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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ich wollte Macht und Ansehen und meine Rache an einer Welt nehmen, die mich immer zurückgewiesen hat – aber am Ende wollte ich nur das eine, was ich wirklich immer wollte. Und das bist du, Harry.«
    Er trat einen Schritt vor. Harry nahm ihn in die Arme, und da standen sie nun und hielten einander fest.
    »Ich bin echt ein Fan von Happy Ends«, sagte ich nach einer Weile. »Und wenn Molly hier wäre, dann wäre sie in Tränen aufgelöst. Wirklich. Aber ihr hört gar nicht zu, oder?«
    Endlich wandten sie sich mir zu, leger den Arm umeinander gelegt. Harry lächelte breit, während Roger mich mit einem kleinen Lächeln beehrte, das nur ein kleines bisschen sardonisch war.
    »Danke, dass du nicht eingegriffen hast«, sagte er. »Und jetzt tu mir den Gefallen und bring Harry hier raus. Ab nach Drood Hall mit dem Rest von euch, solange ihr noch könnt.«
    »Ich gehe nicht ohne dich«, sagte Harry sofort.
    »Du kapierst es nicht«, sagte Roger. »Das ist immer noch eine Falle für euch. Die Armee da draußen war nur der Anfang – Truppen, die nur dazu da waren, euch beschäftigt zu halten. Und die eine Gelegenheit suchten, ihre kostbare neue Plastikrüstung auszuprobieren. Die richtige Armee ist erst unterwegs. Tausende von ihnen, mit machtvollen neuen Waffen. Stark genug, um euch die Rüstung förmlich vom Leib zu reißen. Sie werden euch alle töten und die Torques von euren Körpern schälen, wenn ihr euch in Agonie windet. Der einzige Grund, warum sie noch nicht hier sind, ist der, dass sie sehen wollten, wie ihr kämpft, um einzuschätzen, wozu ihr imstande seid. Und jetzt, wo sie das wissen, werden sie jede Minute hier sein. Also müsst ihr jetzt gehen. Ich löse die Sperren, die Merlins Spiegel blockieren, dann könnt ihr euch nach Drood Hall zurückziehen.«
    »Komm mit uns«, sagte Harry.
    »Es tut mir leid«, erwiderte Roger und ich konnte sehen, dass er es so meinte. »Ich kann nicht. Jemand muss hier bei den Maschinen bleiben und die Verschwörung davon abhalten, die Sperren und Blockaden wieder zu etablieren und Merlins Spiegel wieder abzuschalten. Meine Vorgesetzten wissen schon, dass ich nicht der bin, für den sie mich hielten.« Er warf einen Blick auf die Monitore. »Sie beobachten mich. Jeder beobachtet in dieser Verschwörung jeden. Sie wissen jetzt, dass ich sie betrogen habe. Indem ich mich für dich entschieden habe, Harry, habe ich mein eigenes Todesurteil unterschrieben. Also musst du jetzt gehen. Du musst leben, sonst wäre alles, was ich getan habe, umsonst.«
    »Ich gehe aber nicht«, sagte Harry hartnäckig. »Ich bleibe hier bei dir. Eddie, geh du und sag den Droods, was hier los ist, und bring sie sicher nach Hause. Dann stellst du eine echte Armee zusammen, kommst zurück und rettest den Tag.«
    »Klingt wie ein Plan für mich«, sagte ich.
    »Ihr seid nicht auf die Armee, die kommt, vorbereitet!«, rief Roger. »Sie haben Waffen, die schlimmer sind als euer übelster Albtraum! Harry, du musst jetzt gehen!«
    »Glaubst du wirklich, ich lasse dich hier, damit du allein stirbst?«
    »Ich bin ja schon weg«, sagte ich. »Ich muss meine Leute von hier wegbringen. Harry, verbinde deinen Torques mit dem Drood-Lageraum, dann kann er Live-Bilder von allem, was hier passiert, übertragen. Haltet die Stellung, Jungs. Ich bin mit Verstärkung zurück, bevor ihr blinzeln könnt.«
    »Selbstverständlich bist du das«, sagte Harry. »Das bist du immer, Eddie.«
    Ich rannte so schnell durch die Hotelkorridore zurück, wie meine gerüstete Kraft mir erlaubte. Die Wände verschwammen, der Boden krachte und splitterte unter meinen stampfenden Schritten und die Welt wurde zu einem Wirbel aus Farbflecken, bis ich aus dem Hotel stürzte und auf dem Parkplatz abrupt abbremste. Der Seneschall sah ruckartig auf, als ich auf einmal vor ihm erschien. Ich musste einen Moment innehalten, um zu Atem zu kommen. Der Seneschall wies mit einer lässigen Geste auf den großen Haufen Toter, die sich um ihn türmten, mit gebrochenen Gliedern und blutig.
    »Alle tot«, sagte er. »Die armen Schweinehunde hatten nie eine Chance. Allerdings war’s gutes Training für die Truppen.«
    Ich erklärte schnell die Situation, und der Seneschall erfasste sofort, was getan werden musste. Wir beide sahen Merlins Spiegel an. Mich durchlief ein deutlicher Schwung Erleichterung, als ich die klare Sicht von Drood Hall und seinen Parks auf der anderen Seite des Spiegels sah.
    »Bring alle ins Herrenhaus zurück«, sagte ich. »Und dann

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