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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Augen des Earls vergessen, Augen, die veränderlich waren und je nach dem Licht goldbraun oder sogar grünlich wirkten. Aber welche Farbe sie auch zeigten, der Ausdruck blieb immer derselbe, eindringlich ... und manchmal bohrend. Emma, die alles verlor, was sie zuvor an Mut besessen haben mochte, stand mit schlaff herabhängenden Armen vor dem Schreibtisch.
    Der Earl, dem dieser Umstand nicht entging, legte die Feder nieder, lehnte sich in seinem Sessel zurück und sagte: »Na schön, Emma. Raus mit der Sprache. Was haben Sie angestellt?«
    » Ich? «, rief Emma entsetzt. Wirklich, es machte sie rasend, dass sie so reagierte, als wäre sie ein schuldbewusstes Kind. Schließlich war er nicht ihr Vormund. Die Tatsache, dass Regina Van Court, die Emma großgezogen hatte, und
    Lady Denham eng befreundet waren, machte sie nicht zu Familienangehörigen. Sie waren nicht miteinander verwandt - noch nicht, zumindest. Aber Emma war sicher, dass es der größte Wunsch der beiden Damen war, ihre Familien eines Tages durch eine Heirat verbunden zu sehen.
    Was sie nicht wussten, war, dass dieser Tag praktisch bevorstand. Leider jedoch waren es die falschen Sprösslinge, die vor den Altar treten wollten.
    »Ich habe überhaupt nichts angestellt«, beeilte sie sich zu erklären. »Wirklich nicht. Es... es geht eigentlich um Stuart.«
    »Stuart?« James zog eine seiner dunklen Augenbrauen hoch. Der Earl hatte in vielerlei Hinsicht, von der Finanzierung von Stuarts Ausbildung bis zu großzügigen Spenden für Stuarts wohltätige Zwecke, bewiesen, dass ihm sein Cousin am Herzen lag... aber das hieß nicht, dass er immer einer Meinung mit ihm war, genauso, wie Stuart nicht immer mit dem Earl einverstanden war. Ganz im Gegenteil, um genau zu sein. Stuart schaffte es immer wieder, James zu reizen, der die Lebensphilosophie seines jüngeren Cousins nicht verstand und noch weniger billigte. Es sei schön und gut, wie James oft bemerkte, den Armen zu helfen. Aber wäre es nicht besser, den Armen zu helfen, sich selbst zu helfen?
    Stuart war der Ü berzeugung, genau das zu tun, wenn er die Armen in ihrem Glauben an Gott stärkte. James hingegen neigte zu der Ansicht - aus der er keinen Hehl machte -, dass die Armen wesentlich mehr von Unterweisungen in Hygiene und Familienplanung sowie soliden finanziellen Investitionen profitieren würden. Eine Seele mit leerem Magen sei schwer zu ernähren, fand er.
    »Falls es um seinen hirnrissigen Plan geht«, fuhr James streng fort, »die Stelle eines Hilfsgeistlichen in der Einöde der Shetlands anzunehmen, lassen Sie es sich von mir gesagt sein, Emma, dass auch die charmantesten Bitten Ihrerseits mich in diesem Punkt nicht umstimmen werden. Es ist schlicht und einfach Wahnsinn. Ich habe nicht all das Geld für ein Studium in Oxford ausgegeben, damit er seine Ausbildung an ein Pack bedürftiger Schotten wegwirft. Er wird hier in London eine Stelle als Kaplan antreten oder vielleicht sogar die Pfarre in Denham Abbey übernehmen, wenn er weiß, was gut für ihn ist. Wenn nicht, nun, ich kann ihn natürlich nicht aufhalten, genauso wenig, wie ich ihn daran hindern kann, von der Church of England zur Church of Scotland überzuwechseln. Aber ich kann ihm die Sache durchaus erschweren, indem ich es ablehne, seine Absichten zu finanzieren. Soll er ruhig sehen, wie man von den Einkünften eines Kaplans lebt. Innerhalb eines Monats ist er wieder da, glauben Sie mir!«
    Emma ärgerte sich zwar über diese großspurigen Töne, schluckte aber die scharfen Worte hinunter, die ihr auf der Zunge brannten, als sie ihren Liebsten so geschmäht hörte. Ihr war klar, dass es zu nichts führen konnte, zu diesem Zeitpunkt einen Streit mit dem Wohltäter ihres zukünftigen Ehemannes anzufangen.
    »Darum geht es nicht«, sagte Emma. »Es geht um... na ja...«
    Sie brach ab und fragte sich, ob Stuart nicht vielleicht Recht gehabt hatte, als er sie davor warnte, die Angelegenheit mit James zu erörtern. Sein Cousin schien dem Shetland- Projekt nicht sehr wohlwollend gegenüberzustehen und es war wenig wahrscheinlich, dass er für den Teil, den sie ihm erläutern wollte, empfänglicher sein würde.
    Andererseits war James immer sehr nett zu ihr gewesen, und nicht erst seit damals, als sie im zarten Alter von vier Jahren beide Eltern verlor und von den Van Courts aufgenommen wurde. James war ihr mit seinem vorgerückten Alter von vierzehn Jahren sehr klug vorgekommen, als er ihr den brüderlichen Rat gab, den Bienen, die sie

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