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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wäre.«
    »Ich hätte sterben können!«
    »Jeder Plan hat kleine Macken, Harry.«
    »Ich hasse dich.«
    »Vorsicht«, erwiderte ich. »Man weiß nie, wer zuhört.«
    Wir gingen weiter, tiefer ins Gebäude hinein. Harry schien zu wissen, wo er hinwollte, also folgte ich ihm. Schon bald kamen wir in das Kontrollzentrum der Verschwörung. Es war ein funktioneller Raum im hinteren Teil des Hotels, direkt neben dem alten Glockenturm. Man hatte ihn wahrscheinlich gewählt, weil er dem Überbleibsel der entweihten Kirche am nächsten war. Die Tür war nicht verschlossen oder bewacht, sie stand sogar halb offen, sodass man drinnen an so einem heißen, sonnigen Tag etwas frische Luft bekam. Harry und ich rüsteten auf und gingen direkt hinein. Da saß Roger Morgenstern in seiner vollständig menschlichen Form zusammen mit einem halben Dutzend Assistenten und zwei bewaffneten Wachen. Sie saßen friedlich zusammen und machten eine Zigarettenpause. Alle sahen auf einer Reihe von Widescreen-Monitoren den Geschehnissen draußen zu. Es war ziemlich klar, dass der Kampf vorüber war. Der Seneschall führte auf dem Parkplatz gerade Säuberungsarbeiten an den paar überlebenden Satanisten aus.
    Roger fuhr plötzlich herum und sah Harry und mich. Er nickte langsam. Seine Assistenten und die beiden Wachen sahen sich ebenfalls um. Als die Wachen nach ihren Kanonen griffen, töteten Harry und ich sie schnell. Die Assistenten rannten aus dem Hintereingang hinaus. Ich ließ sie gehen. Ich hätte sie erwischen können, aber ich hatte die Nase voll vom Töten. Sollte der Seneschall doch mit ihnen fertigwerden. Wegen ihnen waren wir nicht hier. Harry ging auf Roger zu. Ich blieb im Türrahmen stehen.
    »Du bist gekommen«, sagte Roger zu Harry. »Ich habe mich schon gefragt, ob du es tun würdest. Hallo, Harry.«
    »Hallo, Roger«, meinte Harry. »Ich glaube, wir müssen ernsthaft über unsere Beziehung reden.«
    Roger sah mich an. Ich erwiderte den Blick. Ich war nicht dazu bereit, Harry und Roger allein zu lassen, noch nicht. Roger stand von seinem Stuhl vor den Monitoren auf, um sich vor Harry zu stellen. Die beiden Männer sahen sich einen langen Augenblick an.
    »Ich habe dich vermisst, Harry.«
    »Ich dich auch, Roger. Und jetzt sag mir, was hier los ist.«
    »Ein Test«, sagte Roger. »Es tut mir leid, aber eigentlich ging es die ganze Zeit nur um mich. Ich wusste, ihr würdet mit einer Drood-Armee hier auftauchen, und meine Vorgesetzten auch. Das ist der endgültige Test meiner Loyalität zur Hölle. Ich soll dich töten, Harry, hier und jetzt, um ihnen und mir zu beweisen, dass die Gefühle dieser Welt mich nicht mehr beherrschen. Dass meine einzige Bindung die an die Kräfte der Hölle ist.« Er hielt eine Hand hoch und zeigte uns ein kleines Gerät. »Unsere neuen Waffendesigner haben das für mich gebaut. Ein einfaches Spielzeug, basierend auf etwas, das der Waffenmeister einmal benutzt hat. Ein Schalter, der eine Drood-Rüstung gegen den Willen des Trägers wieder in den Torques zwingen kann und ihn so hilflos und verwundbar macht. Alles, was ich tun muss, ist, das Ding zu benutzen und dich dann zu töten, Harry. Und dich auch, Eddie; ich will ja nicht, dass du dich ausgeschlossen fühlst. Und dann – dann werde ich endlich bewiesen haben, auf wessen Seite ich stehe. Ich werde zu einem General Luzifers gemacht werden, und wenn die Portale der Hölle endlich aufgestoßen werden, werden wir Verdammten die Erde betreten und alle Menschen unter unseren Hufen zermalmen, dann werde ich ein Prinz der Erde und habe die Herrschaft über die Menschheit. Alles, was ich immer wollte, im Gegenzug dafür, dass ich dich töte, Harry. Da fällt die Wahl doch leicht, oder?«
    »Aber du wolltest diese Dinge doch nie, Roger«, meinte Harry.
    Ich war da nicht so sicher, aber ich sagte nichts und blieb, wo ich war. Ich wollte sehen, wie das ausging. Die Kräfte der Hölle waren vor Harrys Entschlossenheit zurückgewichen, das hatte etwas zu bedeuten. Und ich ... ich hatte Vertrauen in Harry und Roger.
    Roger sah das einfache Gerät in seiner Hand an und dann wieder Harry. Er hielt den Schalter hoch und alle meine Bauchmuskeln spannten sich an. Dann öffnete Roger die Finger und ließ den Schalter zu Boden fallen. Er trat fest darauf. Ich hörte, wie das Gerät zerbrach, und atmete auf.
    »Was sagt man dazu«, meinte Roger. Er schien ehrlich erschüttert. »Ich konnte es nicht tun. Ich dachte, ich könnte es, aber ich konnte es nicht. Ich dachte,

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