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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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waren und seine Drohungen ernst nahmen. »Ihr Droods werdet alle sterben! Und eure lächerlich antiquierte Moral mit euch!«
    »Wird nicht passieren«, sagte der Seneschall brüsk. »Eine Schlacht kann viele Ausgänge haben, jeder gute Soldat weiß das. Aber selbst wenn ihr jeden von uns vernichtet, es würde keinen Unterschied machen. Was auch immer passiert, die Familie wird weitermachen. Droods sind ewig.«
    »Ihr wisst ja nicht, mit wem ihr es zu tun habt.« Dusks Stimme war jetzt so kalt, wie sein Gesicht rot war. Er fand das alles nicht so lustig, wie er geglaubt hatte. Er betete uns die richtigen Sätze vor, aber wir weigerten uns, auf die Stichworte zu reagieren. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir erkennen sollen, dass wir schon längst geschlagen waren. Wir hätten bis in die Zehenspitzen zittern sollen, versuchen, uns zu ergeben, vielleicht sogar um Gnade betteln sollen, damit er uns ins Gesicht hätte lachen können, wenn er das ausschlug. Wir hätten alles Mögliche tun, nur nicht trotzig bleiben und wiederum zurücklachen sollen. Er wies auf die endlosen Reihen, die hinter ihm standen. »Erlaubt mir, unsere letzte Errungenschaft zu präsentieren. Wir haben sie einem dieser brillanten Wissenschaftler zu verdanken, die wir von der Messe für Übernatürliche Bewaffnung entführt haben. Wir haben jetzt unsere eigene Rüstung. Eine moderne Rüstung. Er war dieses Jahr wirklich in der Lage, eine Rüstung zu präsentieren, die Drood-gleich gewesen wäre, aber wir haben ihn vorher geschnappt. Tretet vor, Jungs.«
    Ein Dutzend Männer traten prahlerisch vor. Wenigstens nahm ich an, es seien Männer. Es war schwer zu sagen.
    »Diese neue Rüstung ist hochmodernes, lebendes Superplastik, das dank eines kybernetischen Links im Hirn programmiert ist, direkten Anweisungen des Trägers zu folgen«, erklärte Dusk stolz. »Unzerstörbar, unbegrenzt anpassungsfähig, in der Lage, jede Form oder Funktion anzunehmen, die der Träger sich nur ausdenken kann. Tausend Waffen in einer, kombiniert mit dem absoluten Schutz. Jeder in dieser Armee ist ein Träger.«
    Dann hielt er inne, denn innerhalb der Droods war hier und da leises Kichern zu hören. Dusk warf mit bösen Blicken um sich.
    »Entschuldige«, sagte ich. »Ich weiß, es ist schrecklich ungezogen, aber ... Das ist alles? Wirklich? Das ist eure supermoderne Rüstung?«
    »Die sehen wie Spielzeug-Soldaten aus«, meinte der Seneschall.
    Da hatte er recht. Das taten sie. Sie waren von Kopf bis Fuß in langweiliges, graues Plastik gekleidet, glatt und formlos, wie erwachsene Männer, die man in flüssigen Kunststoff getaucht hatte, der dann durchgehärtet war. Ich hätte am liebsten unter ihre Sohlen geguckt, um den Fuß zu sehen, auf dem sie standen. Ein paar hielten Plastikgewehre in der Hand, das Material der Gewehre ging nahtlos in die Plastikhände über. Die Gesichter waren grobe und verzerrte Versionen der Züge darunter, wie das auch bei Plastiksoldaten der Fall war.
    »Los!«, forderte Dusk seine Leute ärgerlich auf. »Zeigt ihnen, was ihr könnt! Der Erste, der mir einen Drood-Kopf bringt, bekommt einen speziellen Bonus.«
    Die Plastikmänner stürzten unglaublich schnell auf uns zu, gefolgt von rund fünfzig anderen aus den Reihen dahinter. Die Plastik-Rüstung passte sich geschmeidig ihren Bewegungen an. Die ohne Schusswaffen ließen Schwerter und Äxte mit Furcht erregend scharfen Klingen aus den Plastikhänden wachsen. Einige hatten Gewehre, andere Handfeuerwaffen, ein paar Maschinengewehre, auch wenn ich noch keine Ahnung hatte, womit die geladen waren. Plastikkugeln? Gegen eine Drood-Rüstung?
    Und dann – ging auf einmal alles den Bach herunter. Die Plastikrüstung begann sich zu wandeln, das ursprüngliche Grau blitzte in wirbelnden Farben auf. Dunkle, zornige Schattierungen von Rot, Blau und Grün, fiebriges Violett und krankes Gelb. Sie wirbelten über die Oberfläche der Plastikrüstung wie infizierte Ölteppiche. Die Träger stolperten, hielten inne und sahen sich verwirrt an. Seltsame Beulen und Eruptionen erschienen und verschwanden auf der Rüstung, die Oberfläche siedete und blubberte, als sie in immer neue Formen ausbrach. Einige Rüstungen buckelten sich aus, einigen wuchsen Flügel, ein paar bekamen zusätzliche Arme. Erschrockene und verwirrte Stimmen schrien aus den Rüstungen heraus. Ein paar wurden zu fremdartigen neuen Gestalten, gewalttätig, aggressiv und zunehmend unmenschlich; sie reflektierten die Gedanken, Wünsche

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