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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Feuerregen blutroter Impelleranzeigen, und ihre Kommandantin stand daneben und sah in ungläubiger Bestürzung darauf hinab.
    »Was zum Teufel hat das alles zu bedeuten, Leo?« fragte Commander Trent ihren Taktischen Offizier.
    »Ich habe auch nicht die leiseste Idee, Ma’am«, antwortete der Angesprochene ohne Umschweife. »Das sieht für mich aus wie die Vorpostenkette eines Kampfverbands, aber fragen Sie mich nicht, was sie hier zu suchen hat. So etwas würde ich vielleicht im Hancock-System zu sehen erwarten.«
    »Ich auch«, brummte Trent säuerlich. Sie sah zu Lieutenant Commander Raven hinüber. Ihr I.O. war der Offizier der Wache und saß auf dem Kommandosessel im Zentrum der Brücke. Seine Aufmerksamkeit galt jedoch mehr seiner Kommandantin und weniger seinen Displays.
    »Was meinen Sie, Jassir?« fragte sie. Auf diese Erkundigung reagierte der Erste mit einem Wackeln der Schultern.
    »Ich glaube, wir sollten die Ernte abbrechen, Ma’am«, antwortete er in dem vorsichtigen Ton von jemandem, der genau wußte, welche Konsequenzen es für seine und ihre Karriere hätte, wenn die Kommandantin seinem Vorschlag folgte. »Hier draußen ist sehr viel Schiffsverkehr, und die Manties operieren sehr aggressiv. Nur ein einziger davon braucht an der falschen Stelle sein, und …«
    Er schnitt eine Grimasse, und Trent nickte grimmig. Raven hatte damit natürlich recht. Aber die Gegenwart so vieler manticoranischer Schiffe im Yorik-System mußte bedeuten, daß hier etwas Ungewöhnliches vor sich ging, und dadurch wurden die Argus-Daten noch viel wichtiger. Und das, wie die Kommandantin genau wußte, wäre das Urteil jeder Untersuchungskommission.
    Sie stützte sich mit einer Schulter gegen das Verdeck des taktischen Displays und schloß die Augen, um nachzudenken. Die Alexander würde ein minimales Risiko eingehen: Das Schiff befand sich noch immer außerhalb der Hypergrenze und konnte den Impellerkeil in nur zwei Minuten auf volle Leistung schalten. Die Hypergeneratoren würden ein wenig mehr Zeit brauchen; die Streustrahlung eines Transitionsfelds in Bereitschaft war zu stark, um vollkommen absorbiert oder gedämpft zu werden. Trotzdem konnte die Alexander das System verlassen, bevor ein anderes Schiff so nahe herangekommen war, daß es gefährlich werden konnte. Nein, in Gefahr befand sich lediglich das Argus-Netz selbst. Wenn die Alexander geortet wurde, dann mußten die Manticoraner sich einfach fragen, was ein Leichter Kreuzer der Volksflotte hier so weit systemauswärts suchte. Und sobald sie begannen, die Außenzone des Systems aktiv abzusuchen, würden auch die in der Liga gebauten Stealth-Systeme die Sonden nicht mehr vor der Entdeckung schützen können.
    »Wir setzen die Operation fort«, entschied sie daher. »Wir können den Keil ohnehin nicht herauffahren, ohne Entdeckung zu riskieren, also müssen wir weiter im freien Fall bleiben, und noch führt unsere Bahn systemeinwärts. Höchste Aufmerksamkeit bei den Sensorbedienungen! Wenn wir auch nur einen Hinweis darauf finden, daß sich eventuell irgend jemand in der Gegend befinden könnte, rufen wir die Daten nicht ab.«
     
    Commander Tribeca flegelte sich gemütlich auf seinem Kommandosessel. Innerlich hämisch kichernd beobachtete er die Displayanzeigen und drehte Captain Sir Roland T. Edwards geistig eine lange Nase.
    HMS Arrowhead und den beiden anderen Zerstörern ihrer Division war in der gegenwärtigen Übung die Rolle der Aggressoren zugeteilt worden, und im Augenblick beschäftigten sich die Arrowhead und die Attack damit vorzugeben, sie wären Löcher im Weltraum, während der Rest der Flottille nach ihnen suchte. Jedes Bordsystem der Schiffe war so weit heruntergeschaltet, wie es nur irgend ging, und nur die passiven Sensoren beobachteten die anderen neun Zerstörer und den Leichten Kreuzer, der achtern von ihnen in der Rolle des ›Handelsschiffes‹ durch den Weltraum zog. Noch zwei Stunden, und der ›Geleitzug‹ würde in Reichweite der schleichfahrenden Zerstörer geraten; der Begleitschutz suchte das All in der falschen Richtung ab. Der Commander erwartete selbstgefällig, daß bei der Einsatznachbesprechung etliche Gesichter rot anlaufen würden.
    Selbstverständlich bestand immer die Möglichkeit, daß eine der anderen Blechbüchsen kehrtmachte und doch in seine Richtung ortete, aber selbst in diesem Fall würde er vermutlich trotzdem nicht gesichtet werden. Falls man ihn ortete, würde er es mit einem Hochbeschleunigungs-Frontalangriff

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