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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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anstarrte.
    »Verdammt«, sagte ich. »Damit hat man das gesamte Hotel überschrieben, jeder Gang führt jetzt zu sich selbst. Das Ding ist überall, wo es gebraucht wird, überall gleichzeitig. Egal, wie wir an Roger rankommen wollen, dieses Ding wird überall sein, um uns den Weg zu versperren.«
    »Das hast du rausgefunden, indem du in ein Loch geschaut hast?«, fragte Harry.
    »Natürlich nicht. Ich habe auf die Sensoren meiner Rüstung zugegriffen.«
    »Wir hätten einen Exorzisten mitbringen sollen.«
    »Na, das nächste Mal wissen wir es ja dann besser, gell?«, sagte ich. »In Eile kann man eben nicht an alles denken. Warum wünschst du dir eigentlich nicht gleich auch eine taktische A-Bombe, wenn du schon dabei bist?«
    »Sei mal nicht so empfindlich«, gab Harry zurück. »Lass mich mal was versuchen.«
    Er konzentrierte sich und legte beide Arme vor sich zusammen. Rasche Wellen bildeten sich auf seiner Rüstung, die sich verformten und miteinander verbanden, sodass eine immense Maschinenpistole entstand. Die Art, die man in Filmen sieht, wenn der Held ein ganzes Haus auf einmal in die Luft jagen will. Ich ging hastig aus dem Weg und Harry eröffnete das Feuer auf den besessenen Korridor. Kugeln aus seltsamer Materie barsten mit unfassbarer Geschwindigkeit und Wucht aus dem langen, goldenen Lauf heraus und durchlöcherten das dämonische Fleisch der Wände und des Bodens. Scharlachrotes Fleisch explodierte unter den Einschlägen, dunkles Blut spritzte überallhin und Dauerfeuer zerriss die lange pinkfarbene Zunge der Länge nach von einem Ende zum anderen. Etwas kreischte furchtbar, ein unglaublicher, grausiger und vollkommen bösartiger Laut. Harry änderte sein Ziel, zerfetzte den Korridor und verwüstete das verlängerte Auge ebenfalls von einem Ende zum anderen. Die lange, geschlitzte Pupille explodierte, und dicke Flüssigkeiten regneten in das zerfetzte Fleisch des Gangs. Harry stellte das Feuer ein und die Maschinenpistole versank wieder in seiner Rüstung. Und während er dastand, sein Werk betrachtete und es für gut befand, riss jede einzelne Kugel aus seltsamer Materie, die er abgefeuert hatte, sich aus dem dämonischen Fleisch und flog zu ihm zurück, um von der Rüstung wieder aufgenommen zu werden.
    »Okay«, gab ich zu. »Ich bin beeindruckt. Furchtbar zerstörerisch, aber sauber ausgeführt. Ich wusste nicht, dass unsere Rüstung das kann.«
    »Ich habe geübt«, erklärte Harry. »Roger brachte mich auf die Idee. Sein Lieblingsfilm war immer schon Sie kannten kein Gesetz von Sam Peckinpah. Ich weiß nicht, wie oft ich den mit ihm ansehen musste.«
    »Dieser kleine Teufel!«, bemerkte ich.
    Wir unterbrachen uns an dieser Stelle und starrten verblüfft auf den Gang, denn das zerrissene und zerfetzte Fleisch des besessenen Korridors reparierte sich selbst, verband sich wieder zur Einheit und stellte sich selbst wieder her, bis der Flur exakt wieder so aussah wie zuvor. Verfaulende Wände, pulsierende Zunge und glotzendes Auge.
    » Verdammt «, fluchte Harry.
    »Ja, kann man sagen«, bestätigte ich. »Das ist mal eine überlegene dämonische Präsenz!«
    »Was machen wir jetzt? Nach einem Tanker voller Weihwasser schicken?«
    »Dauert zu lang. Lass mich mal nachdenken. Das ist eher Mollys Territorium als meins.« Ich überlegte fieberhaft. Das musste ein Ablenkungsmanöver sein, um uns fernzuhalten, während Roger und Dusk sich aus Dodge City davonmachten und vermutlich die Gedankenbeeinflussungsmaschine mit sich nahmen.
    Mir kam ein Gedanke.
    »Bist du religiös, Harry?«
    »Was? Nein, genaugenommen nicht. Nicht organisiert jedenfalls. Ist schwer, eine eingetragene Kirche zu finden, die irgendwas mit Roger oder mir zu tun haben will. Du?«
    »Auf meine Art. Wir wissen, dass Himmel und Hölle echt sind, die Familie hat regelmäßig mit ihnen zu tun. Aber wir wissen auch nicht viel darüber, nur genug, um zu wissen, dass wir gar nicht mehr wissen wollen.«
    »Wie hilft uns das? Was willst du, das ich tue, meine Rüstung in ein großes, goldenes Kruzifix verwandeln?«
    »Das wäre vielleicht sogar nützlich, wenn wir es mit einem Nest von Vampiren zu tun bekämen. Aber nein. Ich hab da etwas anderes im Sinn. Und du wirst das echt nicht mögen, Harry.«
    »Das wäre ja nichts Neues.«
    »Wie mutig fühlst du dich?«, fragte ich. »Und wie sehr liebst du Roger?«
    »Was für eine Frage ist das denn?«, wollte Harry wissen.
    »Eine relevante. Du bist nicht aus Pflicht und Rache hier, so wie ich. Du

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