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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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Mom gesehen.«
     
    Sofort hockte Dave sich wieder neben mich. »Erzähl’s mir.«
    »Raoul und ich machten uns gerade bereit, wieder zu verschwinden. Wir drehten uns um, und da stand sie, direkt vor mir. Sie sagte …«
    »Jasmine?«
    »Mom?« Ich trat einen Schritt zurück, denn sie - kein Scherz - leckte sich die Finger an und versuchte, mir einen Schmutzfleck von der Stirn zu wischen.
    »Es geht nicht weg.« Frustriert runzelte sie die Stirn.

    »Das mache ich später weg.« Ich packte ihr Handgelenk, da sie anscheinend nicht damit aufhören konnte und ich spüren konnte, dass ich bald mehrere Hautschichten verlieren würde. »Was machst du hier?« Ich wandte mich an Raoul. »Was macht sie hier?«
    »Bist du sicher, dass das deine Mutter ist?«, fragte er.
    Ach ja, richtig, wie konnte ich das schon vergessen? Nichts ist, wie es scheint. Aber das sah verdammt stark nach ihr aus. Dieselben lockigen, honigblonden Haare. Dieselben distanziert blickenden blauen Augen. Und diese ganzen Raucherfalten um die Lippen konnte ich doch nicht verwechseln, oder? »Wie sollte sie mich sonst erkennen?«, versuchte ich es mit Logik. »Du meintest, hier könnte uns niemand sehen, weil wir hier nicht hingehören. Aber sie kann es, also muss sie meine Mom sein.«
    Wir wurden durch die Ankunft weiterer Dämonen abgelenkt, die offenbar beschlossen hatten, noch einen kleinen Spaziergang zu machen, bevor sie ihren Brüdern aus der Grube folgten. Sie waren ins Gespräch vertieft, der eine hatte seinen gehörnten Kopf so tief zu dem grünen, schleimigen des anderen hinab gebeugt, dass er fast gebückt ging. Obwohl Raoul sich nicht die Mühe machte, zu übersetzen, empfing ich immer noch die Bilder.
    Ein großes, schickes Büro mit einem Schreibtisch, der groß genug war, um damit zu segeln, und genug Stühlen, um ein Geschworenengericht zu beherbergen. Samos und der Richter standen auf verschiedenen Seiten des Schreibtischs, während Samos’ gediegener Assistent zwei Ausfertigungen eines Vertrages zwischen ihnen auf den Tisch legte. Samos zeigte mit skeptischer Miene auf einen bestimmten Abschnitt und schüttelte den Kopf. Der Richter lächelte engelsgleich, entrollte seine Peitsche und ließ sie gegen die Schulter von Samos’ Assistenten schnalzen, so
dass sie sein weißes Hemd und seine Haut zerriss und eine blutige Spur hinterließ, die beide Männer extrem faszinierend fanden. Samos leckte sich hungrig die Lippen, während sich das Gesicht des Assistenten in das von Uldin Beit und wieder zurückverwandelte.
    Der Richter schob ihm den Vertrag hin. Samos deutete wieder auf dieselbe Stelle, formte mit den Lippen das Wort »Opfer« und schüttelte den Kopf. Als er »Opfer« sagte, empfing ich ein weiteres Bild. In den Schatten hinter der offenen Tür bewegte sich etwas. Ich konnte nur die Augen sehen. Wie glühende Kohlen in der Dunkelheit. Ihr Schein erlosch, als der größte der diskutierenden Dämonen den Kopf hob.
    »Seht!«, schrie er. »Diese Lucille ist in unserer Mitte!«
    Raoul fauchte: »Ist er auch deine Mutter? Oder kann dich vielleicht jeder sehen, weil du ein Dämonenzeichen auf der Stirn trägst?« Mir blieb noch die Zeit zu denken: Ach, das wollte Mom also wegwischen!, bevor er meine Hand packte und schrie: »Komm schon!«
    Ich hielt immer noch das Handgelenk meiner Mutter umklammert, also rief ich ihr dasselbe zu, und wir rannten los wie Bergziegen, sprangen über Felsen und wichen bösartigen Pflanzen aus, während die Dämonen hinter uns herhetzten.
    »Was hast du getan?«, schrie meine Mom.
    »Ich habe einen Schröpfer getötet!«, rief ich zurück. »Aber nur, weil er einer Frau das Herz ausgerissen und ihre Seele gestohlen hat!«
    »Aber warum haben sie dich ›diese Lucille‹ genannt?«
    »Das ist mein Deckname. Ich bin eine Auftragskillerin der CIA.« Moment mal, durfte ich ihr das sagen, jetzt, wo sie tot war? Und in der Hölle? Heilige Scheiße, jetzt hätte ich gerne ein paar Alkopops gehabt!

    »Wie weit noch?«, fragte ich Raoul, als wir uns durch eine Gruppe schockierter Selbstverstümmeler schoben, die uns nun alle sehen konnten. Er schaute über die Schulter auf die Dämonen, die uns verfolgten.
    »Sie werden uns einholen, bevor wir dort sind. Wir werden kämpfen müssen.«
    »Ich bin bewaffnet«, bemerkte ich hilfreich.
    »Deine Waffen werden hier nicht funktionieren.« Und deine Nahkampfkünste, sagte sein Blick , ebenfalls nicht. Zumindest nicht gut genug, um dich zu retten. Nicht in ihrem Revier. Wir

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