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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Sicherheitspässe warten am Eingang zum House of Commons auf euch. Ein Vollausweis für Shaman Bond und einer für eine Begleitperson.«
    »Eine Begleitperson?«, fragte Molly indigniert. »Die mächtige und legendäre wilde Hexe der Wälder ist eine Begleitperson!?«
    »Wenn ich deinen wirklichen Namen auf den Pass schreiben lasse, dann lassen sie dich nie rein«, erwiderte MacAlpine. »Dein Ruf eilt dir voraus.«
    »Ja«, sagte Molly ein wenig heiterer. »Das tut er gern.«
    Jetzt wandte MacAlpine mir seine volle Aufmerksamkeit zu. »Die Pässe werden euch in die äußere Lobby bringen, nicht weiter. Lasst es nicht drauf ankommen. Wie ihr ins Unterparlament kommt, ist eure Sache.«
    »Kein Problem«, erwiderte ich fröhlich.
    »Ich mag die Art, wie du das sagst, wirklich nicht«, sagte MacAlpine traurig.
    »Gut!«
    »Es soll nicht leicht sein, ins Unterparlament zu gelangen!«, sagte MacAlpine. »Oder in die Londoner Unterstadt! Denn eigentlich geht ihr dorthin, stimmt’s?«
    Ich betrachtete ihn nachdenklich. Da war etwas in seiner Stimme ... »Was hast du gehört, Philip?«
    Er lächelte mich zum ersten Mal an. »Dass vielleicht endlich etwas Schlimmeres diese Welt betreten hat als Droods.«
    Molly und ich verließen den Wolfskopf-Club durch die Hintertür und kamen auf einer schäbigen Seitenstraße in Westminster wieder heraus. Die Straßenlampen waren hell und klar, kaum jemand war draußen und nur die allerbesten Autos rollten ruhig vorbei. Molly und ich spazierten Arm in Arm die Straße entlang und erholten uns von dem ohrenbetäubenden Lärm im Club. Es war nicht weit bis zum House of Commons. Ich machte keine Anstalten, Merlins Spiegel auszuprobieren, denn beide Parlamentshäuser sind unter unzähligen Schichten von Schutzmaßnahmen und Verteidigungen begraben, die man im Laufe der Jahrhunderte darübergelegt hat. Die Elite sorgte schon immer zuerst und vornehmlich für sich selbst. Bringt man ein Objekt der Macht, wie Merlins Spiegel es ist, auch nur in die Nähe des Parlaments, wird sich jeder SAS-Kampfzauberer der Armee hierher teleportieren, bis an die Zähne bewaffnet und bereit, extreme Gewalt gegen alles anzuwenden, was sich bewegt. Also spazierten Molly und ich einfach so hier entlang und nahmen die landschaftlich schönere Strecke, um die Zeit bis um ein Uhr morgens totzuschlagen.
    Bei einem Pub namens Untergegangener Wähler hielten wir kurz an. Das Aushängeschild der Kneipe zeigte tatsächlich einen Wähler, der mit dem Gesicht nach unten in der Themse trieb. Hier in Westminster ist man nicht gerade subtil. Die Kneipe hatte sich dem Massengeschmack angenähert, wie Pubs das in letzter Zeit öfter tun, und dieser hier machte sehr viele Zugeständnisse. Aber dennoch war er der Treffpunkt für all die politischen Schreiber, die Reporter, Rechercheure und Trittbrettfahrer, die immer um ein Parlament herumhängen wie Fliegen um einen toten Hund. Natürlich waren es Print-Reporter; die Fernsehleute waren eine raffiniertere Bande und hatten ihre eigenen, exklusiveren Kaschemmen, in denen sie abhingen. Und die Rechercheure hier waren nichts weiter als bessere Boten, die dafür sorgten, dass ihre respektablen Parlamentsmitglieder alle Informationen besaßen, die sie brauchten, und sich so nicht ständig blamierten, wenn sie ihren Mund aufmachten. Gott bewahre, dass sie vielleicht eine eigene Meinung äußerten, die vorher nicht gründlich Marketing-getestet war. Es war ein harter, undankbarer und nie enden wollender Job, aber es war oft der einzige Weg ins Spiel zu kommen für die, die nicht die richtige Familie oder die richtigen Parteiverbindungen hatten. Es herrscht nie ein Mangel an Leuten, die näher an die Macht wollen, ohne sich der Mühe, gewählt zu werden, zu unterziehen. Der Untergegangene Wähler war der Ort, an dem sich diese Leute trafen, um ihre Zunge zu wetzen, ihren Ärger darüber loszuwerden, was für Idioten ihre Arbeitgeber doch waren, und darüber, dass alle anderen sie daran hinderten, Erfolg zu haben.
    Molly kannte eine ganze Menge dieser Leute aus ihrer Zeit beim Manifesten Schicksal, als diese Gruppierung noch vorgab, ein Teil des politischen Prozesses zu sein. Wir spazierten beiläufig in die Bar hinein und eine Menge Leute lächelten und nickten uns zu. Molly ist niemand, den man leicht vergisst, und wie immer erwarteten die Leute von Shaman Bond, dass er überall auftauchen kann. Ein paar Schreiberlinge von der Regenbogenpresse winkten uns zu sich an die Bar.
    »Willkommen

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