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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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möglich vernichten, bevor sie fliehen. Und andererseits, sollte im Hancock-System doch etwas Fieses auf Sie warten, können Sie schneller beschleunigen als mit Superdreadnoughts.«
    Kurz gesagt , dachte er, kann Chin mit ihren Schiffen rascher abhauen als alle anderen. Sie nickte, und Rollins sah ihr an den Augen an, daß sie verstanden hatte.
    »Was ist mit Admiral Wests Schlachtkreuzern, Sir?« fragte sie.
    »Ich teile sie Ihnen zu, aber sorgen Sie dafür, daß sie Ihnen nicht zu weit voraus sind. Das Geschwader hat nicht volle Kampfstärke – ich möchte nicht, daß die Manties ihn drei zu zwo überlegen stellen, während Sie zu weit achteraus sind, um ihm zu helfen.«
    »Ich habe verstanden, Sir.«
    »Gut.« Rollins schob die Hände in die Taschen zurück und wippte auf den Fersen; er starrte in die Holosphäre, und seine Augen wurden hart.
    »Also schön«, sagte er nach einer Weile, »machen wir uns auf die Socken. Wir haben vor dem Auslaufen noch eine Menge Details zu klären.«
    Die drei Offiziere wandten sich um und verließen den Raum. Hinter ihnen blieb das Display eingeschaltet zurück, und in den Tiefen des Hologramms leuchtete das ruhige, leere Abbild des Hancock-Systems.
     

27
    »Immer noch nichts.«
    Sir Yancey Parks ließ einen weiteren Blick über die Raggbrücke schweifen, und die Angehörigen seines Stabes beschäftigten sich eilends mit Routineaufgaben, um seiner Aufmerksamkeit zu entgehen. Alle außer Commodore Capra, der seinen Kommandeur mit gewissenhaft ausdrucksloser Miene ansah.
    »Ich hasse es, darauf zu warten, daß der zweite Schuh fällt«, sagte Parks voll unterdrückter Wut.
    »Vielleicht machen sie es ja gerade deswegen, Sir.« Capra sprach leise, und Parks schnaubte verächtlich.
    »Das weiß ich! Leider wird es dadurch nicht weniger wirksam!« Parks blieb stehen und drehte sich zur Holosphäre um. Düster starrte er hinein. Die Operationszentrale hatte sie in den astrographischen Modus geschaltet, und so zeigte sie die spärlich verteilten Sterne von Parks’ Befehlsbereich und die aktuellen Daten über die Aufstellung von Freund und Feind. Mit einer ärgerlichen Kinnbewegung deutete der Admiral auf den matt schimmernden Lichtpunkt, der für Seaford 9 stand.
    »Dieser Bastard da drüben weiß genau, was er plant«, knirschte er so leise, daß nur Capra ihn verstehen konnte. »Er weiß, wann er seinen Zug macht, woraus er besteht und wie er ihn in die Tat umsetzt, und ich sitze hier, und das einzige, was ich weiß, ist, daß ich all diese Dinge nicht weiß!«
    Wieder verfiel er in Schweigen und biß sich auf die Lippe. Die Säure biß ihn in den Magen. Kriegsspiele und Übungsmanöver , so stellte er fest, sind eine Sache; von ihnen hängt nicht mehr ab als dein Ruf und deine Karriere. Echte Operationen sind etwas ganz anderes – da geht es um Leben und Tod, und nicht nur für dich selbst, sondern auch für deine Besatzungen und, durchaus möglich, gar für dein Königreich.
    Eine unangenehme Erkenntnis – die ihn an der eigenen Kompetenz zweifehl ließ.
    Er seufzte und zwang seine Muskeln durch einen reinen Willensakt zur Entspannung, dann drehte er sich wieder zu Capra und sah ihm direkt in die Augen.
    »Sollte Sarnow am Ende doch recht haben?« sprach er den Gedanken aus, der ihn bedrängte, und der Commodore hob voller Unbehagen die Schultern.
    »Sir, Sie kennen meine Ansicht. Ich war nie sehr glücklich damit, Hancock geschwächt zurückzulassen, aber ob wir nun eine aggressive oder defensive Haltung einnehmen sollten …« In einer fast hilflos anmutenden Gebärde ließ er die Schultern wieder sinken. »Ich weiß es nicht, Sir. Ich nehme an, das Warten setzt mir ebenfalls zu.«
    »Aber so langsam glauben Sie, er hatte recht, nicht wahr?« drängte Parks. Der Angesprochene sah weg, dann holte er tief Luft und nickte endlich.
    Parks’ Mundwinkel zuckten; er kehrte der Sphäre den Rücken zu und verschränkte die Hände im Kreuz.
    »Wenn jemand mich braucht, Vincent, ich bin in meinem Quartier zu finden«, sagte er ruhig und verließ in langsamem Schritt die Flaggbrücke.
     
    Unbemerkt drang VFS Alexander auf einer hyperbolischen Bahn im freien Fall in die Außenbezirke des Yorik-Systems ein. Der Leichte Kreuzer befand sich auf Argus-Erntefahrt, und das hätte für Schiff und Besatzung mittlerweile bloße Routine sein sollen angesichts der leichten Kräfte, die Manticore hier normalerweise stationiert hielt. Normalerweise. Das Taktische Display der Alexander war ein

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