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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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wiederholte die Stimme.
    »Ich habe kein Geld bei mir!«
    »Für ein Gespräch …«
    Hal legte den Hörer auf die Gabel zurück. Er fragte sich, ob er in die Möwe zurückkehren sollte, um sich das Geld von Klunk zu leihen, entschied sich dann aber dagegen. Jerlings Roboter sah nicht so aus, als würde er einen Kredit besitzen, von fünf ganz zu schweigen. Natürlich konnte er auch zu Fuß zum Verwaltungsblock des Raumhafens gehen, aber das Gelände zwischen den einzelnen Landeplattformen war mit dichtem Unkraut überwuchert, und es würde dunkel sein, bevor er sein Ziel erreichte. Blieb also noch das Wartungsfahrzeug.
    Der graue Roboter versuchte gerade, eine korrodierte Muffe von einer der Treibstoffleitungen zu lösen. Auf dem Boden neben einer Ersatzmuffe lag eine reichhaltige Auswahl verschiedener Werkzeuge ausgebreitet, von denen er eins nach dem anderen ausprobierte. Das Sortiment reichte von einer batteriebetriebenen Zange bis hin zu einem doppelköpfigen Schraubenzieher, doch nichts davon schien imstande, den Widerstand der Muffe zu brechen; ungeachtet der hartnäckigen Bemühungen des Roboters, sie zu lösen.
    »Entschuldige, bitte«, sagte Hal.
    Der Roboter blickte auf. »Guten Tag, Sir. Sie haben nicht zufällig gerade eine Radzange zur Hand?«
    »Meinst du nicht eher eine Rohrzange?«
    »Nein, davon habe ich bereits eine hier.«
    »Tut mir leid, kann dir leider nicht weiterhelfen.« Hal zögerte. »Hör mal, ich nehme nicht an, dass du mich zum Raumhafenterminal bringen kannst …«
    »Leider, nein. Ich darf keine Passagiere befördern.«
    »Dann leih mir deinen Wagen.«
    »Sind Sie ein Angestellter des Lamira-Raumhafens?«
    »Nicht direkt.«
    Der Roboter zuckte die Achseln. »Dann dürfen Sie das Fahrzeug nicht benutzen.« Damit wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Noch bevor Hal irgendetwas einwenden konnte, begann er mit einer schweren Zange auf die Muffe einzuschlagen.
    Hal warf einen flüchtigen Blick auf sein Schiff. Was, wenn er einfach startete, das Landefeld überflog und auf dem Parkplatz auf der anderen Seite des Raumhafens wieder landete? Doch dann dachte er an die brandneuen Schiffe, die sich um den Verwaltungskomplex drängten. Wenn er eins davon mit der Möwe auch nur leicht schrammte, würde er lebenslang hinter Gittern landen.
    Da ihm keine andere Wahl blieb, ließ er sich über die Betonbrüstung ins hohe Gras sinken und umrundete die Landeplattform, wobei er den Kopf gesenkt hielt, um nicht von irgendeinem Sicherheitsposten des Raumhafens entdeckt werden zu können. Zuerst kam er problemlos voran, aber schon unter der Nase der Schwarzen Möwe , die über den Rand der Landeplattform hinausragte, wurde das Gestrüpp dichter. Scharfkantige gezackte Blätter zerrten an seiner Fliegermontur, als er sich durch das verfilzte Unterholz kämpfte, schwankende Blumenköpfe zerplatzten bei Berührung mit leise ploppenden Geräuschen und setzten dichte Pollenwolken frei, die ihm den Atem raubten.
    Schon bald waren Hals, Hände und sein Gesicht mit braunen und gelblichen Flecken gesprenkelt, und er begann vor Anstrengung derart zu schwitzen, dass er bereits aufgeben wollte, als er ein gleichmäßiges Summen im dichten Gras vernahm. Kurz darauf kauerte er auch schon neben dem ramponierten Wartungsfahrzeug. Das schimmernde Antigravitationsfeld ließ sein Haar knistern.
    Langsam hob er den Kopf. Der graue Roboter befand sich etwa 15 Meter von ihm entfernt und war immer noch mit der Reparatur der Tankvorrichtung beschäftigt. Er hatte die Finger unter die korrodierte Muffe geschoben und zerrte sie mit wiederholten kräftigen Rucken Stück für Stück über das dicke Metallrohr. Plötzlich löste sie sich, und der Roboter fiel, von seinem eigenen Schwung mitgerissen, rücklings in das Unkraut, wo er von dichten Pollenwolken verschluckt wurde.
    Hals Grinsen erlosch, als er sah, wie ein Strahl Treibstoff aus dem Ende des Rohrs sprudelte und sich über den Roboter ergoss.
    Ein einziger Funke, und die Möwe würde in den Orbit geblasen werden.
    Der Roboter kämpfte sich auf die Füße, eilte zum Treibstoffrohr und versiegelte die Öffnung mit der neuen Muffe, wobei er mit noch mehr Treibstoff vollgespritzt wurde. Während er damit beschäftigt war, eine Reihe von Muttern an den Bolzen festzuziehen, legte Hal die Hände auf die metallenen Seitenholme des Bodenfahrzeugs und schwang sich hinein.
    Die Bedienung war denkbar einfach, ein Gashebel für die Beschleunigung und ein Joystick für die Steuerung. Hal

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