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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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drang, zuckten Usher und sein Team vor Anspannung zusammen. Alles war bereit. Die Beobachterin veränderte ihre Stellung und richtete die Zielerfassung auf die Nase des Flugwagens aus, der aus dem Verbindungspunkt glitt. Lautlose Konzentration herrschte auf dem Dach.
    »Bestreichen – beginnt!« sagte die Beobachterin knapp und drückte auf den Knopf.
     
    Ein Alarm kreischte auf. Palmer-Levys Pilot fuhr auf dem Sitz herum. Mit einem Auge erfaßte er das grelle Blinklicht auf der Eloka-Konsole und wurde blaß.
    »Wir sind von einem Ziellaser erfaßt!« bellte er.
     
    Als die Viper-Rakete aus dem Abschußrohr startete, wurde das gesamte Turmdach wie von einem einschlagenden Blitz hell erleuchtet. Der winzige Impellerantrieb setzte fast unverzüglich ein, und die Lenkrakete beschleunigte mit beinahe zweitausend Gravos. Gleichzeitig nahmen ihre Sensoren das Hackern des Laserlichts auf, das von dem Flugwagen weiter unten reflektiert wurde. Die Nase der Rakete senkte sich. In einem verzweifelten Ausweichmanöver riß der Pilot an der Steuerung des Flugwagens. Doch die Viper besaß nun eine optische Zielaufschaltung, und die Geschwindigkeit des Wagens war zu gering, um ihr noch ausweichen zu können. Der Pilot tat sein Bestes, doch es war bereits zu spät.
    Constance Palmer-Levy hatte noch einen flüchtigen Augenblick Zeit, um das Geschehen zu begreifen, dann schlug der Rand des Impellerkeils zu.
    In einem Wirbel aus zerschmettertem Material brach der Flugwagen auseinander. Mit strahlend blauen Feuerbällen explodierte der Wasserstoffvorrat, und die Sicherheitsministerin der Volksrepublik Haven und ihre Leibwachen gingen als grausiger Regen auf Nouveau Paris hernieder.
     

26
    »Gott sei Dank.«
    Commander Ogilve entspannte sich, als VFS Napoleon endlich aus dem Hyperraum fiel und Seaford 9 vor ihrem Bug leuchtete. Im Grunde waren sie schon in dem Augenblick wieder einmal davongekommen, als sie in den Hyperraum eintraten, aber der Schlaf des Kommandanten war von Alpträumen geplagt gewesen, in denen eine Katastrophe nach der anderen sie davon abhielt, die Daten abzuliefern.
    Er sah den Signaloffizier an.
    »Zeichnen Sie eine Nachricht an Admiral Rollins auf und senden Sie sie auf der Stelle, Jamie. Beginn der Nachricht: Sir, meine letzte Argus-Ernte bestätigt den völligen – wiederhole, völligen – Abzug des manticoranischen Schlachtwalls aus dem Hancodc-System. Datenanalyse legt nahe, daß die verbleibende Streitmacht aus höchstens einem Geschwader Schlachtkreuzer und Begleitschiffen besteht. Napoleon ist auf Rendezvouskurs mit Ihrem Flaggschiff, ETA …« – er sah auf sein Display – »Zwo Komma Zwo Stunden, mit kompletten Daten. Ogilve aus. Ende der Nachricht, Jamie.«
    »Aye, Sir.«
    Ogilve nickte und ließ sich in den Sessel zurücksinken. Er gestatte sich, die eigene Müdigkeit zu spüren und stellte sich vor, wie sein Signal Admiral Rollins’ Flaggschiff in einen aufgescheuchten Bienenstock verwandeln würde. Neben dem Sessel erklang ein Schrittgeräusch, und er sah zu seinem I.O. auf.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, daß die Sache unserer Laufbahn nicht schaden wird, Sir«, murmelte der Erste.
    »Nein, das glaube ich auch nicht«, stimmte Ogilve zu, ohne dabei zu lächern. Der I.O. stammte aus einer prominenten Legislaturistenfamilie, und der Commander konnte den Mann auf den Tod nicht ausstehen. Und noch schlimmer, er hatte kein Vertrauen in seine Fähigkeiten. Doch manchmal waren politische Spielchen anscheinend das einzige, was in der Volksflotte noch zählte, und wenn das zur Folge hatte, daß Commander Ogilve die Last seines I.O.s auf den Schultern hatte, dann sollte Commander Ogilve besser zusehen, daß er noch ein paar Muskeln ansetzte.
    Wenn ich aus dieser Sache tatsächlich eine Beförderung rausschlage , dachte er säuerlich, während der Erste wieder an die eigene Station ging, dann bedeutet das vielleicht eine neue Verwendung, und dann werde ich wenigstens ein gewisses inkompetentes Arschloch los.
     
    Admiral Yuri Rollins schüttelte den Kopf. Noch immer litt er unter den anhaltenden Nachwirkungen profunden Unglaubens. Zum dritten Mal wurden die Bilder aus den Argus-Daten in der Haupt-Holosphäre des Flaggschiffs abgespielt.
    »Ich kann’s einfach nicht glauben«, brummte der Admiral. »Warum zum Teufel sollte Parks etwas dermaßen Dämliches tun? Das muß eine Falle sein.«
    »Mit allem schuldigem Respekt, Sir«, widersprach Captain Holcombe, »ich wüßte nicht, wie. Denn wenn es

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