Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)
Verblüffenderes tat. Er schlang die Arme um sie und drückte sie so fest an sich, dass ihre Absätze vom Boden abhoben. Der Geruch nach seiner Sandelholzseife stieg ihr in die Nase, und ihr Magen zog sich ein wenig zusammen, so als hätte sie zu viel Luft geschluckt.
»Tu einfach so, als wärst du meine Freundin«, raunte er ihr ins Ohr.
Kate sah über seine Schulter, als Dixie Howe sich aufrichtete und umdrehte. Irgendwie war es ihr gelungen, ihre Brüste in ein knappes bauchfreies Top zu zwängen, das eher für einen Strandbesuch als für einen bewölkten Apriltag geeignet war. Und eher für jemanden, der halb so alt war wie sie.
»Was ist es dir wert?«
»Ich gebe dir einen Zehner.«
»Vergiss es.«
»Ich erzähle jedem, den ich kenne, dein Jalapeño-Gelee sei einfach köstlich und dass sie sich dringend eines besorgen sollten, bevor alle verkauft sind.«
Sie lächelte und lehnte sich weit genug zurück, um in diese Augen blicken zu können, die von einem dichten Kranz dunkler Wimpern umgeben waren. Dann legte sie ihre freie Hand auf seine glatte Wange und drückte einen lauten Kuss auf seine Lippen. Sein Kinnbärtchen kratzte ihre Haut am Kinn. »Freust du dich so über mich oder über deine Riegel?«, fragte sie lächelnd.
Er lachte und stellte sie wieder auf die Füße. »Über beides.«
Seine Hand glitt über ihren Rücken und blieb auf der Wölbung ihres Hinterteils liegen. Sie warf ihm einen durchdringenden Blick zu, den er mit einem atemberaubenden Lächeln quittierte.
»Ich bin sicher, du hast Dixie inzwischen kennen gelernt«, meinte er und wandte sich der anderen Frau zu. Ohne seine Hand von ihrem Hintern zu nehmen, wohlgemerkt.
»Ja«, antwortete Kate. »Dixie kommt ab und zu in den Laden. Wie geht’s?«
»Gut, danke.« Dixie musterte Kate von Kopf bis Fuß, ehe sie die Achseln zuckte, als verstünde sie nicht, was an Kate so anziehend war. »Tja, dann mache ich mich wohl wieder auf den Weg, Rob. Wenn du es dir anders überlegst, lass es mich wissen.«
»Bis bald.«
»Wenn du dir was anders überlegst?«, zischte Kate leise, sowie sich die Ladentür hinter Dixie schloss.
Rob sah kurz zu dem Mann und dem Jungen bei den Fahrrädern hinüber, ehe er seine Hand zu ihrer Taille wandern ließ und sie erneut an sich zog. Sein Bart kitzelte an ihrer Schläfe, als er ihr ins Ohr flüsterte: »Ihre Version davon, mich einmal so richtig flachzulegen.«
»Und du bist nicht interessiert?«
»Nein. Sie ist … zu leicht für alle hier in der Stadt zu haben.«
»Außerdem hat sie diese beängstigenden aufgepumpten Brüste.«
Es entstand eine lange Pause. »Ja, auch das.« Er ließ die Hand sinken und nahm ihr die Einkaufstüte ab. »Passionsfrucht. Ich dachte, ich hätte Kiwi zu Stanley gesagt.« Er zuckte die Achseln. »Willst du etwas davon?«
»Nein, das ist mir zu süß. Für Passionsfrucht muss ich in der richtigen Stimmung sein.«
»Das ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Frauen müssen immer in der richtigen Stimmung für etwas sein. Männer dagegen sind immer in der Stimmung für ein wenig Frucht der Leidenschaft.«
»Frauen brauchen einen guten Grund und Männer nur einen passenden Ort, meinst du?«
»Genauso ist es, Süße.«
»Dixie ist weg. Du kannst also aufhören, mich Süße zu nennen.«
Statt einer Erwiderung grinste er sie nur erneut an und wandte sich dem Mann und seinem Sohn zu. »Dieses Heckler ist ein gutes Rad«, erklärte er und trat zu den beiden, während er einen Schluck von seinem Passionsfruchtsaft trank. »Leicht und steckt eine ganze Menge weg.«
»Aber tausend Dollar sind ein ziemliches Sümmchen«, hielt der Vater dagegen und schüttelte den Kopf.
»Wie viel wollten Sie denn ausgeben?«
»Mehr als dreihundert sind nicht drin.«
»Ich habe ein Mongoose für zweihundertneunundfünfzig Dollar hier.« Rob deutete mit der Saftflasche zum anderen Ende der Reihe. »Ich zeige es Ihnen.« Die drei gingen an den Fahrradhelmen vorbei. Rob warf Kate einen Blick zu. »Kannst du noch kurz hier bleiben? Ich muss mit dir reden.«
Da sie neugierig war und wissen wollte, was er von der bevorstehenden Heirat seiner Mutter mit Stanley hielt, beschloss sie, noch eine Weile zu bleiben. »Klar.« Während sie wartete, schlenderte sie im Laden herum und sah sich alles an, von den Einmannzelten bis hin zu den Utensilien zum Fliegenbinden. Sie probierte ein Paar fingerlose Handschuhe an und betrachtete die Stirnbänder von Road Dog und die Bandana-Tücher.
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