennen?« sagte Ernie und stellte vor jeden ein großes Glas Whisky hin.
    Der Teufel sah Ernie an. »Hey, Mother, bist du nicht der Typ, der mich in den Käfig gesperrt hat?«
    »Vergiß es«, sagte Ernie. »Laß uns die alten Geschichten begraben.«
    »Von wegen!« Der Teufel zeigte mit dem Finger auf ihn, eine Stichflamme kam heraus, und dann gab es Ernie nicht mehr.
    Edna lächelte und hob ihr Glas. Der Teufel grinste, hob seines und kippte es runter.
    »Erstklassiger Stoff!« sagte er. »Wer hat den gekauft?«
    »Der Mann, der vor einem Augenblick das Zimmer verlassen hat«, sagte ich.
    »Oh.«
    Er und Edna genehmigten sich noch einen Drink und begannen einander mit den Augen zu verschlingen. Dann sagte meine Alte zu ihm:
    »Hör auf, dieses Flittchen anzustarren!«
    »Was für ein Flittchen?«
    »Die da!«
    »Beschäftige du dich mit deinem Drink und halts Maul!«
    Er zeigte mit dem Finger auf meine Alte, es knisterte ein bißchen, und dann war sie weg. Dann sah er mich an.
    »Und was hast du hier zu melden?«
    »Oh, ich bin der Kerl, der dir die Drahtschere gebracht hat, weißt du noch? Ich bin hier der Hausdiener, ich bring dir Handtücher ins Schlafzimmer und so weiter …«
    »Wirklich ein gutes Gefühl, meine übernatürlichen Kräfte wiederzuhaben.«
    »Ja, die kommen ganz gelegen«, sagte ich, »wir haben hier sowieso ein Problem in punkto Bevölkerungsdichte.«
    Er starrte Edna an. Die beiden waren so mit sich beschäftigt, daß ich eine der beiden Flaschen Whisky unbemerkt an mich bringen konnte. Ich ging damit raus, stieg ins Auto und fuhr zurück zum Strand.
     
    Ernies Frau saß

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