Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
Vom Netzwerk:
liegenzubleiben und das Wasser weiter in sein Inneres eindringen zu lassen. Doch dann gewann die störrische Seite in ihm Oberhand. Es war ziemlich wahrscheinlich, dass Mr. Spacejock erneut in Schwierigkeiten steckte und Hilfe benötigte, um da wieder heil herauszukommen. Und überhaupt, was sollte man von einem Roboter halten, der einen Menschen einfach seinem eigenen Schicksal überließ?
    Plötzlich kam ihm die Erleuchtung. In seinen Datenbänken waren detaillierte Karten des Planeten gespeichert. Wenn es ihm also gelang, seine genaue Position auf Forg zu ermitteln, konnte er problemlos den kürzesten Weg zum nächsten Ufer errechnen. Er stellte seine Empfänger eilig auf die Frequenzen einiger Satelliten und des Forg-Orbiters ein. Innerhalb weniger Sekunden hatte er mittels Triangulation seine exakte Position auf der Karte festgestellt und wusste, in welcher Richtung das nächstgelegene Ufer lag.
    Klunk richtete sich auf und begann, langsam über den Grund des Sees zu marschieren. Dazu musste er sich weit vorbeugen, als kämpfte er gegen einen heftigen Sturm an. Seine Beine hoben und senkten sich wie zwei schwere Kolben. Fische umkreisten ihn neugierig und beobachteten ihn misstrauisch aus kalten Augen, bevor sie mit kurzen Schlägen ihrer Schwanzflossen wieder verschwanden.
    »Piep-piep-piep!«, ertönte das Warnsignal immer drängender, als das durch die Dichtungen sickernde Wasser die Funktionen empfindlicher elektronischer Komponenten zu gefährden drohte. Klunk hatte bereits kein Gefühl mehr in den Beinen und musste an sich herabblicken, um sich zu vergewissern, dass sie sich noch bewegten.
    Endlich durchbrach sein Kopf die Wasseroberfläche. Das Ufer befand sich nur noch wenige Meter entfernt, ein grasbewachsener sanfter Hang, der von dichten grünen Büschen gesäumt wurde. Vor Sand und Schlamm triefend stolperte Klunk eilig den glitschigen Uferstreifen hinauf, fast blind durch eine dicke Schicht aus Tang und anderen Wasserpflanzen, die sich über sein Gesicht gelegt hatte.
    Während er sich den zähen Schlick aus den Augen und Ohren wischte, registrierte er in der Nähe laute Stimmen und Angstschreie. Er blinzelte die letzten Überreste von Schlamm und Algen fort und blickte sich suchend um. Schließlich entdeckte er zwei Menschen, die schreiend auf eine Reihe von Bäumen zurannten und dabei eine Spur aus Servietten und Plastikbesteck hinter sich zurückließen. Ganz in der Nähe lag eine Picknickdecke mit einem Weidenkorb und mehreren umgekippten Tellern und Schüsseln darauf im Gras.
    »Warten Sie!«, rief Klunk und eilte den beiden Menschen hinterher, um sie zu beruhigen. »Ich bin doch nur ein Roboter!« Zumindest war es das, was er zu rufen versuchte, doch durch das Wasser in seinem Mund und Rachen brachte er lediglich ein Furcht erregendes Krächzen hervor.
    Das verängstigte Pärchen warf einen kurzen Blick zurück auf die steifbeinige mit den Armen rudernde Gestalt, die ihnen folgte, und rannte noch schneller. Die beiden verschwanden zwischen den Bäumen, und kurz darauf war das Knallen von zwei ins Schloss fallenden Autotüren sowie das Aufheulen eines Motors zu hören, das schnell leiser wurde.
    Klunk ließ die Arme sinken. So viel zu seinen Versuchen, den Menschen die Angst zu nehmen.
    Sein Blick fiel auf die Picknickdecke mit ihrer reichhaltigen Auswahl an Speisen, und er bedauerte die furchtbare Verschwendung. Dann kam ihm der Gedanke, dass sich Hal vielleicht darüber freuen würde. Also machte er sich daran, eilig eine Auswahl an Speisen zusammenzusuchen, wobei er immer wieder verstohlen kurze Blicke in Richtung der Bäume warf. Nachdem er Sand und Gras von Brötchen und eingelegten Zwiebeln gewischt und Kies aus Schweinebratenscheiben geklaubt hatte, wickelte er alles in die saubersten Servietten, die er finden konnte, und verstaute das Päckchen in einem seiner Oberschenkelfächer. Mit sich selbst zufrieden, machte er sich auf den Weg zur Straße, die jenseits der Bäume verlief.
*
    Hal verließ das Raumhafenlaufband und betrat das Büro einer Autovermietung. Hinter dem Tresen stand ein großer junger Mann mit einem dunklen Haarschopf, der ihm erwartungsvoll entgegenblickte. Sein Gesicht verzog sich zu einem breiten freundlichen Grinsen.
    »Guten Tag, Sir! Welche Umstände führen Sie in dieses hervorragende Geschäft?«
    »Ich brauche einen Wagen. Nur für heute.«
    »Gewiss, Sir. Das macht 80 Kredite. Außerdem benötige ich dazu Ihre Unterschrift auf diesem Formular.«
    Hal griff nach

Weitere Kostenlose Bücher