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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Gelächter aus, das Clare einen kalten Schauder über den Rücken jagte. »Wenn Madoc dich ärgert, sollte ich seinen Lohn vielleicht erhöhen.«
    Clare wußte, daß in Nicholas der gleiche Zorn aufstieg, den auch sie empfand, doch es gelang ihm bemerkenswert gut, seine Stimme ruhig zu halten. »Benutze die Zeche nicht als Waffe gegen mich, Michael. Die Männer, die ihr Leben dort riskieren müssen, sind nicht schuld an dem, was auch immer du mir vorwirfst.«
    »Du bist zu einem alten zänkischen Weib geworden, Aberdare«, erwiderte Michael kalt.
    »Bergbau ist immer schon gefährlich gewesen, und das wird es immer sein. Die Bergleute wissen und akzeptieren das.«
    »Es gibt einen Unterschied zwischen Mut und Tollkühnheit«, gab Nicholas zurück. »In den letzten Wochen habe ich mich erkundigt, wie viele Unfälle und Todesfälle es in ähnlichen Minen gibt.
    Die Zeche in Penreith ist vier- oder fünfmal gefährlicher als die anderen, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß es bald eine größere Katastrophe geben wird. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie schlecht der Zustand der Anlage ist.«
    »Du warst in meiner Mine?« Die grünen Augen verengten sich. »Bleib ihr in Zukunft verdammt noch mal fern! Wenn ich höre, daß du widerrechtlich dort auftauchst, dann veranlasse ich Madoc, dir das Gesetz auf den Hals zu hetzen.«
    »Langsam begreife ich, warum er immer noch seine Stellung hat – du redest genau wie er«, sagte Nicholas trocken. »Wenn du mir nicht glaubst, dann sieh es dir doch selbst an. Ich kann dir garantieren, daß du bestätigen wirst, daß die Zeche dringend ein paar Neuerungen benötigt.
    Natürlich vorausgesetzt, daß du nicht zu der Art von Offizieren gehörst, die ihre Männer gerne abschlachten lassen. Du bist der einzige, der schnell Veränderungen bewirken kann, also verdammt, stell dich deiner Verantwortung.«
    Michaels Gesicht verzerrte sich. »Auf gar keinen Fall werde ich etwas tun, was dir zupaß kommt.«
    »Vergiß nicht, daß mir das Land gehört. Wenn du dich weigerst, etwas an den Arbeitsbedingungen zu verändern, dann finde ich schon eine Möglichkeit, den Pachtvertrag aufzulösen. Ich möchte nicht gerne damit vor Gericht gehen, da so etwas bekanntlich lange dauert und in der Zeit bereits ein weiteres Unglück geschehen kann.
    Aber wenn es nicht anders geht, dann werde ich es tun, das schwöre ich!« Nicholas Stimme wurde hart. »Und bei Gott, wenn Menschen grundlos umkommen, nur weil du verbohrt bist, dann werde ich dich persönlich dafür zur Rechenschaft ziehen.«
    »Warum darauf warten, bis sich die Lage zuspitzt?« Michael zerrte zerknautschte Handschuhe aus seiner Tasche und kam um den Tisch herum. Bevor irgend jemand begriff, was er vorhatte, schlug er Nicholas die Handschuhe quer übers Gesicht. »Ist das deutlich genug? Such dir deine Sekundanten aus, Aberdare.«
    In dem schockierten Schweigen, das folgte, waren die fernen Geräusche der überschwenglichen Feier unten deutlich zu hören. Clare war wie betäubt.
    Dies mußte ein Alptraum sein! Das konnte einfach nicht passieren – Lord Michael konnte sich doch nicht ernsthaft mit einem Mann duellieren wollen, den er Jahre nicht gesehen hatte… und der einer seiner besten Freunde gewesen war!
    Nicholas Wange rötete sich, wo die Handschuhe ihn getroffen hatten, doch er schlug nicht zurück.
    Statt dessen betrachtete er seinen alten Freund von Kopf bis Fuß, als ob er ihn zum ersten Mal sähe. »Der Krieg kann Menschen zum Wahnsinn treiben, und das hat er offensichtlich mit dir getan.« Er drehte sich zu Clare um, und sie entdeckte die Qual in seinen Augen. »Ich kämpfe nicht mit einem Verrückten. Kommen Sie, Clare, es ist Zeit zu gehen.«
    Er nahm ihren Arm und führte sie zur Tür. Als er nach dem Türknauf greifen wollte, knurrte Michael: »Feigling!«
    Etwas sirrte durch die Luft, und die Spitze eines bösartig aussehenden Dolches bohrte sich zwischen Clare und Nicholas in die Tür. Clare starrte entsetzt auf den noch zitternden Schaft.
    Die tödliche Klinge steckte unfaßbar dicht neben ihr im Holz!
    »Keine Angst, Clare«, sagte Nicholas ruhig.
    »Wenn er mich hätte treffen wollen, dann hätte er mich auch getroffen.« Er packte den Griff des Messers und zog es aus dem Holz, dann drehte er sich zu Michael um. »Ich kämpfe nicht mit dir, Michael«, wiederholte er. »Wenn du mich töten willst, dann mußt du einen kaltblütigen Mord begehen, und ich kann mir nicht vorstellen, daß du dich so sehr geändert

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