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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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sind verloren.
    Plötzlich riss sich meine Mom von mir los. »Lauf, Jazzy«, rief sie und sprang zurück, auf die Dämonen zu. »Befreie dich!« Mit einer fieberhaften Besessenheit, die ich bisher nur von meinem Vater kannte, rekrutierte sie eine Gruppe von ungefähr zwanzig Bekloppten, die dachten, ein Kampf gegen Dämonen sei eine tolle Art, Harakiri zu begehen, und gemeinsam griffen sie mit Zähnen und Klauen unsere Verfolger an.
    Ich versuchte, sie zurückzuhalten, aber Raoul schlang einen Arm um meinen Bauch, hob mich hoch und rannte zurück zu unserem Ausgangspunkt. Irgendjemand schlug mir auf den Hinterkopf. Auch wenn ich später meinen geistigen Mentor dafür verantwortlich machte, erklärte er mir, dass es lediglich der Schock des Übergangs gewesen sei, der mich wieder einmal ins Land des Vergessens geschickt hatte.
     
    Dave musterte mich eine Zeit lang, dann richtete er den Blick auf die Leiche des Schröpfers. »Das war nicht Mom.«
    »Nicht?«
    »Sie kann es nicht gewesen sein.«

    »Warum nicht?«
    Er drehte sich so heftig zu mir um, dass ich zusammenzuckte. »Unsere Mutter ist nicht in der Hölle!«
    »Warum denn nicht?«, bohrte ich nach. »Weil du nicht willst, dass sie dort ist? Setzen wir uns doch hin und machen eine Liste ihrer guten Eigenschaften, die ihr die Erlösung einbringen würden, angefangen mit der Tatsache, dass sie uns nur relativ regelmäßig den Hintern verdroschen hat!«
    »Dann war sie eben etwas ruppig. Das sollte sie aber noch lange nicht zu Dämonenfutter machen.«
    Eigentlich stimmte ich ihm zu. Aber das lag nur daran, dass ich genauso verkorkst war wie er, was größtenteils unserer lieben, verstorbenen Mutter zu verdanken war. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich einen großen Teil meines Lebens damit verbracht hatte, die Menschen zu hassen, die ich liebte. Ich fragte mich, ob das zu einer festen Angewohnheit werden konnte.
    »Schön, vielleicht war sie es ja nicht«, sagte ich. »Und selbst wenn sie es war, ist es ja nicht so, als könnten wir irgendetwas dagegen unternehmen, oder?«
    »Schätze nicht.« Wir standen auf, ohne uns in die Augen zu sehen, da wir wussten, dass wir beide nicht ganz überzeugt waren. Doch an diesem Punkt hatten wir keine andere Wahl, als bei unserer aktuellen Mission zu bleiben.
    »Meinst du, wir sollten uns um die Leichen kümmern?«, fragte ich.
    »Idealerweise sollten wir sie begraben«, meinte er, »aber ich will nicht, dass irgendjemand draußen ist, wenn die nächste Welle kommt. Und wir haben auch nicht genug Zeit, um so viele zu begraben. Wir lassen sie hier«, entschied er.
    »Was diese andere Sache angeht«, setzte ich an, als er
sich wieder zum Haus wandte. Er blieb stehen und ließ den Kopf hängen. Ich wusste, dass allein die Vorstellung, einen Verräter in seiner Truppe zu haben, ihn innerlich zerriss. Diese Typen standen sich so nahe, wie es Menschen überhaupt möglich war. In vierzig Jahren würden sie immer noch Kontakt zueinander halten, immer noch wissen wollen, wie es den anderen ging, immer noch das Bedürfnis haben, Erinnerungen miteinander zu teilen. Zu wissen, dass einer von ihnen sie verraten hatte, musste ihn tief verletzt haben.
    »Die Falle ist gestellt«, erklärte ich. »Halte die Augen offen nach Versuchen der Kontaktaufnahme.« Er nickte, ohne den Blick vom Boden zu heben, und ging ins Haus.

4
    A ls wir zurückkamen, hatte Daves Crew sich bereits in die Waffen verliebt und stieß Begeisterungsrufe über die Veränderungen aus, die Bergman an ihren M4-Sturmgewehren vorgenommen hatte. Dazu zählten ein kürzerer Lauf für Straßenkämpfe, ein eingebauter Schalldämpfer Lauf für Straßenkämpfe, ein eingebauter Schalldämpfer und ein gepanzerter Computer auf dem Lauf, der gegnerisches Feuer erkennen und seine Koordinaten angeben, den Schützen sogar darauf ausrichten konnte, wenn man das wollte. Doch die größte Verbesserung lag im Gewicht, da Bergman die Waffe aus einer neuen, von ihm entdeckten Metalllegierung gebaut hatte, die nicht nur leichter war, sondern auch weniger Pflege brauchte.
    Während Bergman die Munition verteilte, erklärte er, dass die Manx, wie er die kleine, gemeine Waffe nannte, vielseitig einsetzbar war: Sensoren am Griff der Waffe konnten eine große Anzahl biologischer und chemischer Toxine erkennen. Außerdem war jede dritte Kugel mit etwas ausgestattet, das er als Infrarotfarbe bezeichnete. Alles, was getroffen wurde, wurde mit diesem Licht überzogen und ermöglichte es dem Schützen,

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