Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
wegen Stuarts Sachen gekommen sind, haben Sie sich für nichts und wieder nichts Umstände gemacht.« Sie ging in die Ecke, wo sie Besen und Schaufel verwahrte, nahm beides und fing an, die Scherben aufzukehren, die einmal ihr Service gewesen waren. »Ich habe seine Kleidungsstücke und alles andere der Kirche gegeben.«
    Es schien ein, zwei Sekunden zu dauern, bis ihre Worte zu ihm durchgedrungen waren. Dann fragte James, als wäre er nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte: »Der Kirche? Sagten Sie, Sie hätten Stuarts Sachen der Kirche gegeben?«
    »Ja«, antwortete Emma. Sie begann das Porzellan zusammenzukehren. »Ganz recht.«
    »Soll das heißen«, fragte James langsam, »dass jetzt irgendein Stammeshäuptling im tiefsten Afrika in den Hosen meines Cousins herumläuft?«
    Emma schaffte es, ihm ein knappes Lächeln zu schenken. »O nein. Es gibt genug Bedarf an Männerkleidung unter den Armen hier in Faires.«
    James' Blick flog zum Fenster. Aha, dachte sie mit einer Art Triumph. Er hat die karierte Weste also erkannt, die Samuel Murphy trägt.
    »Verstehe«, sagte James. Er klang unangenehm berührt. Vielleicht, dachte Emma und ihre Stimmung hob sich ein wenig, vielleicht ärgert er sich so sehr, dass er sofort wieder geht!
    Aber diese Absicht schien James nicht zu haben. Aus welchem Grund er auch hier sein mochte - oh, warum, warum bloß war er gekommen? -, es sah nicht so aus, als ob er gehen würde, bevor er bekommen hatte, was er wollte. Zumindest nicht, falls es als Hinweis gelten konnte, wie er nach einem der vier wackeligen Holzstühle griff und ihn herumdrehte, bis er in ihre Richtung zeigte.
    »Lassen Sie das liegen, Emma«, sagte er, »und setzen Sie sich zu mir. Wir haben einiges nachzuholen, Sie und ich. Schließlich ist es ein Jahr her, seit wir einander zum letzten Mal gesehen haben.«
    Emma starrte ihn an.
    Jetzt, da sie ihn näher anschaute, entdeckte sie, dass die Ähnlichkeit zwischen ihrem Mann und seinem Cousin im Grunde oberflächlich war. Tatsächlich sah der Earl viel besser aus, als Stuart es je getan hatte. Sein Haar war dunkler, sein Blick intensiver, seine Kinnpartie kantiger. Ja, fast kam es Emma so vor, als wäre Stuart, obzwar der jüngere von beiden, ein Rohentwurf seines Cousins gewesen... als wäre ihr Mann Gottes Probeabzug für den Earl von Denham gewesen.
    Aber James schien immer noch gleichermaßen von sich überzeugt zu sein. Wer sonst würde einfach unangemeldet vor ihrer Tür stehen und erwarten, dass sie alles stehen und liegen ließ, um ihn zu bewirten?
    »Ich fürchte, dazu habe ich im Moment keine Zeit, Lord Denham«, sagte sie knapp, wobei es ihr nur mit Mühe gelang, ruhig und gelassen zu klingen. Sie hoffte aufrichtig, dass er das Bum-Bum-Bum ihres Herzens nicht hören konnte, das viel zu laut in ihren Ohren zu dröhnen schien, seit sie ihn draußen in ihrem Gemüsegarten entdeckt hatte.
    »Ich bin ohnehin schon spät dran«, fuhr sie fort. »Also, wenn Sie nicht wegen Stuarts Sachen hier sind, warum dann?«
    Er wirkte überrascht. Nun, warum auch nicht? Bestimmt kam es nicht jeden Tag vor, dass eine Frau die Einladung ablehnte, mit dem Earl von Denham zu plaudern.
    Aber andere Frauen, dachte Emma, kannten ihn nicht so gut, wie sie ihn kannte.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Emma«, sagte James in täuschend beiläufigem Ton. »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie gerade ausgehen wollten. Als ich hereinkam, sah es eher danach aus, als hätten Sie Besuch.«
    Emma spürte, wie sie rot wurde. Sie wusste, was er damit andeuten wollte. Es zeigte sich an seinem Tonfall, seinem Gesichtsausdruck. Während sie die Überreste ihres kostbaren Porzellans in eine der wenigen Laden kippte, die nicht zerbrochen war, als Cletus in ihre Anrichte gestolpert war, sagte sie betont: »Das war mein Nachbar Mr. MacEwan. Er kam vorbei, um meinen Hahn zurückzubringen.«
    »Ihren Hahn«, wiederholte der Earl ausdruckslos.
    »Ja«, sagte Emma. »Er war weggelaufen.«
    »Der Hahn war weggelaufen?«
    »Ja.« Warum hörte er sich so an, als würde er ihr nicht glauben? »Das macht er öfter. Er war ein Geschenk, wissen Sie. Er scheint seinen alten Hühnerhof zu vermissen und versucht ständig, dorthin zurückzukehren.«
    »Ein Geschenk von Mr. MacEwan?«, fragte der Earl interessiert.
    »Keineswegs. Der Hahn wurde mir von Mr. MacEwans Mutter geschenkt.« Als sie sah, dass er die Augenbrauen hochzog, zeigte sie auf den Korb, der auf dem Tisch stand. »Sie hat heute Morgen diese Scones

Weitere Kostenlose Bücher