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Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Ein Regisseur macht noch keine Liebe

Titel: Ein Regisseur macht noch keine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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gekommen. So unterschiedlich waren sie. Die einzige Gemeinsamkeit war der blonde Haarschopf, der bei beiden Brüdern wirr vom Kopf abstand. Elliot nahm ihre Hand. „Gut geschlafen?“ Sie nickte.
    „Wie schon lange nicht mehr!“ Der junge Mann ihr gegenüber lachte. „Gut, dann bist Du ja fit für das Empfangskomitee … die Hudsons lassen sich nicht lumpen, wenn hoher Besuch aus der Hauptstadt in die Provinz kommt.“ Er grinste über ihren erstaunten Blick. „Alle und wenn ich sage alle, dann meine ich alle. Dort unten ist kaum ein Fuß auf den Boden zu bekommen …“ Er beugte sich über sie und küsste sie auf die Stirn. „Beeil Dich, sonst bekommt mein liebes Mütterlein noch einen Herzschlag, wenn Du nicht runterkommst.“ Er erhob sich und ließ sie allein. Helena seufzte. Alle hatte er gesagt, dann musste da unten die gesamte Verwandtschaft mit knapp fünfzig Leuten versammelt sein. Sie seufzte und schlug die Decke zur Seite. Sie kramte aus ihrem Koffer ihr Duschzeug zusammen und begab sich ins Bad. Auf dem Weg dorthin war der Lärm der Gäste nicht zu überhören. Sie beeilte sich und war zwanzig Minuten später mitten im Getümmel. Es tat ihr gut, die vielen Leute zu sehen, und sich mit ihnen zu unterhalten. Ella hatte ihr auf die Finger geschlagen, als Helena versuchte, ihr in der Küche zur Hand zu gehen. „Du setzt Dich dort draußen hin und unterhältst Dich.“ Mit strengem Blick und einem Lächeln hatte sie Helena aus ihrem Reich verbannt. Und es ging Helena gut. Sie brauchte nicht an Termine denken, sie dachte nicht an ihn. Sie fühlte sich frei. Vergessen war, was in der letzten Woche geschehen war. Sie fühlte sich gut, inmitten dieser Menschen, die hier unten lebten und für die London eine halbe Weltreise bedeutete. Sie nippte an ihrem Tee und lauschte den Geschichten der Familie. Sie lachte das erste Mal seit Wochen wieder herzhaft und spürte, wie ihre Lebensgeister wieder kamen. So wohl hatte sie sich lange nicht gefühlt.
    Plötzlich fühlte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie blickte auf und in James ernstes Gesicht. „Besser Du gehst mal für einen Moment in die Küche.“ Der blonde Hüne sah sie eindringlich an und nickte. Helena stand auf und folgte ihm. „Er steht draußen vor der Tür.“ Betreten wich er ihrem entsetzten Blick aus. Sie musste sich abstützen und Ella schob ihr einen Stuhl unter. Helena ließ sich langsam darauf nieder. Die Ältere schnaubte wütend vor sich hin. „Ganz schön dreist, Dein Herr Regisseur.“ Wie immer, wenn sie nachdachte, wischte sie sich die Hände an ihrer Schürze ab. „Na … den werde ich mir vorknöpfen.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und verschwand.
    „Geht’s Dir gut?“, James hockte sich vor Helena, doch als er ihr in die Augen sah, wusste er, dass die Frage überflüssig war. Panik sah er dort. „Soll ich Dich raus schleusen?“ Ein verschmitztes Lächeln umspielte seine Lippen. Doch Helena schüttelte den Kopf. „Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass er hier auftaucht. Gib mir ein paar Minuten Zeit, damit ich mich darauf einstellen kann.“ James nickte, erhob sich und tätschelte ihr die Schulter. Er öffnete die Tür und Helena konnte Roberts Stimme hören. Oh ja, vor Publikum fühlte er sich wohl. Da war dieser Mann in seinem Element. Sie hörte sein Lachen und wie er Ella für den Tee dankte. Was hatte Helena erwartet? Sie konnte seinem Charme nicht widerstehen. Wie sollte die gute Ella da standhaft bleiben? James verließ sie, nicht ohne sie noch ein Mal anzusehen. Innerlich schüttelte er den Kopf. „Weiber … verlieben sich immer in die Drecksäcke.“ Er schloss die Tür und ließ sie allein.
    Helena stützte den Kopf in die Hände. Dieser Kerl war doch nicht zu fassen. Konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Sie erhob sich und griff nach einem gefüllten Tablett. So hatte sie wenigstens eine Ausrede, warum sie nicht im Raum war, als er ihn betreten hatte. Helena schob die Tür mit dem Rücken auf und betrat lächelnd das Wohnzimmer. Sie reichte lächelnd das Tablett weiter und setzte sich in einen Sessel in der Nähe des Kamins. Weit weg von ihm, doch nicht weit genug, denn sie spürte seine Blicke auf ihr. Prüfend sah Robert sie, zwischen seinem Lächeln für die anderen Anwesenden, an. Und dann kam das Unvermeidliche. Er kam auf sie zu. Sie hob den Blick und lächelte, doch sie sah ihm nicht in die Augen. „Helena … schön Dich zu sehen.“ Sie hielt ihm die Wange hin und er hauchte ihr einen Kuss

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