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Ein Schlüssel für den Mörder

Ein Schlüssel für den Mörder

Titel: Ein Schlüssel für den Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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überraschend .«
    »Wie
war’s mit >Gotischer Seitensprung<«, fragte ich kritisch.
    Sie
lächelte ein wenig und wandte mir dann mit einstudierter Gleichgültigkeit den
Rücken zu. »Ziehen Sie bitte den Reißverschluß auf. Und von jetzt an weigere
ich mich, Sie weiterhin Mr. Holman zu nennen. Selbst Wirtschaftsberater haben
einen Taufnamen, oder nicht ?«
    »Rick«,
sagte ich und zog den Verschluß herunter bis zu der zarten Mulde ihres Rückens.
    Ich
zündete mir eine Zigarette an, während sie aus dem Kleid schlüpfte, unter dem
sie nur einen schwarzen Spitzenbüstenhalter und dazu passende Höschen trug. Sie
hängte das Kleid sorgfältig über einen Bügel und dann in einen Schrank, drehte
sich dann um und kam langsam auf mich zu. Ihre langen, anmutigen Beine waren
von der Sonne goldbraun getönt, und die cremefarbene Schwellung ihrer Brust
über dem schwarzen Spitzenstoff war eine fast quälende Aufforderung zur
ekstatischen Begeisterung. Aber damit, so überlegte ich mürrisch, ging es einem
wie mit Geld — man konnte beides nicht kaufen.
    Nina
blieb einen halben Meter vor mir stehen, ein leicht spöttisches Glitzern in den
Augen. »Sind Sie bereits sprachlos, Rick, mein Baby? Na, bis jetzt haben Sie ja
noch nichts gesehen .«
    Ihre
Hände verschwanden einen Augenblick lang hinter ihrem Rücken, als sie ihren
Büstenhalter aushakte, dann schüttelte sie leicht die Schultern, so daß die
Achselbänder über ihre Arme herabglitten und der Büstenhalter sanft wie die
Muleta eines Stierkämpfers zu Boden schwebte. Der von Natur nach oben gewölbte
Busen war keine Illusion; ich nahm an, daß es ungefähr hunderttausend
Magazinleser geben mochte, die zutiefst den Mangel an einer dritten Dimension
in der Ausgabe, in der Nina als Faltbild dargeboten worden war, bedauert
hatten.
    Sie
holte tief Luft und blickte zufrieden an sich herab. »Ich muß schon sagen,
möglicherweise gehen mir ein paar Zentimeter ab, die Schwergewichte wie Paula
haben, aber vom Stilistischen her gesehen — würde ich jederzeit mich vorziehen .«
    Ich
nahm einen langen Zug aus meiner Zigarette und zwang mich, ihr in die Augen zu
blicken. »Eines hätte ich gern gewußt«, sagte ich. »Als Stanton Sie heute abend vom Club wegholte, hat er Sie dadurch doch um
die Trinkgelder der restlichen Nacht gebracht — aber ich vermute, er wird wohl
die Differenz ausgleichen, wie ?«
    »Aber
sicher«, sagte sie leichthin. »Dafür wird gesorgt .«
    » Wieviel ?«
    »Ist
das so wichtig ?« Sie erstarrte ein wenig, und ihre
Augen wurden wachsam. »Oder glauben Sie vielleicht, ich würde überbezahlt,
Rick, mein Baby ?«
    »Vielleicht
hundert Dollar ?« beharrte ich.
    »Doppelt
soviel«, sagte sie mit spröder Stimme. »Wenn Sie’s schon genau wissen wollen .«
    »Es
hat mich nur interessiert«, erklärte ich. »Ich habe noch nie für Leidenschaft bezahlt,
ganz abgesehen davon, daß jemand anderes die Rechnung bezahlt hätte. Ich
glaube, deshalb ist mir auch die ganze Geschichte so zuwider .«
    Meine
Reisetasche stand auf einem Stuhl an der anderen Seite des Zimmers. Ich ging
hinüber, nahm sie auf und strebte dann der Tür zu. »Ich denke, es gibt mehr als
genügend Platz im Haus, zumal keine anderen Gäste die Nacht über da sind«,
sagte ich beiläufig. »Wir sehen uns dann also beim Frühstück ?«
    Ihr
Gesicht nahm eine dumpfe Rotfärbung an, und in ihren Augen begannen feurige
Funken zu sprühen, die Angriffs- und Mordlust verrieten. Sie schob sich schnell
zwischen mich und die Tür.
    »Was
haben Sie da vor, Rick, mein Baby ?« fragte sie mit
gepreßter Stimme, die vor unterdrückter Wut leicht zitterte. »Wollen Sie mich wie
ein zweitrangiges Callgirl dastehen lassen, oder was ist los ?«
    »Sie
brauchen sich nicht die geringste Sorge zu machen«, knurrte ich. »Ich werde
Stanton am Morgen nicht erzählen, daß er Anspruch auf einen Rabatt von
zweihundert Dollar hat .«
    Ihre
Hand beschrieb einen schnellen Bogen und explodierte auf meiner Wange. »So was
können Sie mit mir nicht machen !« keuchte sie. Es gab
eine zweite Explosion, als sie mir mit dem zurückfahrenden Handrücken einen
Schlag auf die andere Seite verabreichte. Er tat noch mehr weh als der erste.
    »Sie
lausiger, verkommener — « Sie holte erneut aus.
    Ich
ging schleunigst in die Hocke, umschlang ihre Oberschenkel und richtete mich
dann wieder auf, so daß sie, den Kopf nach unten, über meine eine Schulter
hing. Ihre Füße fuchtelten wild in der Luft herum, während ihre Fäuste

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