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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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und zum hinteren Ende des Lasters ging. Er hatte eine Taschenlampe bei sich, deren Strahl zitterte, als er sie erst auf die Straße, dann auf den Truck richtete. Er leuchtete nicht Richtung Haus. Vielleicht hatte man ihm das verboten. Nach ein wenig Gefummel stieß er die hinteren Türen auf.
    »Alles klar«, flüsterte Dave in das kleine Headset, mit dem er und sein Team sich verständigten. »Los geht’s.«
    Der Weg vom Haus zur Straße war nicht weit. Knapp dreißig Meter. Nur Dreck. Ja, ich weiß. Es war Bockmist. Keine Bäume, hinter denen man sich verstecken konnte. Keine kleinen Erhebungen. Keinerlei Deckung. Aber das hatte auch Vorteile für uns: Wir würden jeden Angreifer sehen, bevor uns die Kugeln treffen konnten.
    Dave hatte Terrence und Ashley an den Fenstern postiert, damit sie unseren Abmarsch decken konnten. Terrence hielt das M249 Maschinengewehr, eine wundervoll leichte Waffe, die auf einem Dreifuß stand und so maximale Stabilität erreichte. Ashley, der diese Pflicht noch nicht seiner neuen Manx anvertrauen wollte, hielt sein M4 bereit.
    Dave führte uns hinaus, Cassandra an seiner Seite. Ich war mir nicht sicher gewesen, ob es eine gute Idee war, unsere Teams so schnell miteinander zu verbinden, doch dieser Paarung konnte ich vertrauen. Der nächsten ebenfalls.
    Natchez, der Bergman anvertraut hatte, sein richtiger Name wäre so peinlich, dass er ihn offiziell geändert und den seines Geburtsortes angenommen hatte, fragte Bergman pausenlos über seine Erfindungen aus, seit dieser die Waffen verteilt hatte. Sie hatten ein gemeinsames Interesse am Waffenbau entdeckt, das bestimmt lange genug vorhalten
würde, dass wir es durch den Irak schaffen konnten, bevor Bergman etwas sagte oder tat, wofür Natchez ihm den Kopf abreißen wollte.
    Als nächstes kam Jet, gefolgt von Adela. Sekunden später verließ Ricardo das Haus. Grace blieb zurück, wahrscheinlich, um mich im Auge zu behalten. Cam zögerte ebenfalls. Ich hatte den Eindruck, dass er sicherstellen wollte, dass sie sich benahm. Und Bumm beschloss, dass er mit Vayl, Cole und mir die Nachhut stellen könnte.
    Bis auf unsere Zweierteams gingen alle allein hinaus, machten ein paar Schritte und hockten sich dann hin. Starrten in die Dunkelheit. Versuchten, in der Schwärze etwas zu erkennen, und machten sich bereit, auf einen Angriff zu reagieren. Der Plan sah vor, dass jeder an seinem Vordermann vorbeischlich, ihm dabei auf die Schulter tippte und dann wieder stehen blieb. So wollten wir uns im Froschsprungverfahren bis zum Truck vorarbeiten.
    Die ersten beiden Gruppen hatten den Laster bereits erreicht, und Mehdi hatte ihnen hineingeholfen, als die Schröpfer angriffen.
    Sie waren besser organisiert als der erste Haufen und kamen fast in Formation von der nördlichen Seite der Straße auf uns zu. Das entfernte Wiehern eines Pferdes verriet uns, wie sie so schnell nach der letzten Gruppe hier eintreffen konnten. Sie waren auch besser bewaffnet als ihre Vorgänger. Als ich Pistolenfeuer hörte, gefolgt von einem Schmerzensschrei, blieb mir kurz das Herz stehen, während ich versuchte, die Stimme zu identifizieren. »Doc!«, schrie jemand aus der Mitte des Zuges, und dann brach die Hölle los.

5
    I ch bin mir heute noch nicht sicher, wie wir es in dieser Nacht geschafft haben, uns nicht gegenseitig umzubringen; in dieser Schlacht flogen die Kugeln schnell und heftig. Die Schröpfer überrollten uns und schossen scheinbar wahllos um sich. Doch ihr Wahnsinn hatte Methode. Schröpfer arbeiten nach strengen Regeln. Ich wusste nicht, welche Strafen das beinhaltete, doch sie mussten extrem sein, da nicht einmal die alten, abgehärteten Schröpfer diese Regeln brachen. Das größte Nicht-tun betraf das Töten. Schröpfer durften nur Personen eliminieren, die als Opfer gezeichnet waren. Anders ausgedrückt: mich. Alle anderen mussten am Leben bleiben. Während die Schröpfer also mich auslöschen mussten, wollten sie alle anderen nur kampfunfähig machen.
    Womit sie nicht rechneten, waren die überlegenen Fähigkeiten und die Professionalität ihrer Gegner. Obwohl sie uns zu Beginn des Angriffs mindestens drei zu eins überlegen waren, hatten wir ihre Zahl innerhalb einer Minute auf fünfzehn reduziert.
    Unsere Jungs hatten auch ein paar Treffer abbekommen. In der einen Sekunde hatte Otto noch neben mir gehockt und mit einem schiefen Grinsen gesagt: »Wenn ich eine Schubkarre voller Dynamit hätte, würde ich diese Scheißer auf den Mars schießen.« Im

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