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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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Seite des Raumes stand ein gläserner Kaffeetisch, der von zwei Armsesseln flankiert wurde. Hal setzte sich, zog ein Magazin aus einem Zeitschriftenständer, blätterte die zerknitterten kunstoffbeschichteten Seiten durch und überflog die schauderhaften Anzeigen für Raketentreibstoffzusätze, teure Uhren und Designer-Koffersets. Er wollte das Magazin gerade zurück in den Ständer schieben, als ein Artikel über explodierende Roboter seine Aufmerksamkeit erregte.
    Stellen Roboter ein Gesundheitsrisiko dar?
    Wie aus Regierungskreisen verlautet, könnte die sich in letzter Zeit häufende Zahl explodierender Metallmenschen mit der illegalen Praxis der Wiederaufbereitung elektronischer Gehirne zusammenhängen.
    Die Gehirneinheit ist die teuerste aller robotischen Komponenten und allein für nahezu zwei Drittel der Gesamtkosten eines jeden unserer Blechkameraden verantwortlich. Skrupellose Hersteller entnehmen immer häufiger die Gehirne veralteter Roboter, setzen sie in brandneue Modelle ein und zwingen diese empfindlichen Einheiten so zu einem sehr viel höheren Arbeitstempo als dem, für das sie ursprünglich konzipiert wurden. In Laborversuchen brannten Gehirneinheiten, die derartigen Bedingungen ausgesetzt wurden, regelmäßig durch oder explodierten sogar.
    Hal ließ das Magazin sinken. Jerlings Roboter gehörte zwar kaum zu den neueren Modellen, aber bei seinem Glück wäre es nicht verwunderlich, wenn auch Klunk über ein fehlerhaftes Gehirn verfügte. Er beschloss, ihn in den Frachtraum einzusperren, ganz egal, welche kreativen Argumente der Roboter sich auch einfallen lassen mochte. So würden seine umherfliegenden Einzelteile keine wichtigen Bereiche des Schiffes beschädigen können, falls er in die Luft flog. Hal verstaute das Magazin wieder und zog ein anderes hervor. Es klappte wie von selbst an der ersten Seite eines Berichts über die letzte Sitzung des Unions-Rates auf.
    Erst denken, dann schießen!
    Der Galaktische Rat hat verfügt, dass Roboter vor dem Gesetz als den Menschen gleichwertig gelten. Mit Beginn dieses Monats wird die vorsätzliche Zerstörung eines Roboters in der gleichen Weise wie Mord geahndet. Überalterte Roboter behalten dagegen ihren Status als Bürger dritter Klasse und sind damit von dem kontrovers diskutierten Gesetz ausgeschlossen.
    Hal versuchte, sich an den Wartungsroboter zu erinnern. Zählte das Modell bereits zu den überalterten oder einfach nur zu den älteren Exemplaren? Er zuckte zusammen, als die Bürotür geöffnet wurde und ein kleiner Mann mit beginnender Glatze heraustrat, der ihn unfreundlich aus harten grauen Augen musterte.
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?«, erkundigte er sich.
    »Hal Spacejock von der Schwarzen Möwe .«
    »Ich bin Hafenmeister Linten. Wir beide müssen uns dringend unterhalten.« Linten warf dem jungen Mann hinter dem Schreibtisch einen kurzen Blick zu. »Stellen Sie bis auf Weiteres keine Gespräche zu mir durch.«
    »Ja, Sir.«
    Der Hafenmeister hielt die Tür auf. »Kommen Sie rein, Spacejock.«
    Hal stand auf und folgte ihm in ein beengtes Büro. Ein großer hölzerner Schreibtisch füllte fast den gesamten Raum aus, dessen Wände mit Bücheregalen bedeckt waren, in denen sich Journale und Magazine stapelten. Linten schloss die Tür, winkte Hal zu einem Stuhl und nahm selbst hinter seinem Schreibtisch Platz.
    »Mr. Spacejock«, begann er. »Lamira ist ein kleiner Planet und weit abgelegen von den wichtigen Handelsrouten. Deshalb sind unsere bevorzugten Besucher diejenigen, die nennenswerte Geldsummen in unsere bescheidene Wirtschaft einbringen.«
    Ein interessantes Wandgemälde in Lintens Rücken erregte Hals Aufmerksamkeit. Es zeigte ein Raumschiff, das auf einer felsigen Ebene unter dem Licht zweier Monde zur Landung ansetzte.
    »Wir schätzen allerdings auch diejenigen Besucher, deren Beiträge eher künstlerischer Natur sind«, fuhr Linten fort. »Menschen, die zwar nicht zum materiellen Wohlstand an sich beitragen, die aber das mentale Wohlbefinden unserer Bürger durch Kunstwerke oder Theateraufführungen bereichern.«
    Hal betrachtete das Wandgemälde in Lintens Rücken eingehend. Bei der Rakete handelte es sich um einen Typ der Alpha-Klasse, auch wenn der Künstler auf ein Triebwerk verzichtet hatte, um das berühmte »W«-Logo einer großen Fastfood-Kette stärker zu betonen.
    »Und dann gibt es da die Besucher, die für uns von keinerlei Wert sind«, knurrte Linten. Er stemmte die Ellbogen auf den Schreibtisch, beugte sich vor

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