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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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daß er Sie gemeint hat.«
    »Bei Ihrer raschen Auffassungsgabe, könnten Sie glatt selbst anfangen.« Strathmores Lächeln ließ ihn jünger und weniger weltverdrossen wirken.
    »Ich gestehe ja gerne ein, daß ich nicht ganz so nutzlos bin, wie ich vorgebe, aber ich würde es dennoch zu schätzen wissen, wenn Sie Ihre Schlußfolgerungen für sich behalten würden.«
    »Dieses Gespräch ist so mehrdeutig, daß ich es kaum jemand anderen gegenüber erwähnen kann, Lord Strathmore.«

    »Ah, intelligent und diskret.« Er seufzte theatralisch. »Warum lerne ich niemals Frauen wie Sie kennen? Ich werde mich damit begnügen müssen, Sie zu bitten, mich Lucien zu nennen, wie meine Freunde es tun. Dann darf ich Clare zu Ihnen sagen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Ganz und gar nicht, Lucien.«
    Er bot ihr seinen Arm. »Nun, da wir offiziell Freunde sind, sollten wir uns ein Glas Punsch besorgen. Ich finde es ziemlich warm hier drin.«
    Mit einem Lächeln schob sie ihre Hand in seine Armbeuge, und sie gingen gemeinsam durch den Ballsaal zu einem Alkoven, wo Weinpunsch aus einem Krug, den eine nackte Meerjungfrau hielt, in ein Becken sprudelte. Hier war es jedoch wirklich eine Statue, obwohl Clare sicher war, daß der Duke eine echte Nixe angeheuert hätte, wenn er eine dafür gefunden hätte.
    Strathmore hielt ein Glas unter den Punschstrom, reichte es Clare und füllte sich ebenfalls eins.
    »Und gefällt Ihnen Ihr erster Ball?«
    »Ja, aber ich hoffe, es ist nicht zu offensichtlich, daß ich hier nicht hingehöre.«
    »Sie wirken auf mich gefaßt und absolut heimisch«, versicherte er ihr. »Niemand käme auf den Gedanken, daß Sie eine Lehrerin aus Wales sind, die nolens volens in eine fremde Welt gezerrt wurde.«
    Er geleitete Clare zurück in den Ballsaal, wo sie den tanzenden Paaren zusahen. »Nicholas verdient eine anständige Tracht Prügel für das, was er Ihnen antut. Obwohl ich nachvollziehen kann, wieso er sich so anstellt.«
    »Ich hoffe, das ist als Kompliment gemeint.«

    »Ist es.« Sein lockeres Gehabe fiel von ihm ab.
    »Sie brauchen nicht erst von mir zu hören, daß Nicholas weit komplizierter ist, als er zu sein vorgibt. Das war er zwar schon immer, aber nur Gott weiß, was sich seit dieser katastrophalen Geschichte vor vier Jahren in den Tiefen seines komischen Zigeunerhirns abspielt. Er braucht irgend etwas oder irgend jemanden, und Sie sind in dieser Hinsicht eine echte Hoffnung. Auch wenn Sie jeden Grund dafür haben, ihm für das, was er aus Ihrem Leben macht, böse zu sein, kann ich nur hoffen, daß Sie Geduld mit ihm haben.«
    »Um fair zu bleiben, muß ich gestehen, daß ich für die Situation genauso verantwortlich bin wie er. Ich hätte ihn ja nicht um Hilfe bitten, geschweige denn, auf diese alberne Abmachung eingehen müssen.« Dann dachte sie über Luciens letzten Satz nach. »Aber ich bin für ihn nicht wirklich von Bedeutung, höchstens insofern, als ich ihn in Penreiths Belange hineingezogen habe.«
    Sie grinste. »Manchmal denke ich, daß Nicholas nicht weiß, ob er mich wie eine Geliebte oder wie ein Schoßtier behandeln soll.«
    Lucien lächelte anerkennend, schüttelte dann aber den Kopf. »Sie bedeuten ihm weit mehr als das eine oder das andere. Auch wenn ich daran zweifle, daß er selbst weiß, wieviel.«
    Luciens Bemerkungen waren interessant, aber Clare glaubte nicht, daß er recht hatte. Während sie an ihrem Punsch nippte, kam sie zu dem Schluß, daß der ausgesprochen kühle, vorgeblich überzüchtete Lord Strathmore insgeheim ein kleiner Romantiker war.

    Und das war einfacher zu glauben, als daß sie Nicholas etwas bedeutete.

Kapitel 17
    DIE HÄLFTE ALLER Gäste auf dem Ball hielt Nicholas auf, um ihn zu Hause willkommen zu heißen. Neben freundlichen Begrüßungen erhielt er drei unverhohlene Angebote und fünf gewaltige Winke mit dem Zaunpfahl; gut, daß er Clare in Luciens Obhut gelassen hatte. Nicht daß er ihr die Eifersucht vorwarf – im Gegenteil, er fand sie ganz entzückend. Jeden Tag verwandelte sich Clare mehr in eine echte Frau, und von der tugendhaften Lehrerin war immer weniger vorhanden.
    Als Nicholas endlich das Kartenzimmer erreicht hatte, war Michael Kenyon längst verschwunden, wenn er überhaupt je dort gewesen war. Nicholas fragte mehrere Leute, ob sie Lord Michael gesehen hatten, aber niemand schien sich sicher zu sein. Schließlich machte Nicholas sich enttäuscht wieder auf den Weg zurück, um Lucien und Clare zu suchen.
    Als er durch die

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