Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
aus. Der Boden bestand aus festem Holz, das eine ganze Weile nicht anständig gebohnert worden war, die Wände waren beruhigend gerade und lotrecht, und die hohe Decke blieb da, wo sie hingehörte. Eine völlig gewöhnliche, sehr menschliche letzte Zuflucht. Voller Menschen, die Molly und mich mit großen Augen anstarrten. Sie drängten sich aneinander und sahen unsicher aus, beinahe, als erwarteten sie von Molly und mir, dass wir uns jeden Augenblick in Monster verwandelten. Ein Großteil von ihnen sah nicht allzu glücklich beim Anblick meiner Rüstung aus. Sie wussten nichts über Droods. Weil die Halle so gewöhnlich schien, rüstete ich ab, sodass sie sehen konnten, dass ich ein Mensch war. Auch Molly ließ ihr Kraftfeld fallen und sah sich strahlend um.
    »Das Schlimmste ist nun vorbei«, sagte sie zu der Gruppe Überlebender. »Wir sind hier, um Sie aus diesem Chaos zu befreien.«
    Alle schrien vor Erleichterung oder einfacher Freude auf. Viele umarmten sich, einige traten vor, um mir die Hand zu schütteln, und lächelten breit, als sie spürten, dass es sich um eine ganz alltägliche und einfache Hand handelte. Aber viele von ihnen wirkten weiterhin schockiert und hielten ihren Verstand wohl nur noch mit mentalen Fingernägeln fest. Sie konnten nicht daran glauben, dass der Albtraum nun endlich vorbei war.
    Ein Sprecher trat vor, ein vierschrötiger, herzhafter Mann in einem abgetragenen Tweed-Anzug. Er lächelte Molly und mich an, schüttelte uns die Hände und Hoffnung glomm in seinen Augen auf.
    »Ich bin Geoffrey Earl, der hiesige Vikar. Es ist gut, Sie zu sehen! Willkommen in der Alten Markthalle. Sie sind wirklich sehr willkommen, oh ja! Wir sind die letzten Überlebenden von dem, was hier ... geschehen ist.«
    »Hi«, sagte ich. »Ich bin Eddie Drood, das hier ist Molly Metcalf. Wir sind das Rettungsteam.«
    »Ich war nicht sicher, ob es eines geben würde«, sagte der Vikar. »Wissen Sie, was hier geschehen ist?«
    »Sagen Sie uns die Wahrheit!«, sagte eine große Frau mit einem roten Gesicht, die sich durch die anderen hindurch nach vorn gekämpft hatte. Sie sah aus, als habe sie viel geweint. »Sind wir in der Hölle?«
    »Nein«, antwortete Molly sofort. »Sie sind immer noch im Lande der Lebenden. Sozusagen. Was Sie draußen sehen, sind ... örtliche Bedingungen. Außerhalb dieser Stadt ist alles, wie es sein sollte. Die Welt geht weiter wie immer. Wir hatten eher die Hoffnung, dass Sie uns sagen könnten, was hier passiert ist.«
    Der Vikar schüttelte den Kopf. »Es war ein Tag wie jeder andere. Wir haben uns hier getroffen, um das Erntedankfest nächsten Sonntag vorzubereiten. Dann hörten wir diesen ... unglaublichen Klang draußen. Als wir aus den Fenstern blickten, erkannten wir, dass die Welt verrückt geworden war.«
    »Welche Art von Klang war das?«
    »Eine Art lauter Schrei«, sagte der Vikar. »Als ob etwas die Welt verwundet hätte. Ein paar von uns gingen hinaus, um zu sehen, was vor sich ging; wir sahen durch die Fenster, was mit ihnen passierte. Keiner von uns wagte danach, hinauszugehen. Wir blieben hier. Wir beteten. Und warteten auf Rettung. Wir hofften auf Rettung. Wir begannen schon zu glauben, man habe uns vergessen. Können Sie uns irgendetwas sagen, was geschehen ist?«
    »Wir glauben, dass diese Stadt das Ziel einer schrecklichen neuen Waffe geworden ist«, sagte ich und wählte meine Worte sorgfältig. »Terroristen. Wir arbeiten noch an den Details. Haben Sie eine Idee, wieso Sie überlebt haben, wo doch so viele starben? Warum ist dieses Gebäude ... geschützt?«
    »Wir glauben an Gottes Willen«, sagte der Vikar fest. »Wir alle glauben an Ihn.«
    Molly sah aus, als wolle sie etwas Unkluges sagen, also ergriff ich schnell das Wort. »Diese Antwort ist so gut wie jede andere, denke ich.«
    »Haben Sie irgendwelche Überlebenden unterwegs getroffen?«, fragte der Vikar und versuchte, nicht zu hoffnungsvoll zu klingen.
    »Es tut mir leid«, sagte ich. »Sie sind die Einzigen, die noch da sind.«
    »Du lieber Gott«, rief die rotgesichtige Frau. »Jeder ist fort? Jeder?«
    »Still, Margaret«, sagte der Vikar. »Sind Sie sicher, Mr. Drood? Es könnte nicht noch irgendwo eine andere Zuflucht geben wie diese?«
    »Es tut mir leid«, wiederholte ich. Ich sah mich in der Halle um. »Irgendeine Art Schutz arbeitet hier ...«
    »Und ein verdammt mächtiger noch dazu«, fügte Molly hinzu.
    »Gebrauchen Sie hier nicht eine solche Sprache!«, rief Margaret. Molly warf ihr einen

Weitere Kostenlose Bücher