Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Geheimnisse des Universums wie auch der größte Haufen Schrott und Schund sein können, die man je an einem Ort angehäuft hatte. Der Budenbesitzer gab heiter zu, dass er keine Ahnung hatte, wozu das Zeug zu gebrauchen war.
    »Das ist altes Zeug. Hab’ ich von einem Ausverkauf nach einem Brand in der Nightside. Muss ja irgendetwas wert sein, oder? Ist immerhin außerirdisch! Nehmt euch was und wir verhandeln den Preis. Ihr solltet in der Lage sein, etwas Nützliches mit dem Kram hier anzufangen. Hey, Sie! Nichts anfassen!«
    Ein großer, breitschultriger Mann stand neben mir und sah hochnäsig auf den Verkäufer herab. Er piekte verächtlich mit einem Finger auf etwas Seltsames und Wabbliges. Ein scharfes Klatschen war zu hören, wie ein sehr kleiner und örtlich begrenzter Donner, dann verschwand er und ließ leeren Raum zurück, da, wo er gestanden hatte. Luft rauschte in das Vakuum und die Haare aller im Umkreis wurden kurz elektrostatisch aufgeladen. Der Budenbesitzer blinzelte ein paar Mal, dann erholte er sich auf wundersame Weise.
    »Seht ihr! Seht ihr?«, wandte er sich an die ihn umgebende Menge. »Wie nützlich ist das! Wollten Sie nicht auch schon einmal jemanden, den Sie kennen, verschwinden lassen?«
    Wir überließen ihn feilschend der sehr interessierten Menge, während ich mich fragte, wie er das Ding wohl verkaufen wollte, ohne dass er selbst es anfasste – oder wie der Käufer es wohl davontragen wollte.
    Ein anderer Stand prahlte mit einem umfassenden Angebot von Kristallen, magischen Steinen und Bällen in allen Formen und Farben, die man sich nur denken konnte. Molly kriegte sich vor lauter »Ooohs« und »Ahhs« gar nicht mehr ein, aber ich selbst konnte nichts daran finden, was mich begeistert hätte. Kein Stein mit einer anständigen Aura war darunter. Glaubte man der Frau mittleren Alters hinter dem Stand – sie trug Kleider, die sie zweifelsohne für den neuesten Zigeunerschrei hielt –, hatte alles auf dem Tisch eine faszinierende Geschichte oder eine eigene Legende. Nun, das musste sie ja sagen. Wohlgemerkt, sie erkannte mich sofort als einen Ungläubigen und konzentrierte ihr Verkaufsgespräch auf Molly.
    »Sehen Sie die hier, Schätzchen? Die schimmernde Kugel mit dem blutroten Farbton darin? Das ist die echte Kristallkugel, die Dr. Dee benutzt hat, um die Kunstsprache Enochäisch zu lernen. Sie wurde extra geschaffen, sodass die Menschen mit den Engeln reden können. Wenn Sie nun den Kontakt mit dem gleichen Geist herstellen könnten wie Dr. Dee, wer weiß, was für Geheimnisse Sie dann erfahren würden?«
    »Ich mag das Schlüsselwort in diesem Satz: Wenn!«, meinte Molly. »Seh ich aus wie ein Landei? Da hat man wohl eine größere Chance, mit der Geisterwelt in Verbindung zu treten, wenn man mit dem Kopf gegen die Wand schlägt.«
    »Wenn das so ist ...« Die Zigeuner-Lady richtete sich auf. »Ich habe nie ...«
    »Oh, aber bestimmt haben Sie!«, sagte Molly freundlich.
    Ich nahm sie entschlossen am Arm und wir gingen weiter. Die nächste Bude war eine entzückende Angelegenheit: Beinahe begraben unter frischen Blumen wurde ein großes Angebot von elbischen Artefakten und Waffen angeboten, und das zu sehr vernünftigen Preisen. Ich wies Molly auf ein paar Dinge hin, doch sie schüttelte sofort den Kopf.
    »Einem Elben oder den Dingen, die sie hinterlassen, darf man niemals trauen: Man kann drauf wetten, dass in den meisten Sachen irgendwelche eingebauten Fallen versteckt sind, die irgendwelche transformierenden, aber angeblich komischen Dinge mit den armen Narren anstellen, die dumm genug sind, sie ohne Industriehandschuhe aufzuheben.«
    »Da ist ein Zauberstab«, widersprach ich. »Der sieht sehr gut aus.«
    »Fallen sollen einladend aussehen. Elbenzauberstäbe sind da nur der Zuckerguss auf der Falle, weil sie zu den wenigen Elbenwaffen gehören, die Menschen wirklich benutzen können.«
    »Ich kenne einen Privatdetektiv in der Nightside, der einen benutzt«, sagte ich. »Larry Oblivion.«
    »Ja, aber der ist tot«, sagte Molly. »Da ist nicht mehr viel, was der Zauberstab mit ihm anstellen kann! Aber hey, wie kommt’s, dass du jemanden aus der Nightside kennst? Ich dachte, Droods wären dort nicht erlaubt.«
    »Wir haben eingewilligt, nicht mehr hinzugehen«, verbesserte ich sie. »Das ist ein Unterschied. Wir könnten durchaus hinein, wenn wir das wollten, aber wir wollen nicht. Persönlich will ich dort nicht tot überm Zaun hängen. Ich kenne Larry, weil er und seine

Weitere Kostenlose Bücher