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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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und innersten Bedürfnisse des Trägers. Einige wurden zu mittelalterlichen Dämonen, samt Hörnern am Kopf und Hufen und Klauenhänden. Roger Morgenstern hatte eindeutig Eindruck gemacht.
    Aber bei diesen Änderungen blieb es nicht. Die Menschen in der Rüstung schrien jetzt vor Horror und Schmerz, sie baten um Hilfe. Einige wurden zu lebenden Monstern, verzerrt und entstellt. Einige wurde ruckartig größer; in kurzen Eruptionen wuchsen sie bis auf fünf, sechs Meter Höhe und schwankten dann unsicher hin und her, beim Versuch, das Gleichgewicht zu halten. Andere verzerrten sich zu monströsen Viechern, schrecklich unmenschlich, die Art von Ungeheuern, die einen in Albträumen verfolgt. Dusks Armee schrie vor Schreck und Panik auf und wich zurück. Rufe, dass etwas nicht in Ordnung war, wurden laut. Und es war etwas nicht in Ordnung. Die Veränderungen gingen weiter, die Plastikrüstung formte ungeheure Gestalten aus den Tiefen des Unbewussten. Dinge, deren bloßer Anblick schmerzte und mit denen der Verstand unmöglich fertigwerden konnte.
    Ich wusste, was da geschah. Das lebende Superplastik war durch ein kybernetisches Implantat direkt mit dem Verstand des Trägers verbunden. Ähnlich, wie auch eine Drood-Rüstung funktionierte. Aber diese neu gerüsteten Männer hatten im Gegensatz zu den Droods keine Übung darin. In der Familie werden wir von klein auf darin unterrichtet, wie wir das kontrollieren, was wir über unsere Rüstung denken, sodass wir uns der Kontrolle immer bewusst sind. Diese unglücklichen Männer hatten die Kontrolle über ihr Unterbewusstsein verloren und produzierten jetzt Formen, die ihre versteckten Bedürfnisse und Wünsche reflektierten. Ungeheuer aus dem »Es«. Böse Gestalten, monströse Formen, albtraumartige Impulse, die nie dazu gedacht waren, sich in der realen Welt zu manifestieren. Ohne die mentale Disziplin, in der jeder Drood von Kindesbeinen an gedrillt wurde, gab die Rüstung jedem Träger das, was er wirklich wollte.
    Die Plastikgestalten änderten sich jetzt immer schneller, wandelten sich in Sekundenschnelle von einer Gestalt zur anderen, dirigiert von lang unterdrückten Bedürfnissen und unerkannten Motivationen. Grenzenloser Appetit, rohe Eifersucht und sexuelle Gier wurden entfesselt, nahmen dank des unbegrenzt anpassungsfähigen Superplastiks Gestalt an und suchten nach einem Ziel. Bis sie sich schließlich gegeneinander wandten und den Feind – die Droods – vergaßen, da der Instinkt sie zwang, alte Verletzungen und Komplexe auszuleben. Keine Disziplin, keine Richtung, jeder für sich. Allerdings war das, was in der Plastikrüstung noch vorhanden war, kein Mensch mehr.
    Ich wandte mich an den Seneschall. »Ich hab die Nase voll davon. Das sind Satanisten. Gib’s ihnen, Seneschall.«
    »Als ob du mir das sagen müsstest«, erwiderte der Seneschall, stürmte vor und schrie seinen Leuten zu, ihm zu folgen. Was wir taten.
    Wir alle stürmten in unserer großartigen, glänzenden und goldenen Rüstung vor und warfen uns auf die ersten Reihen der feindlichen Armee. Das Plastik hatte gegen unsere Waffen aus seltsamer Materie keine Chance. Die Männer und Frauen dahinter trugen Waffen aller Art, wissenschaftlich oder magisch, die meisten jedoch streng verboten. Und keine davon konnte auch nur das Geringste gegen die Drood-Rüstung ausrichten. Und als die Kugeln, Energieblitze und Angriffsmagien an der Rüstung zerbrachen und harmlos dran herunterrannen, zerbrach auch ihre Selbstsicherheit. Wir bewegten uns schnell zwischen ihnen hindurch, schlugen sie mit goldenen, dornenbewehrten Fäusten und goldenen Schwertern und Äxten nieder. Knochen brachen und splitterten, Fleisch zerriss und Blut flog in die Luft. Wir hatten keine Gnade. Nicht für die. Nicht nach allem, was sie getan hatten und was sie planten. Wir kämpften um die Rettung einer ganzen Generation von Kindern, schützten sie davor, gemetzelt und abgeschlachtet zu werden. Wir schlugen die Satanisten nieder und stampften sie unter unseren Füßen zu Matsch, gierig auf das nächste Ziel, wie in einem wilden und grimmigen Rausch.
    Wir waren geboren, um das Böse zu bekämpfen, aber wir haben selten die Gelegenheit, auch wirklich Hand anzulegen.
    Wir durchbrachen die feindlichen Linien, und sie wichen vor uns zurück und brachen zusammen. Einige kämpften sogar, doch die meisten flohen. Aber keiner entkam. Der Seneschall sorgte dafür. Er schickte seine Leute aus, den Feind zu umzingeln und die Fluchtwege zu

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