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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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seinen Rat in einer finanziellen Angelegenheit? Obwohl er volljährig war, hatte der Earl noch nie irgendetwas, das mit Geld oder dem Anwesen zu tun hatte, mit ihm besprochen. „Um was genau handelt es sich?“
    „Das schreibt er nicht. Nur dass es wichtig ist und dass er dich heute Nachmittag im King’s Arms erwartet.“
    Das war typisch für seinen Vater. Keine Erklärung, keine Möglichkeit abzulehnen, stattdessen eine Anordnung und die selbstverständliche Erwartung von Gehorsam.
    Aber da er außer so viel Zeit wie möglich mit Nell zu verbringen nichts Dringendes zu erledigen hatte und weil das Anliegen so ungewöhnlich war, nickte Bromwell zustimmend. „Gut, Mutter. Ich bleibe über Nacht in Bath und komme morgen Vormittag zurück.“
    „Ich habe schon ein Pferd für dich satteln lassen.“
    Bromwell erhob sich. „Danke. Wenn du mich dann entschuldigst.“
    „Würdest du mir etwas aus der Apotheke mitbringen, Justinian?“, hielt seine Mutter ihn auf. „Meine Medizin ist alle.“
    Er nickte. „Ich reite bei Dr. Heathfield vorbei. Diese neue Arznei, die er dir verordnet hat, scheint mir nicht sonderlich wirkungsvoll zu sein.“
    „Ich fühle mich fabelhaft, wenn ich sie morgens eingenommen habe.“
    Bromwell nahm an, dass das Medikament ein Opiat enthielt, das die Stimmung hob, aber auf die Dauer gefährlich war.
    „Trotzdem, Mutter. Ich will sicher sein, dass das Mittel nicht mehr Schaden anrichtet, als es Gutes tut.“ Er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. „Du bist nicht die Einzige, die sich Sorgen macht.“
    Sie griff nach seiner Hand und presste sie gegen ihre kühle Wange. Dann ließ sie ihn wortlos gehen.
    Bromwell traf Nell im Garten an. In dem hellgrünen Kleid mit der rosenbestickten Tunika sah sie wie eine Nymphe aus. Leider war sie nicht allein, wie er es sich für den Abschied gewünscht hätte. Drury und Juliette standen bei ihr.
    „Ah, Buggy, da bist du ja!“ Juliette lächelte herzlich, als er die drei erreichte.
    „Ich hoffe, der Countess fehlt nichts?“ Nells Blick verfing sich mit seinem, und eine sanfte Röte überzog ihre Wangen.
    „Sie ist ein wenig übernächtigt, aber ansonsten geht es ihr gut. Sie hat einen Brief von meinem Vater erhalten, in dem er darum bittet, dass ich ihn heute Nachmittag in Bath aufsuche. Er will etwas mit mir besprechen.“
    „Das hat er noch nie getan, oder irre ich mich?“ Drury, der den Earl seit Langem kannte, hob erstaunt eine Braue.
    „Nein.“ Bromwell schüttelte den Kopf und richtete seine Antwort an Nell genauso wie an seinen ältesten Freund. „Noch nie. Deshalb reite ich hin, und leider muss ich sofort aufbrechen. Ich bleibe bis morgen.“
    „Natürlich musst du der Bitte deines Vaters nachkommen“, sagte Nell ruhig.
    „Es war nicht wirklich eine Bitte.“ Bromwell lächelte schief. „Eher ein Befehl.“
    „Vielleicht hat er es sich überlegt und will deine Expedition finanzieren“, warf Juliette ein.
    Ohne Nell aus den Augen zu lassen, schüttelte Bromwell den Kopf. „Ich bezweifle es. Wahrscheinlich geht es um den Jägerball.“
    Als er sich zum Abschied verneigen wollte, griff Juliette nach der Hand ihres Gatten und zog ihn Richtung Terrasse. „Komm, mein Lieber. Lassen wir sie allein, damit sie sich in Ruhe Lebewohl sagen können.“
    „Wie du siehst, Buggy, bist du nicht der Einzige, der herumkommandiert wird“, seufzte der Baronet und gestattete seiner Frau, ihn fortzuführen.
    Bromwell war erleichtert und froh, mit Nell allein zu sein, wenn er Abschied von ihr nahm.
    „Da die Zeit knapp ist, lass mich dich zu den Stallungen begleiten“, schlug Nell vor.
    Bromwell nickte zustimmend, als ihm einfiel, dass der Teil des Gartens, der in der Nähe der Ställe lag, vom Haus nicht eingesehen werden konnte.
    „Stimmt es, dass Lady Drury eine Näherin war?“, fragte Nell, als Drury und seine Frau außer Hörweite waren.
    „Ja, und sie lebte in erbarmungswürdigen Verhältnissen, als Drury und ich sie kennenlernten. Sie hatte ihm kurz zuvor das Leben gerettet, indem sie seine Angreifer mit Kartoffeln bewarf.“
    „Sie scheint vor nichts Angst zu haben.“
    „Auch sie plagen hin und wieder Zweifel, wie jeden von uns, nur dass sie sie gut verbirgt. Ganz sicher hatte sie welche, als wir uns das erste Mal begegneten. Sie sollte mich auf Drurys Geheiß hin zu Hilfe rufen, und er verhielt sich ihr gegenüber unglaublich rüde. Erst später ging ihm auf, dass er sie deshalb so grob behandelt hatte, weil er vom ersten

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