Ein Spiel um Macht und Liebe
war so erleichtert, daß ihr fast schwindlig wurde. »Wenn Sie in diese Abmachung einwilligen, Mylord, dann werden Sie ein langes, langweiliges Leben führen, denn ich werde mich niemals einem anderen Mann zuwenden.«
»Langweilig? Mit dir? Das kann ich mir nicht vorstellen.« Er blickte sie freundlicher an. »Heißt das, du nimmst meinen Antrag an?«
Sie schloß die Augen, um ihren Kopf freizubekommen, damit sie ihre innere Stimme hören konnte. Wie in der Nacht zuvor überrollte sie die Woge der Gewißheit. Es war richtig, dies zu tun – dafür war sie geboren worden. Da sie sich nicht vorstellen konnte, daß ihm eine Liebeserklärung angenehm sein würde, öffnete sie die Augen wieder und sagte: »Ja, Nicholas. Mit ganzem Herzen und ganzer Seele.«
Er rollte sich aus dem Bett, ging zu ihrem Schreibtisch und kramte in einer Schublade. Dann kam er zurück, und sie sah einen kleinen Dolch in seiner Hand. Verblüfft sah sie zu, wie er die Hand hob und die Haut am Gelenk ritzte, bis ein dunkelroter Blutstropfen erschien. Dann nahm er ihre Hand.
Da sie ahnte, was kommen würde, gelang es ihr nicht zusammenzuzucken, als die scharfe Klinge in ihre Haut drang. Anschließend preßte er sein Handgelenk auf das ihre, so daß sich das Blut vermischte. »Blut zu Blut. Es ist vollbracht«, sagte er ruhig.
Sie starrte auf ihre Hände und empfand ein Gefühl tiefster Verbundenheit. Blut zu Blut, bis daß der Tod euch scheidet. »Ist das ein Roma-Ritual?«
»Eins von vielen. Die Roma sind ein erfindungsreiches Völkchen.« Er lächelte.
»Gewöhnlich endet eine Hochzeitsfeier mit einer vorgetäuschten Entführung der Braut. Man betrachtet es bei einer Frau als ungehörig, wenn sie ihre Familie zu freudig verläßt. Da du ja nicht ganz freiwillig nach Aberdare gekommen bist, können wir das als Entführung gelten lassen.« Er zog ihr Handgelenk an seine Lippen und leckte das Blut ab. »Sollen wir mit dem Vollzug fortfahren?«
Sie breitete die Arme einladend aus. »Mit größtem Vergnügen, mein Gemahl.«
Als er sie küßte, durchfuhr ihn der Gedanke, wie unvorhersehbar das Leben doch war. Vor drei Tagen war in der Zeche noch alles normal verlaufen, Owen Morris hatte noch gelebt, und eine neue Ehe hatte nicht zur Diskussion gestanden. Nun war alles anders. Es war, als hätte er unter seine Vergangenheit einen dicken Strich gezogen. Nun wartete eine Zukunft auf ihn, die er sich niemals in der Art vorgestellt hatte.
Was auch immer geschah, er hatte der Frau in seinen Armen ein verbindliches Versprechen gegeben. Sein bisheriges Dasein in ruheloser Freiheit wurde nun durch eine konventionellere Existenz mit Aussicht auf Familie und Heim ersetzt. Doch als er die heißen, feuchten Tiefen von Clares Mund erforschte, konnte er die neue Richtung, die sein Leben nahm, einfach nicht unattraktiv finden.
Dieses Mal wollte er nicht rasch und unbedacht vorgehen wie die Nacht zuvor. Da er ihre Wärme und ihr Verständnis so dringend gebraucht hatte, war die Vereinigung von gewaltsamer Dringlichkeit beherrscht gewesen. Gott sei Dank war sie medizinisch betrachtet keine Jungfrau mehr gewesen, denn sonst hätte er ihr bestimmt sehr wehgetan. Sicher, sie hätte den Schmerz in diesem Fall ertragen ohne zu jammern, aber er hätte sich nachher dafür gehaßt, daß er sich nicht besser hatte zurückhalten können. Dieses Mal wollte er all seine Erfahrungen und Fähigkeiten einsetzen, um ihr zu zeigen, wie schön die körperliche Liebe sein konnte.
Sie war so bezaubernd, so reizend, so unwiderstehlich. Als er sie in die Kissen zurückdrückte, flüsterte er: »Bleib liegen und genieß einfach, Clarissima. Die letzte Nacht war nur eine knappe Zusammenfassung der Möglichkeiten. Jetzt ist Zeit für eine ungekürzte Version.«
Gehorsam entspannte sie sich, legte sich zurück, und ihr Haar ergoß sich betörend über das Kissen.
Er küßte jede Rundung und jedes Fleckchen Haut, bis sie vor Entzücken seufzte. Als sie feucht und bereit war, positionierte er sich so zwischen ihren Beinen, daß seine harte Erektion auf der zarten Knospe lag, die das Zentrum der weiblichen Lust darstellt. Er bezweifelte, wenn er sein Werk vollbracht hatte, dann wurde sie es wissen.
Als er an ihrer Brustspitze saugte, glitt sein heißes Glied über diese Knospe, und die sinnliche Reibung ließ sie erstaunt und betäubt die Augen öffnen. »J… jetzt?« brachte sie mühsam hervor.
»Noch nicht.« Während er sie weiter mit Händen, Zunge und Lippen verwöhnte, begann
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