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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Satanisten ab. Es gab Hexen und Hellseher und Zauberer in der Menge, aber keiner war den legendären Metcalf-Schwestern gewachsen.
    Alle anderen suchten nach dem Drood, aber keiner sah in meine Richtung. Sie erwarteten eine Gestalt in goldener Rüstung zu sehen, weil ein Drood ihrer Meinung nach so aussah. Sie hatten nicht erkannt, dass Roger Morgenstern auf Shaman Bond gezeigt hatte – warum auch? Alle kannten Shaman.
    »Raus hier, Drood!«, schrie Isabella. Licht krachte um ihre Hände herum. »Wir beschäftigen diese Bastarde solange!«
    Molly warf Feuerbälle in die zusammengedrängte Menge, Anzüge und Kleider und Haare fingen sofort Feuer. Männer und Frauen kreischten schrill, rannten ineinander und verbreiteten so die Flammen. Isabella warf Blitze in alle Richtungen und ließ Männer und Frauen zu verkohlten Leichen verbrennen, zuckende Körper wurden in alle Richtungen geschleudert. Molly warf etwas auf die entweihte Kanzel, das zischte und brutzelte und sofort explodierte, Roger durch die Luft schleuderte und schroffe Holzsplitter wie Schrapnelle durch die Menge jagte. Schreie erfüllten die Grotte: Schreck und Schmerz, Horror und Wut.
    Aber Roger landete mühelos, unverletzt, und es waren so viele, die angriffen, zu viele, als dass Isabellas und Mollys Attacken ihnen wirklich etwas ausgemacht hätten. In der allgemeinen Verwirrung, in der so viel gleichzeitig passierte, achtete keiner mehr auf Shaman Bond. Soweit es die Menge betraf, erschien ein golden gerüsteter Drood aus dem Nichts in ihrer Mitte. Es gab Rufe und Schreie, und jeder um mich herum wich eilig zurück. Die Satanisten sahen einander an. Keiner war sicher, was er tun sollte, aber alle wussten, dass ganz sicher ein anderer der Erste zu sein hatte. Eine plötzliche Stille fiel über die Grotte und wurde nur von den knisternden Flammen der brennenden Leichen gestört, als Roger Morgenstern zu mir kam. Alle wichen zurück, um ihm Platz zu schaffen.
    Roger sah mich an und machte eine großzügige Geste. Dann hob er seine Stimme, sodass alle ihn hören konnten. »Jetzt sind sämtliche Schutzzauber an Ort und Stelle, Drood! Du kannst nicht hinaus. Alle Ein-und Ausgänge wurden versiegelt und dein kostbarer Spiegel von Merlin kann keinen Kontakt mit der Außenwelt mehr herstellen. Du bist hier mit uns gefangen.«
    Ich lachte und die Satanisten, die in meiner Nähe standen, wichen noch weiter zurück. Ich wandte Roger meine gesichtslose Maske zu. »Ja, so kann man das auch betrachten. Eine andere Sichtweise wäre, dass ihr alle hier mit mir und den beiden berüchtigten Metcalf-Schwestern eingesperrt seid. Komm schon, Roger. Ich wollte noch nie jemanden so gern töten wie dich.«
    »Typische Drood-Arroganz.« Roger rührte sich nicht von der Stelle. »Du hast ja keine Ahnung, wie viel Macht, von der wir zehren können, in diesem Ort steckt. Hier im Unterparlament, in der Londoner Unterstadt. Dieser Ort gehört uns, nicht dir, und du hättest nicht kommen sollen, kleiner Drood. Und ihr kleinen Hexen auch nicht.«
    Molly warf ihm einen Feuerball ins Gesicht. Flammen ergossen sich über ihn und perlten unbeachtet an ihm herunter, um sich zu seinen Füßen zu einer Pfütze feuriger Flüssigkeit zu sammeln. Er sah Molly an und hob eine Augenbraue.
    »Bitte, Molly. Vergiss nicht, wer und was ich bin. Ich fürchte mich nicht vor Feuer. Das ist deiner nicht würdig.« Er wandte sich wieder mir zu. »Kämpf, soviel du willst, Drood. Wenn wir dich dann zu Boden zerren, wird der Sieg nur umso süßer für uns sein. Und wenn wir schließlich eure gebrochenen Körper nach Drood Hall schicken, werden selbst die abgebrühtesten Mitglieder deiner Familie jammern und sich über dem Anblick dessen, was wir dir angetan haben, bevor wir dich endlich sterben ließen, erbrechen.«
    Die Satanisten lachten, es war ein übler, gemeiner und hässlicher Laut. Eher tierisch als menschlich. Ein Ton, den Leute von sich gaben, die sich selbst zu Tieren erniedrigten und es genossen. Ich war immer noch von Molly und Isabella getrennt, die Menschenmasse hielt uns voneinander fern. Die Satanisten standen sehr still und beobachteten uns mit brennenden, gierigen Augen. Sie warteten auf Schwachstellen und auf jegliche Öffnung in Schilden und Rüstung, die sie ausnutzen konnten. Es waren schrecklich viele, aber im Moment schienen sie sich damit zufriedenzugeben, Rogers Anweisungen zu befolgen.
    »Sieht nicht grade gut für uns aus, Iz«, sagte Molly.
    »Zeit zu gehen«, erwiderte

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