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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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auf Klunk frei, der dicht auf dem Boden kauerte, die Hände auf die Ohren gepresst. Der Lastenschlepper hob grinsend seine Waffe.

Kapitel 20
    Walter Jerling saß in seinem Büro und versuchte, sich eine glaubwürdige Entschuldigung einfallen zu lassen, weshalb er nicht an der bevorstehenden Feier zur Verabschiedung seines leitenden Ingenieurs in den Ruhestand teilnehmen konnte. Es lag nicht daran, dass der Bursche sein Erscheinen nicht wert gewesen wäre, es war vielmehr so, dass jede Verabschiedung in den Ruhestand eines seiner Mitarbeiter für Jerling einen weiteren Schritt zu seinem eigenen Karriereende darstellte. Indem er die Feiern einfach ignorierte, konnte er so weitermachen, als wäre nichts geschehen, als würde keiner seiner loyalen Untergebenen durch einen jungen Nachfolger ersetzt werden, der frisch vom Businesscollege kam. Männer und Frauen, die in etwa den Geschäftssinn eines Haushaltsroboters besaßen.
    Jerlings Blick wanderte durch sein Büro und blieb an seinem neuen Zigarrenanzünder haften, der wie eine gehorsame Statue in einer Zimmerecke stand. Eine halbwegs gehorsame Statue, korrigierte er sich in Erinnerung an seinen schmerzenden Zeigefinger. Er fragte sich müßig, ob der leitende Ingenieur, der demnächst verabschiedet werden würde, ebenfalls Zigarrenraucher war.
    Einer der in seinen Schreibtisch eingelassenen Monitore piepte, und Jerling sah, dass eine Nachricht hereingekommen war. Sie stammte von Regan Muller von Incubots. Jerling tippte das Symbol auf dem Bildschirm an, und Regans von blauen und roten Lichtblitzen beleuchtetes Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    »Tag, Jerling, Regan hier. Die Polizei hat mich gerade informiert, dass irgendwer meinen Schrottplatz verwüstet hat. Ich möchte eine Nummer haben, unter der ich Ihren Piloten erreichen kann, denn die Bullen glauben, dass er damit zu tun haben könnte. Ach, und Ihr Roboter hat die Fliege gemacht. Also rufen Sie mich zurück, ja?«
    Jerling wischte mit der Hand über den Bildschirm. Er hatte Wichtigeres zu tun, als sich um einen flüchtigen Roboter und einen rücksichtslosen freischaffenden Spediteur zu kümmern. Das sollte Regan gefälligst selbst erledigen.
    Das Terminal gab erneut einen Piepton von sich, und das Symbol eines Anrufs in der Warteschleife leuchtete auf. Jerling tippte es an und blickte kurz darauf in das Gesicht des Leiters der Roboterfabrik.
    »Guten Morgen, Mr. Jerling.« Der Mann zögerte. »Ich wollte Sie wirklich nicht stören, aber …«
    »Spucken Sie’s schon aus.«
    »Erinnern Sie sich an diese Ersatzteile … die Lieferung, die Sie organisiert haben?«
    »Natürlich erinnere ich mich daran. Stimmt damit irgendwas nicht?«
    »Ich weiß es nicht, aber unsere Maschinen sind betriebsbereit, und die Arbeiter treffen jeden Moment ein. Sollten die Teile nicht schon längst hier sein?«
    »Lieber Gott!« Jerling riss sich die Zigarre aus dem Mundwinkel. »Sie meinen, die Teile sind nicht bei Ihnen angekommen?«
    »Noch nicht. Deshalb rufe ich ja an. Ich weiß, Sie mögen es nicht, wenn bezahlte Arbeitskräfte in Ihren Betrieben nichts zu tun haben, und …«
    »Überlassen Sie das mir.« Jerling trennte die Verbindung, rief sein Adressbuch auf und verstreute Asche auf dem glänzenden Terminal, während er die Einträge durchblätterte. »Spacecow. Spacehog. Spacejock … das ist er.« Er klemmte sich die Zigarre zwischen die Zähne und berührte das Anrufsymbol. »Es wäre wirklich besser für dich, du hast eine gute Entschuldigung auf Lager, Sohn«, knurrte er.
*
    Die Triebwerke der Schwarzen Möwe wurden leiser, bis sie nur noch säuselten, und der Lautsprecher in der Steuerkonsole gab zwei Glockentöne von sich. »Hyperraumsprung in 20 Sekunden«, verkündete der Navcom. »Überprüfe Fluchtluken und bereite Sprung vor.«
    Hal gähnte entspannt und legte die Füße auf die Konsole.
    »Zehn Sekunden bis Hyperraumsprung. Bitte nehmen Sie Platz.«
    Einen Moment lang herrschte vollkommene Ruhe auf der Kommandobrücke. Dann schlich sich ein fernes Winseln in die Stille. Anfangs noch leise steigerte sich das Geräusch zu einem schrillen Jaulen, das sich nach und nach in Hals Zähne zu bohren schien.
    »Fünf …«, sagte der Navcom.
    Hal betrachtete die zerknüllte Spielkarte in seiner Hand und blickte sich auf der Brücke um.
    »… vier …«
    Er entdeckte das Holzkästchen mit den Schachfiguren am anderen Ende der Konsole. Vorsichtig nahm er Maß und holte aus.
    »… drei …«
    Hal schickte die

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