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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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an den Rest Wachzustand, der ihm geblieben war, dann sah er Ernestine Corell neben sich erscheinen.
    »Nicht ausschwärmen!« keuchte er wieder, und Corell sah Webster fragend an.
    »Was hat er gesagt?« wollte sie wissen, und Webster konnte nur hilflos die Schultern zucken.
    »Ich weiß es nicht, Ma’am.« Die Stimme versagte ihm vor Kummer, und er berührte Sarnow sanft an der Schulter. »Ich kann ihn einfach nicht verstehen.«
    Corell beugte sich näher, und Samow bemühte sich erneut verzweifelt, den Befehl auszusprechen, doch bevor er ihn über die Lippen brachte, übermannte ihn die Dunkelheit.
     
    Schadensmeldungen überfluteten die Brücke der Nike , und Honor hörte sich selbst alle Meldungen bestätigen – ruhig und kontrolliert, wie eine Fremde. Ihr geschockter Blick haftete indes auf dem leeren Bildschirm neben ihrem rechten Knie.
    Sie löste den Blick davon und sah auf ihr taktisches W-Display. Die Operationszentrale existierte nicht mehr, die Feuerleitsysteme der Taktik hatten den Plot übernommen. Honor sah, daß die Kreuzer Sorcerer und Merlin neue Positionen an den Flanken der Nike einnahmen, um das neue Primärziel der Haveniten mit der verstärkten Nahbereichsabwehr der Kampfgruppe zu decken. Honors Gedanken überschlugen sich zwar, aber es waren kühle, klare Gedanken.
    Sie wußte, was Sarnow gerade hatte befehlen wollen. Zu lange war sie sein faktisches ›Alter ego‹ gewesen, als daß es etwas anderes sein konnte … aber er hatte den Befehl noch nicht erteilt.
    Mit dem Ausfall des Chefs ging das Kommando über die Kampfgruppe an jemand anderen über, aber es gab keine überlebenden Flaggoffiziere. Captain Rubenstein war der dienstälteste Kommandant, und er mußte das Kommando übernehmen. Die Onslaught hatte jedoch die Gravitationssensoren und den Großteil ihrer Signalanlagen verloren; sie konnte weder die Sendungen der Sensorplattformen empfangen noch in effektiver Weise Befehle erteilen – und Rubenstein wußte weder, daß Danislav eingetroffen war, noch wußte er vom Vorhaben des Admirals.
    Honor spürte den Blick George Monets auf sich ruhen und kannte dessen Bedeutung: Er wartete auf ihre Anweisung, Captain Rubenstein zu informieren, daß er nun den Befehl über die Kampfgruppe habe. Sie schwieg.
     
    Unter dem peitschenden havenitischen Beschuß raste die Kampfgruppe weiter. Ihre Feuererwiderung wurde immer schwächer und sporadischer, je mehr Laser-Gefechtsköpfe detonierten und Raketenwerfer verglühten und Seitenschilde und Rümpfe einrissen. Die Entfernung nahm wieder zu, aber nur sehr langsam, und zunächst war sie auf weniger als drei Millionen Kilometer gefallen. Mark Sarnows Kommandanten hielten sich grimmig an die Kursvorgabe; sie wußten, daß sie alles getan hatten, was sie konnten, und warteten auf den Ausschwärmbefehl vom Flaggschiff.
    Schwitzend und mit aschfahlem Gesicht saß Captain Pavel Young auf seinem Kommandosessel. Die Warlock hatte keinen einziger Kratzer davongetragen, war eins der wenigen Schiffe, die das noch von sich behaupten konnten. Ihre Gravitationssensoren hatten die gleiche Information aufgefangen wie die der Nike . Young wußte, daß eine Entsatzstreitmacht eingetroffen war, und die Furcht nagte ihm an den Eingeweiden, während er darauf wartete, daß die widernatürliche Schonfrist für sein Schiff zu Ende ging.
    Er starrte auf die Lichtkennung des Flaggschiffs. Er schmeckte das Blut aus seiner zerbissenen Lippe, während Volltreffer und Naheinschläge den Schlachtkreuzer geißelten, und in gewisser Weise betonte die völlige Stille auf der Brücke der Warlock die Brutalität noch. Trotz seines panikartigen Geisteszustandes frohlockte Young innerlich, denn van Slykes Tod hatte ihm das Kommando über ein Geschwader verschafft, und Kommandoerfahrung in einer Raumschlacht wie dieser würde, ganz gleich, auf welche Weise sie ihm in den Schoß gefallen war, das Stigma des Basilisk-Fiaskos ein für allemal abwaschen!
    Sie erreichten den Punkt, an dem der Befehl zum Ausschwärmen gegeben werden sollte.
    Young straffte sich, um sofort nach Eintreffen des Signals vom Flaggschiff eine radikale Kursänderung zu befehlen. Aber das Signal kam nicht. Sie passierten den unsichtbaren Punkt im Weltraum und beschleunigten nach wie vor in Formation, noch immer auf Kurs … und noch immer unter feindlichem Beschuß. Young riß ungläubig die Augen auf.
    Drängend, beinahe flehentlich starrte er auf die Lichtkennung der Nike . Was zum Teufel war mit Sarnow los? Das

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