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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Seaford-Systems beschattet. Aber die drei Leichten Kreuzer waren ein wenig zu selbstherrlich gewesen. Commander Ogilve und fünf seiner Geschwaderkameraden hatten schon zehn Stunden vor dem Aufbruch der Flotte das Sonnensystem verlassen. Anders als die Manticoraner hatten sie gewußt, welchen Kurs Rollins nehmen wollte. Die Manticoraner hatten sich außerhalb der Reichweite von Rollins’ Wallschiffen in Sicherheit gewähnt, dann waren die Napoleon und ihre Begleitschiffe plötzlich hinter den Kreuzern erschienen und hatten sie zwischen sich und den Wallschiffen festgenagelt. Ein Massaker war gefolgt; um genau zu sein, war der erste Kreuzer zerstört worden, ohne selbst auch nur eine eigene Breitseite abfeuern zu können.
    Die Vernichtung der Spione verlieh dem Unternehmen einen vielversprechenden Beginn. Dennoch war Rollins sich im klaren darüber, was die anderen manticoranischen Vorpostenschiffe in der Zwischenzeit getan hatten. Sie waren in alle Richtungen in den Hyperraum gegangen, kaum daß seine Flotte die Alpha-Mauer durchbrach. Mittlerweile mußten sie die Positionen erreicht haben, an die Parks seine Wallschiffe verlegt hatte, und das bedeutete, daß der manticoranische Admiral sich schon bald in Marsch setzen würde. Parks besaß vielleicht nicht die beste Aufklärung über den feindlichen Annäherungskurs, aber ein Angriff auf seine wichtigste Raumstation mußte auf seiner Gefahrenliste recht weit oben stehen. Unter den gegebenen Umständen mußte Rollins davon ausgehen, daß Parks bereits auf dem Weg war und in nicht mehr als zweiundsiebzig bis vierundachtzig Stunden im Hancock-System eintreffen würde. – Diese Zeitspanne sollte mehr als ausreichend sein, denn eins war sicher: Parks war jetzt nicht hier. Diese Bestätigung war die Verzögerung durchaus wert, die sich durch das Abfragen des Argus-Netzes ergeben hatte. Die Spionagesonden besaßen nicht die nötige Reichweite, um im Umkreis von zehn Lichtminuten um die Sonne irgend etwas zu erkennen, aber sie hätten mit Sicherheit alles bemerkt, was sich weit genug systemauswärts befand, um die Hypergrenze Hancocks zu überschreiten. Nichts Schwereres als ein Kreuzer war festgestellt worden.
    Rollins blieb stehen und blickte auf das Hauptdisplay. Wie geplant, blieb seine Abteilung hinter dem Teilverband unter dem Kommando von Admiral Chin zurück. Tatsächlich beabsichtigte er sogar, seine Abteilung auf elf Lichtminuten Abstand von Hancock zum Stillstand zu bringen, gleich vor der Hypergrenze, denn er hatte nicht vor, seine behäbigen Superdreadnoughts tiefer in den Gravitationstrichter mitzunehmen als unbedingt erforderlich. Chins Kampfgruppe war mehr als ausreichend, um die manticoranischen Schlachtkreuzer zu vernichten – und auch die Basis. Sollte sich herausstellen, daß das Hancock-System doch eine subtile Falle darstellte, dann wollte er den Kern der Kampfkraft seines Verbandes nicht in die Nähe kommen lassen.
    Er nickte zufrieden und nahm das gemessene Schreiten wieder auf.
     
    Honor schloß die letzte Dichtung ihres hautengen Raumanzugs und sah zu Nimitz hinunter.
    »Zeit für den Abschied, Stinker«, sagte sie leise, und der Baumkater erhob sich und tätschelte ihr mit einer Echthand das Knie. Sie steckte die Handschuhe unter das Gurtzeug und nahm Nimitz in die Arme. Einen langen Moment drückte sie ihn fest an sich, dann setzte sie ihn vorsichtig in das Lebenserhaltungsmodul. Er überprüfte eingehend die neue, aber nicht unvertraute Umgebung, dann rollte er sich auf dem weichen Lager zusammen. Beide haßten sie es, bei Gefechten voneinander getrennt zu sein, doch allmählich gewöhnten sie sich daran.
    Honor streichelte Nimitz ein letztes Mal über die Ohren, atmete tief durch und schloß dann die Tür hinter ihm. Sie überprüfte die Dichtungen und die Ersatzsysteme zweimal, dann ergriff sie ihren Helm und verließ die Kommandantenkabine, ohne sich noch einmal umzusehen.
     
    Die ruhige Tüchtigkeit auf dem Kommandodeck der Nike umfing Honor, als sie aus dem Brückenlift trat. Sie ging zum Kommandosessel und stellte den Helm in die Halterung, dann setzte sie sich und drückte den Knopf, der die Wiederholdisplays aus den Ruhepositionen ausfahren ließ. Die Anzeigen umgaben sie mit einem beständigen Fluß aus Informationen, und zufrieden griff sie nach hinten, um tastend den bereitstehenden Prallkäfig zu inspizieren, während ihr Blick über die lautlosen Datenschirme tanzte.
    Die Nike und ihre Geschwaderschwestern beschleunigten stetig

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