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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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nicht tun. Wenn sie nur eine Gelegenheit bekäme, ganz gleich, wie klein   …
    Der Bus schoss durch das Tor auf das Rollfeld. In dreihundert Metern Entfernung stand ein großer, weiß-blauer Airbus. Der Bus schwankte heftig, als er die Richtung änderte und direkt auf die Passagiermaschine zufuhr.
    Die Entfernung zu dem modernen Terminal mit dem Tower wurde größer. Etwas musste geschehen, bevor Hermans Leute sie alle in die Maschine verfrachteten.
    Beim Näherkommen nahm das für den Interkontinentalverkehr vorgesehene Flugzeug immer größere Dimensionen an. Sie würden sich allem Anschein nach auf eine längere Reise begeben, denn Herman und Dominik hatten eine große Maschine mit vollem Tank verlangt. Wie würden die Geiseln das psychisch verkraften, da auch die Entführer bereits die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit erreicht hatten?
    Mit vollem Tempo fuhr der Bus an das Flugzeug heran, bremste abrupt und hielt vor der Treppe an. Der immer stärker werdende Regen prasselte auf den Flugzeugrumpf. Herman erhob sich hinter dem Lenkrad, nahm seine Waffe, blickte durchs Fenster in Richtung Terminal und rief: »Jörg, du überprüfst die Maschine.«
    Jörg nahm den Microsoft-Mann Frank Taylor vor sich in den Griff und hielt ihm die Waffe an den Kopf. Sie stiegen aus dem Bus und gleich danach die steile Treppe zur Bordtür hinauf.
    Nachdem sie in der Maschine verschwunden waren, machte sich gespannte Stille im Bus breit.
    Sandrine fühlte noch einmal den Puls des auf dem Boden liegenden Italieners.
    »Wir lassen ihn im Bus. Ein Krankenwagen kann ihn holen, sobald wir weg sind«, sagte Herman.
    Sandrine schüttelte den Kopf. »Zu spät.«
    Über Hermans Gesicht huschte ein Ausdruck, den Sandrine nicht zu deuten wusste.
    »Du hast bereits mehrere Menschenleben auf dem Gewissen, Herman.«
    »Halt den Mund! Hätten sie im Hafen nicht das Feuer eröffnet, wäre niemandem etwas passiert.«
    Wieder wurde es still im Bus. Nur das Prasseln des Regens auf dem Dach war zu hören.
    »Wo bringt ihr uns hin?«, fragte Sandrine.
    »Das wird sich schon herausstellen.«
    »Es war kein Zufall, dass wir nach Helsinki gefahren sind, nicht wahr? Das war von Anfang an dein Plan. Du hattest auch nicht die Absicht, die Geiseln den Schweden oder den Amerikanern auszuliefern. Sie sollten woanders hingebracht werden   …«
    »Es wäre zu deinem eigenen Vorteil, wenn du aufhören würdest, Scheiße zu reden.«
    »Du bist ein kaltblütiger Killer und ein Lügner.«
    Herman schien nahe daran zu sein zu explodieren. »Ich warne dich. Zum letzten Mal.«
     
    Unten zeichnete sich der Flughafen Helsinki-Vantaa im dichten Regen ab.
    »
Sechs Scharfschützen sind auf dem Terminaldach und auf dem Tower bereit
«, sagte Rämö zu Timo über das Kopfhörermikrofon über den Lärm des Helikopters hinweg. Der Kommissar, der das SEK Bär am Flughafen befehligte, hatte seinen Lagebericht gegeben. Ein Teil der Männer kehrte gerade erst von der Straßensperre an der Tuusulantie zurück.
    »
Die Entführer lassen im Moment die Geiseln ins Flugzeug steigen
«, sagte Rämö weiter. »
Synchrone Eliminierung aller Objekte unmöglich.«
    »Sag Bescheid, dass bald noch ein Sprinter und ein V W-Bus zum Flughafen kommen, mit weiteren Entführern an Bord«, sagte Timo. »Gib den Befehl, sie durchzulassen.Und sorge dafür, dass das Gelände auch garantiert frei von Journalisten ist.«
    »
Die Journalisten sind gleich nach dem Einsatz im Hafen vom Gelände geschickt worden.«
    Das Flughafenareal war inzwischen gut im Regen zu erkennen.
    »Ich gehe sofort zum Tower und versuche über das Flugzeugcockpit Kontakt zu den Entführern aufzunehmen«, sagte Timo. »Ist der Pilot bereit?«
    »
Er wartet im Cockpit. Flugkapitän Arto Moisio, ein Freiwilliger.«
    »Mutiger Mann.«
     
    Sandrines Blick schweifte über die Gesichter der erschöpften Männer und hielt bei den Toten im Gang inne. Konstantins   … Dan Cohen bekam seine Familie nicht mehr zu sehen, auch Razzone nicht.
    Jörg tauchte in der Türöffnung der Maschine auf und winkte.
    »Bring die Tasche und vier Geiseln ins Flugzeug!«, sagte Herman zu Geir, der unverzüglich die Tasche mit dem Zimmermann-Zylinder nahm und mit vier Geiseln als Schutzschild den Bus verließ. Sie stiegen die Treppe hinauf und verschwanden in der Maschine.
    »Los!« Herman stieß dem Ölmillionär Kevin Pollard die Waffe in den Rücken.
    Sandrine spürte, wie ihr das Adrenalin in den Körper schoss, ihr Herz hämmerte fast

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