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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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einem Stift und kritzelte einen Namen auf die Versicherungspolice. Er legte einige Kreditchips auf das Formular und schob es zurück über den Tresen.
    Der junge Mann warf einen flüchtigen Blick auf die Unterschrift und händigte Hal eine Schlüsselkarte aus. »Parknische 7C, Mr. Jerling. Viel Vergnügen während Ihres Aufenthalts auf Forg.«
    Hal nickte, nahm den Schlüssel an sich und verließ das Büro. Ein brauner Dunstschleier lag in der Luft, der ihm in der Kehle kratzte und ihn husten ließ. Er überquerte die Straße, betrat den Parkplatz der Autovermietung und schritt an einigen auf Hochglanz polierten Bodenfahrzeugen vorbei. Als er sich der letzten Reihe näherte, hörte er ein Grollen über sich und blickte auf. Ein Raumschiff stieg auf einer weißen Rauchsäule empor und schraubte sich höher und höher in den Himmel. Hal sah ihm hinterher, bis sich die Rauchsäule zu verflüchtigen begann und das Schiff wie ein leuchtender Abendstern über ihm schwebte.
    »Glückliche Bastarde«, murmelte er. »Eines Tages werde ich auch so ein Schiff besitzen.«
    Nachdem der helle Lichtpunkt verschwunden war, hielt Hal wieder Ausschau nach seinem Mietwagen. Er entdeckte ihn ganz in der Nähe, ein schnittiges Modell mit offenem Verdeck und einem verchromten Zwillingsauspuff. Hal dankte Farrell in Gedanken grinsend für den kleinen Vorschuss. Richtige Gauner ließen sich eben nicht lumpen.
    Er schob sich in den Wagen, machte es sich in den weichen Lederpolstern des Fahrersitzes bequem und ließ den Blick über das Armaturenbrett wandern, wozu er nicht lange brauchte, da es dort außer ein paar wenigen Tasten und Schaltern nichts zu sehen gab. Unsicher, was er tun sollte, räusperte er sich. »Hallo?«
    Das Armaturenbrett erwachte flackernd zum Leben; der Wagen begann zu vibrieren. »Guten Tag, Sir oder Madam«, ertönte eine Stimme. »Was ist Ihr Ziel?«
    »Gergforb … ich meine, das Forgberg-Casino.«
    »Eine hervorragende Wahl, Sir oder Madam«, sagte der Wagen, während er sich eine Hand breit vom Boden hob und zur Parkplatzausfahrt schwebte. »Wünschen Sie ein wenig entspannende Musik während der Fahrt?«
    »Klar doch.«
    Ein Teil der Cockpitverkleidung glitt zur Seite und enthüllte eine kompakte Hifi-Anlage. Hal wählte einen Klassiksender aus. Der Wagen reihte sich in den fließenden Verkehr vor der Autovermietung ein.
    Aus dem Armaturenbrett ertönte ein Piepen. »Unsere Fahrtzeit wird bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern etwa 20 Minuten betragen«, erklärte die Computerstimme. »Gibt es sonst noch irgendetwas, das ich für Sie tun kann?«
    Hal nickte. »Yep.«
    »Und das wäre?«
    »Endlich deine verdammte Klappe halten, damit ich ungestört Musik hören kann.«
    »Verstanden, Sir oder Madam.«
    Der Wagen beschleunigte rasant und zitterte leicht, als der Motor auf Touren kam. Im Hintergrund stieg eine riesige Rauchwolke über dem Raumhafen empor, als das Feuer auf der Müllhalde außer Kontrolle geriet.
*
    Klunk blieb für einen Moment stehen und beäugte die Straße vor sich misstrauisch. Am Rande der Fahrbahn stand eine Gruppe vierbeiniger Kreaturen, die mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck friedlich grasten. Seine Datenbank verriet Klunk, dass es sich um harmlose Kühe handelte, aber der bedauerliche Vorfall bei Incubots hatte ihn eine wertvolle Lektion darüber gelehrt, sich blindlings auf den Inhalt von Datenspeichern zu verlassen.
    Er trat einen Schritt auf die Kühe zu. Das ihm nächste Tier hob den Kopf und stieß einen Laut aus, eine Art tiefes Stöhnen, das in einer Mischung aus Gurgeln und Rülpsen endete. Klunk spürte, wie eine starke Abneigung seine Schaltkreise durchströmte. Warum konnten ihn die Viecher nicht einfach in Ruhe lassen? Er blickte an sich herab auf seine Waden und Füße, an denen sich ein Belag aus klebrigem grünbraunem Schmodder festgesetzt hatte, der aussah, als trüge er ein Paar lehmverschmierter Stiefel. Es war schon schlimm genug, wenn man durch einen stockfinsteren Frachthangar gejagt wurde. Mitten im Flug aus einem Raumschiff geworfen zu werden, tausende von Metern tief zu stürzen und auf den Grund eines Sees zu sinken, war sogar noch schlimmer. Aber durch ein Minenfeld aus schmierigen, knöcheltiefen und von dichten Fliegenschwärmen bedeckten Kuhfladen marschieren und das laute Grollen vierbeiniger Säugetiere ertragen zu müssen, setzte dem Ganzen die Krone auf.
    Plötzlich vernahm er hinter sich das immer lauter werdende Pfeifen

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