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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lord MacCreigh. Er ist es wirklich nicht.«
    Cletus' dunkle Augenbrauen stießen über seiner Nase zusammen. »Ach, ist er nicht?«, fragte er ungläubig. Offensichtlich dachte er, dass sie ihn beschwindelte. »Wenn es nicht MacCreigh ist, wer dann?«
    »Niemand«, sagte sie. »Niemand, der Sie etwas angeht, meine ich.«
    Gott, war er stark! Wie eine Dampfwalze drohte er sie zu überrollen. Cletus MacEwan war viel zu sehr Gentleman, um sie ohne ihre Erlaubnis zu berühren, aber in seinem Eifer, es dem Mann zu zeigen, in dem er einen Rivalen sah, packte er sie bei den Schultern und versuchte, so gut er es konnte, ohne ihr wehzutun, sie aus dem Weg zu schieben. Emma, die entschlossen war, ihn nicht durchzulassen, wich keinen Zentimeter.
    »Wirklich, Mr. MacEwan«, sagte sie. Sie sprach jetzt mit zusammengebissenen Zähnen und ihre Arme zitterten von der Anstrengung, ihn daran zu hindern, den Earl umzubringen, sowie er das Haus betrat. »Sollten Sie jetzt nicht lieber nach Hause gehen? Ich bin sicher, Ihre Mutter macht sich schon Sorgen um Sie...«
    Die tiefe Stimme ertönte früher, als sie erwartet hatte. Und es war tatsächlich eine tiefe Stimme, viel tiefer, als sie sie in Erinnerung hatte, ein grollender Bass, der keinen Widerspruch duldete. Diese Stimme schien die Bodenbretter genauso heftig zu erschüttern wie Cletus MacEwans Füße.
    »Was«, dröhnte James Marbury, »hat das zu bedeuten?«
    Emma hob den Kopf. Durch ein Gewirr von Locken hindurch sah sie den Earl von Denham mit ungläubiger Miene auf der anderen Seite der Tür stehen. Mit einem kleinen Stöhnen senkte Emma wieder den Kopf und mühte sich nach Kräften ab, Cletus zu bändigen.
    Und dann, noch ehe sie wusste, wie ihr geschah, wurde sie aus Cletus MacEwans Umklammerung gerissen und höchst unsanft auf die Kissen ihrer Sitzbank gedrückt.
    Wirklich. Genau so war es ... oder zumindest kam es ihr so vor. Gerade hatte sie noch versucht, Cletus daran zu hindern, den Verwandten ihres Ehemannes umzubringen, im nächsten Moment saß sie auf der Bank, und Una kläffte die beiden Männer wütend an.
    Cletus MacEwan, der seit vier Jahren den Meistertitel im Baumstammwerfen behauptete, der größte und kräftigste Mann der Insel, geriet unter einem Schlag ins Gesicht ins Wanken und taumelte ...
    Direkt in Emmas Anrichte.
    »Nein!« Emma sprang auf und stürzte sich auf den Earl von Denham, der gerade zum zweiten Schlag ausholte. Er hielt inne, um ihr ein Lächeln zu schenken, ein charmantes Lächeln, das durch den unerwarteten warmen Schimmer in seinen grünbraunen Augen noch überzeugender wirkte.
    »Keine Angst, Emma«, sagte James Marbury galant. »Ich werde diesem jungen Tölpel beibringen, seine Hände bei sich zu behalten.«
    »Aber...«
    Zu spät. Cletus, der noch immer benommen vom ersten Schlag war, sah den zweiten nicht einmal kommen. Starr vor Entsetzen beobachtete Emma, wie ihre Anrichte unter seinem enormen Gewicht zusammenbrach. Die Porzellanstapel schwankten hin und her und krachten dann zu Boden.
    Als Erstes fielen die Suppenteller. Dann war der Gewürzständer an der Reihe, gefolgt von den Speisetellern und Desserttellern und schließlich in einem einzigen Rutsch die Teetassen mitsamt Untertassen.
    Emma hatte den Eindruck, dass dieses Werk der Zerstörung eine ganze Reihe von Stunden in Anspruch nahm, aber in Wirklichkeit konnten es nur Sekunden gewesen sein, sonst hätte der Earl vermutlich mehr aufgefangen als eine einzelne Teetasse, die er im Flug erwischte, kurz bevor sie sich zu den anderen gesellte, die in einem Scherbenhaufen rund um Cletus MacEwans der Länge nach ausgestreckter Gestalt lagen.
    Als das letzte Stück Porzellan mit lautem Klirren zerbrach, stützte sich Cletus stöhnend auf seine Ellbogen und sah sich verdattert um. »Was war das?« , fragte er, während er Porzel lansplitter von sich abschüttelte.
    Emma starrte auf den Trümmerhaufen, der einmal ein komplettes Service für acht Personen gewesen war, schönes weißes Porzellan, an den Rändern mit einer handgemalten Rosengirlande verziert. Abgesehen von der Tasse, die der Earl in der Hand hielt, war kein einziges heiles Stück übrig geblieben. Una schnüffelte zu ihren Füßen herum, bevor sie sich setzte und die beiden Männer missbilligend fixierte.
    James brach das Schweigen. Er drehte die Tasse um und musterte mit hochgezogenen Augenbrauen die Unterseite.
    »Limoges«, las er. »Eine schöne Arbeit.«
    Mehr als diese beiläufige Bemerkung war nicht erforderlich.

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