Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Blick zu und Margaret verschwand wieder in der Menge. Molly sah sich langsam in der Halle um, und die Menschen machten ihr Platz. Sie blieb plötzlich stehen, beugte sich vor und starrte konzentriert auf den Boden.
»Ich hab’s!«, sagte sie. »Ich kann es sehen! Da ist ein Objekt der Macht, sehr alt und unglaublich stark. Es liegt hier unter den Dielen. Eddie, wir müssen es uns genauer ansehen.«
»Ich glaube nicht, dass wir es stören sollten«, sagte der Vikar schnell. »Wir alle sind hier geschützt, wir können es alle spüren.«
»Wir müssen es tun«, sagte ich. »Wir müssen wissen, was den Wahnsinn von hier ferngehalten hat, für den Fall, dass es woanders noch einmal passiert.«
»Natürlich«, sagte der Vikar. »Es tut mir leid. Wir stehen wohl alle noch unter Schock. Tun Sie, was Sie tun müssen.«
Die Menge begann zu murmeln, ein paar protestierten, also fuhr ich meine Rüstung wieder hoch. Sofort wurden alle sehr still. Ich streckte meine goldenen Arme ein wenig – einige in der Menge rangen hörbar nach Luft, bekreuzigten sich und begannen zu beten. Ich ging hinüber zu dem Punkt, den Molly mir anzeigte, dann schlug ich mit einer goldenen Faust durch die Dielenbretter. Das alte Holz krachte und splitterte, als sich erst meine Faust und dann mein Arm bis zum Ellbogen hindurchbohrten. Ich riss die Hand zurück, so dass dieser Teil des Bodens mit herausgerissen wurde und ein großes, gezacktes Loch hinterließ. Und da, verborgen in dunkler Erde, lag eine einzelne, flache Steinplatte, etwa ein mal ein Meter zwanzig. Ich rüstete ab und hob sie ins Licht, dann legte ich sie vorsichtig auf einen Tisch. Molly war sofort an meiner Seite, um einen guten Blick darauf zu werfen. Der Vikar kam schüchtern auf meine andere. Der flache Stein war mit Schriften in verschiedenen Sprachen bedeckt, die tief in die Oberfläche des Steins eingraviert waren.
»Tun Sie etwas, Vikar!«, rief eine bekannte Stimme. »Sie sollen das wieder hinlegen! Sie bringen unser aller Leben in Gefahr!«
»Still, Margaret«, erwiderte der Vikar.
»Ich bin nicht still! Ich habe ein Recht darauf, etwas zu sagen!«
»Wir sind hier, um zu helfen«, sagte ich.
»Aber wer sind Sie?«, fragte Margaret und kämpfte sich durch die Menge wieder nach vorn. Sie starrte mich und besonders Molly böse an. »Wir kennen Sie nicht! Sie sind nicht aus der Gegend. Und dieser Metallanzug, den Sie da haben, der ist nicht natürlich! Sie sind durch die Hölle gelaufen, um herzukommen, und Sie erwarten, dass wir glauben, dass sie davon unbehelligt geblieben sind? Nein. Sie sind Teil dieses Teufelswerks. Sie machen uns falsche Hoffnungen und dann stehlen Sie unseren einzigen Schutz!« Sie richtete sich auf und sah sich beifallheischend um. »Ich sage, wir nehmen ihnen den Stein ab und werfen sie hinaus, zurück in die Hölle, aus der sie gekommen sind!«
»Würde ja gerne sehen, wie Sie das anstellen«, sagte Molly.
»Wir können Sie hier herausholen«, sagte ich in meiner vernünftigsten Stimme. »Ist hier noch jemand, der Ihre einzige Hoffnung auf Entkommen aus der Tür schieben will und hofft, dass jemand anders auftaucht, um Sie zu retten?«
Es gab ein wenig Gemurmel, aber das war alles. Margaret erkannte, dass sie allein dastand, und schwieg, aber ihre Blicke hätten Molly und mich immer noch ermordet, wenn sie das vermocht hätten.
»Wir stehen alle unter massivem Druck«, entschuldigte der Vikar.
»Verstehe«, sagte ich. »Halten Sie noch ein wenig durch. Es ist beinahe vorbei.«
»Können wir uns jetzt auf diese Schriften konzentrieren?«, fragte Molly. »Bevor die Eingeborenen wieder unruhig werden?«
Es gab Dutzende Zeilen von Schrift, immer noch perfekt lesbar nach wer weiß wie vielen Jahren, die die Steinplatte in der Erde gelegen hatte. Der Stein selbst hätte jeden Alters sein können, aber er hatte etwas an sich, das mir die Haare zu Berge stehen ließ. Irgendwie wusste ich, dass dieser Stein uralt war ...
»Latein«, sagte Molly. »Griechisch, alt, aber nicht klassisch, und ich bin sicher, dass das hier Aramäisch ist.«
»Das ist eine sehr bedeutsame Kombination von Sprachen«, sagte ich. »Nimm sie alle zusammen und sie lassen römisches Britannien vermuten. So etwa vor zweitausend Jahren.«
»Kannst du irgendetwas davon lesen?«, fragte Molly. »Ich kann mich vielleicht durchs Lateinische buchstabieren, aber der Rest ...«
»Das ist wieder mal eine dieser Gelegenheiten, zu denen ich wirklich wünsche, dass ich in der
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