Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
mehr als nur menschlicher Energie ans Leben. Er sah Harry mit seinem einen Auge an und brachte mit verkohlten und verrußten Lippen eine Art Lächeln zustande.
    Harry fegte sich einen freien Platz in den Trümmern und setzte sich neben Roger. Er nahm seinen Körper in beide Arme und flüsterte ein paar Mal Rogers Namen. Dann schloss Roger sein Auge, ein wenig Blut blubberte aus seinem Mund und er hörte auf zu atmen.
    Harry rüstete ab. Er war jetzt nur noch ein Mann, der mitten in einem zerstörten Raum saß und seine tote Liebe im Arm hielt.
    »Nein«, sagte er. »Du kannst nicht tot sein. Ich habe mir meinen Weg durch die Hölle erkämpft und einen Dämon mit meiner Liebe verscheucht, du kannst nicht tot sein! Das ist nicht fair! Gott, ich verfluche dich! Gott, das ist nicht fair!«
    Von draußen drangen jetzt Geräusche in den Raum, von Leuten oder etwas, das kein Mensch war und sich einen Weg durch die Trümmer bahnte, versuchte, hineinzukommen, zu Harry zu kommen. Er legte Rogers toten Körper auf den Boden und lächelte kurz. Es war bitter.
    »Ihr werdet mich nicht kriegen«, sagte er. »Alles für die Familie.«
    Er hob eine goldene Hand, ließ eine Klinge daraus wachsen und stach sich damit direkt durch das Herz.

Kapitel 10
    Was man nicht alles aus Rache tut
    Das Bild auf dem Monitor ging aus.
    Im Lageraum in Drood Hall breitete sich eine lange, schreckliche Stille aus. Ich sah mich langsam um. Molly, Callan und der Seneschall hatten mir am Ende Gesellschaft geleistet. Rechtzeitig, um Roger und Harry sterben zu sehen. Jeder im Lageraum war schockiert und fassungslos. Ein Tod im Einsatz war nichts Neues für Droods, aber wir sehen normalerweise nicht zu, wie einer von uns kaltblütig direkt vor unseren Augen umgebracht wird. Und ich glaube, wir waren alle ein wenig mehr als üblich aufgeregt, weil Roger und Harry so mutig gestorben waren; im Dienst der Familie, auch wenn die meisten von uns dem einen weder völlig vertraut noch den anderen besonders gemocht hatten. Ein paar der Hellseher weinten leise. Niemand schien zu wissen, was man tun oder sagen sollte.
    »Ethel?«, fragte ich.
    »Ich bin hier, Eddie«, sagte die ruhige, stille Stimme aus dem Nichts. »Es tut mir leid. Sie sind fort. Ich kann nicht mehr sehen, was dort passiert. Starke Kraftfelder sind aktiviert. Ich kann nichts tun.«
    Ich wandte mich an den Seneschall, der neben mir stand. »Heb’ deine Armee aus. Die ganze verdammte Familie, wenn’s sein muss. Wir gehen zurück.«
    »Das ist sinnlos«, erwiderte der Seneschall. »Roger und Harry sind tot, Eddie. Keiner von uns kann mehr etwas für sie tun.«
    »Sie werden sich Harrys Torques genommen haben«, meldete sich Callan zu Wort. Um sich zu vergewissern, dass er noch an seinem Platz saß, hob er eine seiner Hände unwillkürlich zum eigenen Torques an den Hals; ein Ersatz für den, den der Blaue Elf ihm weggenommen hatte.
    »Wir müssen zurück!«, beharrte ich. »Wir müssen diese Schweinehunde dafür bezahlen lassen!«
    »Eddie«, sagte Molly nun und stellte sich dicht neben mich. »Du schreist.«
    »Wir gehen nicht zurück.« Die Stimme des Seneschalls war sehr kalt und sehr fest. »Das ist es, was sie wollen, Eddie. Bedenkt man die Größe der Verschwörungsarmee, dann hätten sie Harry und Roger lebend fangen können, wenn sie gewollt hätten. Sie hätten einen Weg gefunden. Zum Teufel, sie hätten das Hotel mit Gewalt betreten und sie überwältigen können. Sie hätten die beiden als Geiseln nehmen können, für ein Lösegeld. Uns mit ihnen drohen können! Stattdessen haben sie das Zimmer in die Luft gejagt, mit voller Absicht. Sie wussten, wir sehen zu, und wollten uns so wütend machen, dass wir wieder reinstürzen, egal, wie sehr wir in der Unterzahl gewesen wären. Und dann ... Sie würden uns abschlachten, Eddie. Wir sind nicht auf einen totalen Krieg vorbereitet, nicht jetzt. Aber sie. Gib mir Zeit, Eddie. Gib mir Zeit, eine anständig trainierte und ausgerüstete Armee auszuheben, mit ein paar der abscheulicheren verbotenen Waffen aus dem Armageddon Kodex, und ich werde diese Armee gegen alles einsetzen, was die Verschwörung so ins Feld werfen kann. Aber wir sind nicht bereit. Noch nicht.«
    »Sie werden nicht abwarten«, sagte ich. Ich fühlte mich taub und kalt, und meine Stimme schien von weit weg zu kommen. »Sobald sie bemerken, dass wir den Köder nicht schlucken, werden sie verschwinden.«
    »Wir werden sie wiederfinden«, sagte der Seneschall. »Und dann werden wir

Weitere Kostenlose Bücher