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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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auf wie viele Arten und Weisen ...«
    »Später«, sagte Molly.
    Sie küsste mich mit plötzlicher Leidenschaft und ich drückte sie an mich. Wir ignorierten das schockierte Geflüster von allen Seiten. Dann schickte ich sie, die Tür zu bewachen, während ich Merlins Spiegel hervorzog und ihn aktivierte. Er wuchs unter den Oh’s und Ah’s der Überlebenden schnell zu voller Größe an und ich stellte das Portal auf den Grashügel vor der Stadt ein. Das Bild flackerte unsicher, es kam und ging in sehr gefährlicher Art und Weise. Nicht gerade etwas, was man bei einem Teleport-Gerät sehen will. Ich nahm den Arimathäa-Stein und legte ihn sorgfältig unter den Spiegel und das Bild wurde klar und ruhig. Der Spiegel hatte sich mit der Macht des Steins verbunden.
    Der Vikar trat vor und spähte auf das, was auf der anderen Seite des Spiegels war. Seine Augen waren groß vor Staunen und er lächelte wie ein Kind.
    »Das ist echt!«, sagte er. »Ich kann den Wind spüren und den Geruch von Gras. Was ist das?«
    »Ihr Weg nach draußen«, sagte ich. »Treiben Sie Ihre Herde zusammen und dann raus mit den Schafen. Molly und ich bleiben direkt hinter Ihnen.«
    Der Vikar nickte kurz, sammelte dann seine Leute und schob sie mit Ermutigung, Disziplin und kurz aufflammenden unflätigen Ausdrücken durch den Spiegel. Keiner kann so gut Leute organisieren wie ein Vikar. Er hetzte sie von der einen und motivierte sie auf der anderen Seite und trieb den Rest durch den Spiegel, wie ein Hütehund seine Schafherde antreibt. Eine Menge Leute waren nervös, was den Spiegel anging, und wollte nicht gehetzt werden, aber es wollte auch keiner zurückbleiben. Ich drehte ein paar Runden durch die Halle, während sie hindurchgingen, und suchte nach Schwachpunkten und dem Klang von etwas, das von draußen hereinwollte. Aber es waren nur noch ein paar Überlebende in der Schlange übrig, als etwas Großes und Bulliges durch die Tür brach.
    Es gab keine Warnung. In einem Moment war die Tür sicher verschlossen, im anderen flog sie durch den Saal, aus den Angeln getreten. Die gebrochenen Riegel flogen durch die Luft wie Schrapnelle. Etwas Finsteres und Bedrohliches füllte die Türöffnung, kränklich gelbes Licht leuchtete aus einem Paar Augen. Ich trat schnell vor, rüstete auf und gab ihm eins auf die Zwölf. Ich legte all meine Kraft in den Schlag und ich spürte Knochen brechen. Meine goldene Hand bohrte sich tief in den missgestalteten Kopf. Und dann griff irgendetwas in dem Kopf nach meiner Faust, umschloss sie und hielt sie fest. Ich wollte meine Hand befreien und konnte nicht. Arme mit zu vielen Gelenken entfalteten sich auf der Seite des Körpers der Kreatur. Klauenhände schlugen an meine Rüstung und kratzen über die seltsame Materie, um sie zu durchbrechen.
    Weil ich meine Hand nicht hinausziehen konnte, suchte ich mit den Beinen Halt und schob sie noch tiefer hinein, bis sie aus dem Hinterkopf der Kreatur wieder austrat. Sie quiekte auf, ein hohes Tremolo, das in meinen Ohren wehtat. Dickes, purpurfarbenes Blut schoss aus dem Hinterkopf. Ich legte die andere Hand auf sein Gesicht, stieß goldene Finger tief in die gelben Augen, atmete durch und riss die andere Faust wieder heraus. Dann schubste ich die Kreatur fest auf die Brust, sodass sie nach hinten stolperte. Ich stellte mich in den Türrahmen, sodass nichts an mir vorbeikam. Draußen war der Kreis der Normalität verschwunden. Das Schutzfeld des Steins hatte sich bis an die Wände der Markthalle zurückgezogen und würde bald nicht einmal mehr die erreichen. Ich schrie nach Molly, um die letzten Überlebenden durch den Spiegel zu bringen.
    Dann schlug etwas durch das Dach und fiel in die Halle hinab. Es traf hart auf dem Boden auf, alte Dielenbretter zerbrachen unter dem Gewicht, dann richtete es seine Aufmerksamkeit auf die letzten Überlebenden. Molly schoss einen Blitz auf die Kreatur, und dessen dunkles Fell ging in Flammen auf. Sie rannte in Kreisen in der Halle herum, während die Flammen höher und höher schlugen, und kreischte auf beängstigend menschliche Art und Weise. Etwas anderes brach durch die Bodenbretter und ließ Splitter in alle Richtungen fliegen. Es war weiß, nass, besaß einen segmentierten Körper wie ein Insekt und sprang wie ein bösartiger, unirdischer Kastenteufel aus dem entstandenen Loch. Molly warf einen Feuerball nach ihm. Der stumpfe Kopf schnappte danach und fing den Feuerball in seinem klackernden Maul, das ebenfalls aus vielen Teilen

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