Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schlüssel für den Mörder

Ein Schlüssel für den Mörder

Titel: Ein Schlüssel für den Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
gegen
mein Kreuz trommelten.
    »Lassen
Sie mich herunter, Sie Affe !« kreischte sie wie eine
Wahnsinnige. »Ich bringe Sie um! Genau das werde ich tun — Sie umbringen! «
    »Genau
das habe ich mir gedacht«, sagte ich selbstzufrieden und setzte mich in Gang.
Sie überschüttete mich weiterhin mit einer Flut unzutreffender Schimpfworte und
trommelte unentwegt mit ihren Fäusten, während ich sie die gewundene Treppe hinab und durch den riesigen Wohnraum zum Aufzug trug. Erst
als der vergoldete Käfig sanft zum Halten kam und ich mit ihr in das
Kellergeschoß hinaustrat, verstummte sie plötzlich.
    »Was
haben Sie vor ?« fragte sie verzweifelt. »Lassen Sie
mich herunter, oder ich werde...«
    »Nina,
Darling«, sagte ich freundlich, »ich glaube, Sie brauchen eine kleine Abkühlung .« Mein letzter Schritt brachte mich an den Rand des
Swimmingpools.
    »Ich
— oh, nein !« kreischte sie verzweifelt. »Nicht! Sie
unmöglicher — « Der Rest ging in einem durchdringenden Schrei verloren, als ich
sie mit beiden Händen um die Taille faßte, sie von meiner Schulter weg hoch in
die Luft hob und sie dann ins Wasser warf.
    Sie
verschwand mit einem lauten Platschen und tauchte gleich darauf mit eng an den
Kopf gekleisterten Haaren wieder aus dem Wasser auf. Ihre Augen durchbohrten
mich mit derselben aus Enttäuschung geborenen Wut, welche die Squaws beseelt
haben mußte, als sie sahen, wie die eben für den Marterpfahl vorbereiteten
Bleichgesichter entschwunden waren.
    »Warum
schwimmen Sie nicht zur Oase hinüber, Nina, mein Schätzchen ?« fragte ich freundlich. »Von hier aus sieht sie wirklich romantisch aus .«
    Sie
trat einen Augenblick lang Wasser, und der Auftrieb des Wassers vereinigte sich
mit dem natürlichen Auftrieb ihres Busens, was eine phantastische Realität schuf,
die jenseits der Vorstellungskraft der meisten Männer gelegen hätte. Ich
betrachtete es als besonderes Privileg, das gesehen zu haben.
    »Ich
sollte Ihnen eigentlich dankbar sein, Mr. Holman«, sagte sie zwischen
zusammengebissenen Zähnen hervor. »Sie haben mir eine Aufgabe beschert, der ich
mich jetzt widmen kann. Und wenn es des Restes meines Lebens bedürfte, bis wir
quitt sind, es wird sich gelohnt haben .«
    Sie
beging den Fehler, zu nahe an den Rand des Beckens zu schwimmen, während sie
redete, und es kostete mich nicht die geringste Anstrengung, meinen Fuß auf
ihren Kopf zu setzen und ihn wieder unter Wasser zu drücken. Diesmal machte ich
mir nicht die Mühe, abzuwarten, bis sie wieder erschien. Ich kehrte zu dem
goldenen Käfig zurück und fuhr in den Wohnraum hinauf.
    Der
Butler wartete auf mich, als ich aus dem Aufzug trat; er hielt einen Bourbon
auf Eis auf seinem Servierbrett bereit.
    »Ich
dachte, Sie hätten dies hier nach dieser heftigen körperlichen Anstrengung
vielleicht nötig, Sir«, sagte er beiläufig.
    Ich
nahm das Glas vom Tablett und warf ihm einen scharfen Blick zu.
    »Sind
Sie der siebte Sohn eines siebten Sohnes, Albert ?« fragte ich kalt. »Oder können Sie durch die Fußböden sehen ?«
    »Genau
das, Sir.«
    Er
bückte sich und hob einen Teppich vom Boden hoch, unter dem sich eine solide
Glasplatte befand. Ich blickte direkt auf den Swimming-pool hinab, gerade
rechtzeitig, um Nina sich selbst aus dem Wasser hieven zu sehen, wobei sich
über ihre Lippen eine Flut energischer Flüche ergoß.
    Albert
legte den Teppich wieder zurück und richtete sich auf. »Verzeihen Sie mir meine
Neugierde, Sir, aber ich hörte den Lärm und hielt es für besser, der Sache
nachzugehen. Mr. Stanton wäre es nicht recht, wenn einer seiner Gäste ermordet
würde oder ihm etwas Ähnliches zustieße .«
    »Dieses
Glasguckloch ist wirklich hinreißend«, sagte ich. »Es muß ein Mordsspaß bei Parties sein .«
    »Es
hat beträchtliche Belustigung bei zahlreichen Gästen zu allen möglichen Zeiten
hervorgerufen, Sir«, stimmte er zu.
    »Wie
steht es mit der anderen ?« fragte ich. »Mit der
Glasplatte direkt über der Oase? Ich wette, Stanton hält ihren Standort geheim,
weil er sie ausschließlich zu seinem eigenen Amüsement benutzt ?«
    Seine
Lippen zuckten unwillkürlich. »Sie sind ein Mann von sehr schneller
Auffassungsgabe, Mr. Holman .«
    Ich
trank voller Genuß etwas von dem Bourbon. »Hat Stanton Ihnen etwas von mir
erzählt ?«
    »Ich
weiß, weshalb Sie hier sind, Sir«, sagte er leichthin. »Mr. Stanton war, als er
heimkam, schrecklich aufgeregt über den Zwischenfall auf der Straße gestern nacht . Er hat mir

Weitere Kostenlose Bücher