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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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brauchbare Vorschläge erwartete, dann mußte sie eben auch den Umfang der Probleme kennen.
    »Das bezweifle ich«, sagte er schließlich. »Unter der Voraussetzung, daß nicht Admiral Parnell selbst die Ausführung verschiebt, sollen wir uns erst in einunddreißig Tagen in Marsch setzen.«
    Chin nickte. Ihrem Gesicht war nicht im geringsten der Triumph anzumerken, endlich das Datum zu erfahren, an dem der Krieg beginnen sollte.
    »In diesem Falle haben Sie selbstverständlich recht, Sir. Wenn wir sie angreifen wollen, bevor sie wieder zu Sinnen kommen, können wir so lange nicht warten.«
    »Ich habe von Anfang an gesagt, daß das gesamte Unternehmen überzentralisiert ist«, brummte Holcombe. »Operationspläne so eng aneinander zu koppeln, wenn so viel Entfernung zwischen den Operationstheatern liegt, ist einfach …«
    »Wie es ist«, beendete Rollins den Satz mit ein wenig Schärfe in der Stimme. Sein Stabschef schloß den Mund so heftig, daß seine Zähne aufeinanderschlugen, und Rollins hob eine Schulter. »Wenn ich ehrlich bin, muß ich zugeben, daß ich Ihrer Meinung zuneige, Ed, aber wir haben uns damit abzufinden, wie es ist.«
    »Was planen Sie nun also, Sir?« fragte Chin.
    »Weiß ich noch nicht genau«, seufzte Rollins. »Ich nehme an, es läuft auf die Entscheidung hinaus, was wichtiger ist: die Flotteneinrichtungen im Hancock-System oder der Kampfverband.«
    Er ließ sich auf einen Stuhl nieder und streckte die Beine weit von sich, während er finster auf die Deckplatten starrte und seine Optionen gegeneinander abwog.
    Der ursprüngliche Plan hätte eine gute Chance auf einen schnellen Sieg bei einem Schlag gegen das Hancock-System enthalten. Admiral Coatsworth’ Eintreffen von Barnett aus hätte Rollins’ ›offizielle‹ Stärke um über fünfzig Prozent erhöht, und die Manticoraner hätten nicht einmal von Coatsworth’ Erscheinen gewußt, bis dieser das Sansibar-System in ihrem Rücken angegriffen hätte. Mit Coatsworth hinter ihnen und dem Kampfverband von Seaford vor sich hätten sie sich im Schraubstock befunden.
    Doch wenn das Hancock-System leer war, dann verlor der Operationsplan jeden Wert. Niemand konnte genau sagen, wo die Manticoraner standen, und in welcher Stärke – nicht, bevor die nächste Argus-Ernte eingebracht wurde. Andererseits war und besaß Hancock Station die einzige manticoranische Reparaturbasis in diesem Sektor. Wenn er Parks’ Schiffe schon jagen mußte, fand Rollins, dann wäre es ein sehr sinnvoller erster Schritt, sie aller Reparaturmöglichkeiten zu berauben.
    Er atmete tief durch und richtete sich auf. Als er sich bewegte, kehrten Holcombe und Chin sich ihm sofort zu.
    »Wir tun’s«, verkündete er ohne Umschweife. Holcombe nickte begeistert, und Chin wirkte erleichtert darüber, daß jemand anders als sie diese Entscheidung fällen mußte.
    »Sollen wir abwarten, bis wir von den anderen Argus-Netzen hören, Sir?« wollte Holcombe wissen. Chin sagte nichts dazu, schüttelte jedoch in augenblicklicher, instinktiver Ablehnung den Kopf. Rollins war mit ihr einer Meinung.
    »Nein.« Er erhob sich von dem Stuhl. »Wenn wir warten, verschwenden wir gut eine Woche. Dann haben wir überhaupt kein Zeitpolster mehr.«
    »Jawohl, Sir.«
    Kurz schritt der Admiral auf und ab und dachte angestrengt nach, dann nickte er.
    »Der Verband macht sich binnen vierundzwanzig Stunden marschbereit, Ed. Schicken Sie einen Kurier nach Barnett, um Admiral Parnell über unsere Absichten in Kenntnis zu setzen. Der Kurier sollte dort ankommen, bevor Coatsworth aufbricht, also fügen Sie einen Befehl an ihn bei, uns im Hancock-System zu treffen. Dort vereinigen wir unsere Kräfte und bewegen uns nach Sansibar, Danach besuchen wir zusammen entweder Aljzon oder Yorik. Bis dahin werden wir hoffentlich genügend Aufklärung haben, um zu wissen, wo Parks steckt und wie er seine Verbände verteilt hat.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Admiral Chin, Ihr Geschwader wird Hancock sondieren.« Chin nickte zustimmend, aber dennoch zeigte sich ihre Überraschung in ihrer Miene, denn ihre Dreadnoughts waren erheblich weniger kampfkräftig als die Schiffe der anderen Geschwader.
    »Den Verstand habe ich schon nicht verloren, Admiral«, versicherte Rollins ihr trocken. »Ihre Schiffe sind zwar leichter, aber sie sollten mehr als genügen, um mit Schlachtkreuzern fertigzuwerden, und wenn wir schon keine dickeren Pötte erwischen, möchte ich wenigstens sicherstellen, daß wir von den vorhandenen so viele wie

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