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Ein Ritter fuer Rosamund

Ein Ritter fuer Rosamund

Titel: Ein Ritter fuer Rosamund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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1. KAPITEL
    Sir Kynan Morgan beobachtete amüsiert die hübsche junge Frau, die sich inmitten der um das Freudenfeuer versammelten Menge aufhielt und ausgelassen lachte. Offensichtlich gefielen ihr die Possen der Jongleure und Akrobaten, die im flackernden Lichtschein ihre Künste zum Besten gaben. Vermutlich waren die Gaukler hergekommen, um im großen Saal von Beauclaire Castle die Gäste der Hochzeitsfeier zu unterhalten, denn in wenigen Tagen sollte die Tochter von Lord Beauclaire in den Stand der Ehe treten. Im Rahmen der Feierlichkeiten veranstaltete der Lord auch ein Turnier, an dem Kynan teilnehmen wollte.
    Kynan hatte auf seinen Reisen von Wales zum Hof des Königs viele schöne Mädchen und Damen gesehen, aber nur wenige waren ihm so ins Auge gefallen wie diese junge Frau. Sie hatte fein gezeichnete Gesichtszüge und wunderbar volle Lippen. Ihr lockiges, honigfarbenes Haar reichte ihr bis zu den schlanken Schultern, und unter ihrem schlichten, von einem Gürtel zusammengehaltenen Kleid zeichnete sich ein wohlgeformter Körper ab.
    Doch es waren nicht nur ihr Gesicht und diese Figur, die ihn auf sie aufmerksam werden ließen. Vielmehr lag es an den Grübchen, die sich in ihren Wangen zeigten, sobald sie fröhlich lächelte, und an dem intelligenten, wachsamen Ausdruck in ihren Augen.
    Als Gast von Lord Beauclaire und als ein Mann, der sich rühmte, niemals seinen Stand zu seinem Vorteil zu missbrauchen, würde sich Kynan damit begnügen, die junge Frau aus der Ferne zu bewundern. Dennoch war er froh, dass er nicht gleich nach seiner Ankunft in Beauclaire die Burg aufgesucht, sondern beschlossen hatte, eine Nacht im Dorf zu verbringen.
    Allerdings war ihm diese Entscheidung auch nicht schwer gefallen, wollte er doch nicht mehr Zeit als unbedingt nötig in der Gesellschaft normannischer Edelleute verbringen.
    „Hey, Rafe, bei ihr würdest du‘s wohl gern mal versuchen, wie?“
    Die träge, nuschelnde Stimme ließ Kynan aufhorchen, und sobald er sich umdrehte, entdeckte er drei sichtlich angetrunkene junge Männer - jeder von ihnen ein vornehmer Knappe, wenn man nach dem Erscheinungsbild ging -, die das hübsche Mädchen lüstern anstarrten.
    „Aye, das würde ich wohl“, antwortete einer der drei, lachte leise und ging dann auf die junge Frau zu, seine Freunde im Schlepptau.
    Kynan folgte ihnen mit gemächlichem Schritt. Zu viel Ale gepaart mit der Eitelkeit eines jungen Mannes konnte gefährlich werden.
    Das Lächeln wich vom Gesicht der jungen Frau, als sie sah, dass die drei Männer sich ihr näherten. Sie machte kehrt und verschwand in der Lücke zwischen zwei Gebäuden aus Flechtwerk und Lehm, deren erste Stockwerke ein Stück weit in die Gasse hineinragten.
    Die drei angetrunkenen Knappen riefen ihr nach, sie solle stehen bleiben, während sie ihr Tempo beschleunigten. Da deren Tonfall mit einem Mal unüberhörbar verärgert klang, wusste Kynan, der jungen Frau drohte Übles. Auch er legte einen Schritt zu, gleichzeitig zog er mit einer flüssigen, geübten Handbewegung sein Schwert aus der Scheide. Als er um die Ecke gestürmt kam, sah er, dass die junge Frau in Richtung der Außenwand einer strohgedeckten Hütte zurückwich und dass die drei Edelleute sich im Halbkreis um sie herum aufgebaut hatten.
    „So etwas nenne ich nicht sehr freundlich“, erklärte der Mann, den einer der anderen Rafe genannt hatte. Er war groß, schlank und pockennarbig. „Wir sind Gäste Seiner Lordschaft, und da solltet Ihr geselliger sein.“
    „Wir wollen Euch nichts tun“, nuschelte der zweite Knappe, der sichtlich Mühe hatte, sich auf seinen stämmigen Beinen zu halten. „Wir wollen doch nur einen Kuss.“
    „Wenn Ihr uns küsst, geben wir Euch auch etwas zu trinken aus“, sagte der Dritte aus der Gruppe mit einem dämlichen Grinsen.
    „Von Euresgleichen möchte ich nichts zu trinken annehmen“, gab die Frau zurück, deren Akzent so wie ihre Kleidung zu einer Bäuerin passte. Während sie sprach, spannte sich ihr ganzer Körper an, als mache sie sich bereit, auf die drei loszugehen und sich allein gegen sie zur Wehr zu setzen.
    Die Kleine ist aber gar nicht schüchtern, dachte Kynan anerkennend, während er näher kam. „Habt ihr die Dame nicht gehört, Jungs?“, rief er der Gruppe zu. „Sie möchte von euresgleichen nichts zu trinken, und ich kann es ihr nicht einmal verübeln. Eure Fahnen kann ich bis hier riechen.“
    Abrupt wirbelten die jungen Männer herum. Ein Blick auf Kynans breite Schultern und

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