Ein skandaloeser Kuss
Moment an fasziniert von ihr war.“
„Aber er gestattete sich keine Freiheiten mit ihr, so wie Küssen zum Beispiel?“, fragte Nell schelmisch. Ihre Augen funkelten übermütig, so wie er es an ihr liebte.
„Nein.“ Bromwell zog sie hinter eine Hecke. „So unhöflich war er nicht. Wohingegen ich …“, er nahm sie in die Arme und küsste sie behutsam, „feststelle, dass ich keinerlei …“ Sie seufzte, als er ihr spielerisch ins Ohrläppchen biss. „Erinnerung an die Regeln der Etikette habe …“, er küsste ihren Nacken, „wenn ich mit dir zusammen bin.“
„Mir geht es nicht anders, Mylord.“ Sie schmiegte sich an ihn. „In Ihrer Nähe vergesse ich, wie eine junge Dame sich einem Gentleman gegenüber benehmen sollte.“
Er senkte seinen Mund auf ihren und küsste sie verlangend. „Ich will nicht fort von dir.“ Mit den Lippen streifte er über die zarte Haut ihrer Wange. „Nicht einmal für eine Nacht.“
„Und ich will nicht, dass du gehst“, murmelte sie an seinem Ohr. „Nicht einmal für eine Stunde.“
Sie küssten sich abermals, verlangend, leidenschaftlich und so verzweifelt, als wäre es der endgültige Abschied. Schließlich löste er sich von ihr, erhitzt und schwer atmend, und trat einen Schritt zurück. „Wenn wir nicht augenblicklich aufhören, liebe ich dich auf der Stelle, jetzt und hier.“
Freudige Erregung erfasste Nell, als sie aus dem Augenwinkel an der rückwärtigen Stallwand eine Nische entdeckte, wo sie weder vom Hof noch vom Garten aus gesehen werden konnten.
„Nicht hier“, flüsterte sie. „Dort.“
Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn hin. Als sie die Nische erreichten, zog er sie ungeduldig in seine Arme. „Ich werde dich vermissen“, murmelte er und verteilte Küsse auf ihren Wangen und ihrem Hals.
Dann schob er sie ein Stück von sich und sah sie an. In seinem Blick stand rohes, urtümliches Begehren. „Versprich mir, dass du auf mich wartest. Versprich mir, dass du wartest, bis ich zurück bin.“
Sprach er von der kurzen Abwesenheit oder seiner Expedition? Doch gleichgültig, was er meinte, ihre Antwort war dieselbe. „Ja.“
Als befreie ihn das eine, kurze Wort von aller Zurückhaltung, presste er sie gegen die Wand und küsste sie glühend und leidenschaftlich, schob ihr sein Knie zwischen die Beine und begann sie gewagt zu liebkosen. Der Druck seines Schenkels sandte Schauer des Entzückens durch ihren Körper, hingebungsvoll presste sie sich dagegen und glitt mit ihrer Zunge in seinen warmen Mund.
Mit einem tiefen, grollenden Laut griff er nach unten und hob ihre Röcke. Gleich darauf streichelte er ihre intimste Stelle, vertiefte den Kuss, und Nell spürte, dass sie feucht und bereit war für ihn. Ungeduldig schob sie die Hände unter seine Weste und begann ihm das Hemd aus dem Hosenbund zu ziehen, während er mit der Hand zwischen ihre Schenkel schlüpfte.
Als er sich viel zu schnell zurückzog, wimmerte sie protestierend, doch er hob sie hoch, sodass sie ihm die Beine um die Hüften schlingen konnte.
„Ja, oh ja“, flüsterte sie heiser, während sie mit fliegenden Fingern die Knöpfe seiner Hose öffnete und mit der anderen Hand seinen Nacken umfasste. Sie wollte ihn mit allen Sinnen, mit jeder Faser ihres Körpers.
Sie schob sich näher an ihn heran, führte ihn, und im nächsten Moment war er in ihr.
Diesmal war es kein zärtliches Liebesspiel, keine vorsichtige Berührung. Er nahm sie heftig, beinahe grob, und sie reagierte in gleicher Weise, bis er aufstöhnend den Gipfel erreichte und sie einen triumphierenden Schrei unterdrückte, als sie Erfüllung fand.
Befriedigt, schwer atmend, den Kopf in ihrer Halsbeuge, lehnte er sich gegen sie. Sie ließ die Beine sinken. Erst als sie stand, spürte sie die raue Wand in ihrem Rücken und erkannte, dass es sich bei dem weißen Leinenhäufchen auf dem Boden um ihre Pantalettes handelte.
„Meine Güte.“ Er trat einen Schritt zurück und knöpfte seine Hose zu. Dann sah er sie reumütig an. „Wir hätten nicht …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich war zu überwältigt, um aufzuhören.“
Sich dessen ebenso bewusst wie er, hob sie das Wäschestück auf. „Heißt es nicht, dass Frauen beim ersten Mal nicht schwanger werden?“, fragte sie in der Hoffnung, ihm seine Reuegefühle nehmen zu können. Sie selbst verspürte keinerlei Bedauern, höchstens seinetwegen. Sein Kind unter dem Herzen zu tragen war für sie kein Los mehr, das es zu verhindern galt.
Er stopfte das Hemd
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