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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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und brachte mich hierher zurück.« Schmerz zuckte über sein Gesicht. »Und nun habe ich keine Wahl mehr.«
    »Wem hast du diese Sache geschworen?« fragte Nicholas weich. »Meinem Großvater? Er haßte mich und tat sein Bestes, meine Freunde gegen mich aufzubringen, aber ich hätte niemals geglaubt, daß er versuchen würde, mich umbringen zu lassen.«
    »Nicht deinem Großvater. Caroline.«
    Einen Augenblick herrschte absolute Stille. Dann brach der so lange unterdrückte Zorn aus Nicholas hervor. »Gott, dann warst du also einer ihrer Liebhaber! Ich hätte es wissen müssen! Alles wies daraufhin, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben!« Seine Stimme brach. »Ich war nicht fähig, das zu glauben. Nicht von dir!«
    »Wir verliebten uns auf den ersten Blick, und das war auf eurer Hochzeit, als es bereits zu spät war«, sagte Michael. Sein Gesicht verriet, wie sehr ihn das Bewußtsein seiner Schuld quälte.
    »Weil du mein Freund warst, habe ich gegen meine Gefühle angekämpft – so wie sie. Aber…
    aber wir konnten die Trennung nicht lange ertragen.«

    »Also bist du auch ein Opfer von Carolines Lügen geworden«, erwiderte Nicholas voller Verachtung.
    »Rede nicht so von ihr!« Michaels Finger krampften sich so fest um die Waffe, daß die Knöchel weiß hervortraten. »Sie wäre dir niemals untreu geworden, wenn du sie nicht so schlecht behandelt hättest.« Seine Worte strömten aus seinem Mund, als könnte er sie nicht mehr zurückhalten. »Sie hat mir alles über dich erzählt
    – von deiner Grausamkeit, von den abstoßenden Dingen, zu denen du sie gezwungen hast. Zuerst konnte ich es nicht glauben. Aber was weiß ein Mann schon, wie sein Freund Frauen behandelt?«
    »Und was weiß ein Mann schon, wie eine Frau andere Männer behandelt?« erwiderte Nicholas beißend.
    Bevor er etwas hinzufügen konnte, schnitt ihm Michael das Wort ab. »Aber als ich schließlich die Prellungen an ihrem Körper sah, als sie sich in meinen Armen ausweinte, da begann ich ihr zu glauben. Caroline fürchtete sich vor dir. Sie sagte mir, wenn sie auf seltsame Art zu Tode kommen würde, dann wärest du der Schuldige. Ich sollte sie rächen. Ich gab ihr mein Wort, denn ich dachte nie wirklich, daß ich es würde einlösen müssen. Auch wenn du sie furchtbar mißhandelt hattest, hätte ich dich niemals für fähig gehalten, einen Mord zu begehen.«
    »Wenn Caroline Prellungen hatte, dann lag es darin, daß sie es im Bett gerne grob hatte – als ihr Liebhaber muß dir das doch aufgefallen sein«, fuhr Nicholas ihn an. »Und sie starb bei einem Kutschenunfall, weil sie den Fahrer wider besseren Wissens dazu drängte, viel zu schnell zu fahren. Ich hatte damit nichts zu tun.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es ist nicht mehr wichtig. Wenn sie nicht solche Angst vor dir gehabt hätte, dann wäre sie nicht Hals über Kopf von Aberdare geflohen, als du im Bett der Frau deines Großvaters ertappt worden bist. Du bist für ihren Tod genauso verantwortlich, als hättest du sie ins Herz geschossen.« Michael wischte sich mit bebender Hand den Schweiß von der Stirn. »Hast du gewußt, daß sie schwanger war, als sie starb?
    Sie trug mein Kind, und sie wollte zu mir! Ich hatte sie schon zuvor angefleht, dich zu verlassen, aber sie blieb aus einem unsinnigen Ehrgefühl vorerst bei dir.«
    »Caroline hatte keine Ahnung, was Ehre bedeutet.« Nicholas Lippen zuckten. »Aber vielleicht hast du tatsächlich ihr Kind gezeugt. Von mir war es bestimmt nicht – ich hatte sie seit Monaten nicht mehr angerührt. Allerdings warst du nicht der einzige Anwärter auf mögliche Vaterschaft.«
    »Zieh nicht eine Frau in den Dreck, die sich nicht mehr verteidigen kann!«
    Der Hauch von Hysterie in Michaels Stimme brachte Nicholas dazu, seinen eigenen Zorn unter Kontrolle zu zwingen. Er hatte zwar nie ernsthaft geglaubt, daß sein alter Freund ihn umbringen wollte, aber die Tatsache, daß Caroline damit zu tun hatte, veränderte alles. Nun hielt Michael eine Waffe in der Hand, und wenn er durchdrehte, war Nicholas ein toter Mann.
    Er mußte also die ganze scheußliche Wahrheit ans Licht bringen; er hatte keine Wahl. Voller Verbitterung sprach er aus, was er noch niemals zuvor enthüllt hatte. »Caroline war die Geliebte meines Großvaters.«
    Einen Augenblick herrschte entsetztes Schweigen.
    Clare keuchte auf. Dann brüllte Michael: »Du lügst!«
    Schon spannte sich sein Finger um den Hahn, und Clare schrie auf. »Nein! Tun Sie das nicht!«
    Ihr

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