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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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das Licht und kniff die Augen in dem Versuch zusammen, dem Verlauf der dünnen grünen Schaltungen in dem roten Plastikglaskästchen zu folgen.
    »Ich dachte, dafür gäbe es spezielle Werkzeuge«, sagte Hal.
    »Die habe ich auch«, erwiderte Klunk. Seine Augen vergrößerten sich. »Diese hier.«
    »Sind sie dafür gut genug?«
    »Nicht wirklich, aber sie sind leider alles, was ich habe.« Klunk ließ die Hand sinken. »Und sie sind gut genug, um mir zu verraten, dass dieses Modul nicht mehr funktionstüchtig ist. Sagen Sie mir, wo bewahren Sie die Reserveteile auf?«
    »Du machst wohl Witze? Ich besitze nicht einmal Reservelebensmittel.«
    »Aber …«
    »Du musst es einfach irgendwie hinflicken.«
    »Flicken?«, fragte Klunk tonlos. »Diese Module werden von hochspezialisierten Technikern gezielt für ganz spezielle Schaltungen zusammengebaut. Ich kann da nichts hinflicken.«
    »Warum ersetzt du das Ding dann nicht durch eins der anderen Module?«
    »Das ist …« Klunk musterte die Aufkleber nachdenklich. »Das ist gar keine schlechte Idee.« Er fuhr mit den Fingern an den Modulen entlang und hielt vor einem Aufkleber mit der Aufschrift »Kühltank-Eindämmungsfeld« inne. »Dieses hier müsste passen.«
    »Brauchen wir das nicht?«
    »Es ist eine Reserveeinheit«, sagte Klunk. Er zog das Modul ab und schob es in den freien Steckplatz. »Das sollte funktionieren.«
    Aus dem Deckenlautsprecher ertönte ein Piepton. »Bootsequenz initiiert. Betriebssystem Antares Version Null-Punkt-Sechs Drei Beta wird geladen.«
    Hal blickte auf. »Navcom, kannst du mich hören?«
    »Eingabefehler«, meldete der Navcom. »Drücken Sie eine beliebige Taste, um fortzufahren.«
    »Override Delta Sechs«, sagte Klunk.
    »Fehlermeldung überbrückt. Wünschen Sie, dass weitere Fehlermeldungen unterdrückt werden?«
    »Ja, bitte.«
    »Bootsequenz vollständig ausgeführt«, verkündete der Navcom nach mehreren Sekunden Schweigen. »Erwarte Befehlseingabe.«
    »Ich weiß, wie’s jetzt weitergeht«, sagte Hal. »Starte die Motoren und lass uns von hier verschwinden.«
    Klunk schüttelte den Kopf. »Wir müssen zuerst einen vollständigen Satz Diagnoseläufe durchführen.«
    »Navcom, befolge seine Anweisungen.«
    »Anweisung bestätigt. Beginne Diagnosedurchläufe.«
    Klunk schloss die Zugangsklappe. »Das könnte zehn oder fünfzehn Minuten dauern. Ich schlage vor, dass wir die Zeit nutzen, um Gewicht zu reduzieren. Alles, was nicht unbedingt benötigt wird, muss von Bord. Einrichtungsgegenstände, Verkleidungselemente … einfach alles.«
    »Moment mal!«, protestierte Hal. »Wir sprechen hier von meinem Schiff.«
    »Mr. Spacejock, wenn Sie diese Fracht nicht abliefern, werden Sie kein Schiff mehr haben.«
    »Guter Punkt.«
    »Haben Sie eine atomare Schneidvorrichtung an Bord?«
    »Nein, aber dafür etwas fast genauso Gutes.« Hal öffnete einen Spind und entnahm ihm zwei Zylinder mit einem zusammengerollten Gummischlauch.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Klunk.
    »Ein Sauerstoffschweißbrenner.«
    »Wie bitte?«
    »Damit kann man Metall schneiden.« Hal deutete auf einen silbernen Hebel. »Man öffnet die Ventile, reguliert den Durchlass ein bisschen und achtet auf einen gewissen Sicherheitsabstand.«
    »Einen wie großen Abstand?«
    »Nun ja, ich werde mich solange auf der Brücke aufhalten.«
    Klunk nahm die zerbeulten Zylinder entgegen und beäugte misstrauisch den brüchigen Schlauch. »Das ist doch nicht etwa gefährlich, oder?«
    »Oh, nein, so sicher wie nur irgendwas. Aber versuch, bitte, keine Löcher in die Außenhaut der Möwe zu brennen. Ich bin nämlich sauerstoffsüchtig.«
    »Na klar«, sagte Klunk und hievte sich die schweren Zylinder auf die Schulter. »Verkriechen Sie sich nur auf die Brücke, während ich mein Leben riskiere.«
*
    Hal saß im Pilotensessel, die Füße auf das Steuerpult gelegt, und nippte an einem Becher mit einer lauwarmen, mattbraunen Flüssigkeit. Seit einigen Minuten rollten nun schon kryptische Mitteilungen über den Hauptbildschirm. Der Ladebalken am unteren Rand des Monitors war bei 99 Prozent angekommen.
    »Diagnosedurchlauf abgeschlossen«, meldete der Navcom, als die Anzeige auf 100 sprang.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Hal.
    »Ich habe einige nicht so wichtige Funktionen auf unbeschädigte Schaltkreise umgeleitet, mehrere Prozesse so modifiziert, dass kein Zugriff auf möglicherweise schadhafte Speicherbänke erfolgt, Neukonfigurationen der …«
    »Bist du betriebsbereit oder

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