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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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gegen die guten Sitten verstoßen, auch nicht!«
    »Ihre eigene Tochter lebt unter Lord Aberdares Dach«, bemerkte Clare. »Sind Sie nicht um ihre Tugend besorgt?«
    »Meine Tegwen wohnt mit den anderen Dienstboten zusammen und bekommt den Earl kaum zu Gesicht, Sie aber sind ständig mit ihm zusammen. Versuchen Sie ja nicht, das abzustreiten. Und selbst wenn Sie die Wahrheit sagen und noch nicht seine Geliebte sind«, das begleitende verächtliche Schnauben unterstrich Mrs. Elias’ Unglauben, »dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann Ihre Tugend unterliegt. Wir haben doch alle vom Teufelsgrafen gehört, wie er die Frau seines Großvaters verführt und dadurch den Tod des alten Earl und den seiner eigenen Frau verursacht hat.«
    Echte Gefühle drohten, ihren Redefluß zu ersticken. »Ich war Kammerzofe bei Lady Tregar, und sie selbst hat mir mit Tränen in den Augen von dem Ehebruch ihres Gatten erzählt. Seine Untreue hat ihr das Herz gebrochen. Und als man dann seine Niederträchtigkeit aufdeckte, hat er ihr soviel Angst eingejagt, daß sie in ihren Tod gerannt ist.« Nun wurde ihre Stimme ätzend. »Sie sind so selbstgefällig, sich Ihrer Tugend so sicher, daß Sie denken, Sie könnten sich mit dem Satan anfreunden, ohne schwach zu werden! Schämen Sie sich, Clare Morgan, schämen Sie sich! Sie haben sich doch immer für etwas Besseres gehalten, weil Sie Thomas Morgans Tochter sind.
    Aber ich sage Ihnen: Nun, da Sie im Haus des Teufels wohnen, werden Sie bald sein Balg tragen.«
    In Clare regte sich nun Zorn, und dieser gab ihr neue Kraft. »Wen möchten Sie denn lieber verurteilen? Mich oder Lord Aberdare?« fragte sie scharf. »Ich weiß, daß Sie Ihre Herrin geliebt haben und immer noch um sie trauern. Doch niemand, außer dem Earl selbst, weiß, was sich zwischen ihm und seiner Frau wirklich abgespielt hat, und es steht uns nicht zu, über ihn Gericht zu halten. Ja, Seine Lordschaft hat einen üblen Ruf, aber nach dem, was ich von ihm kennengelernt habe, ist er weit weniger verdorben, als ihm nachgesagt wird. Hat einer von den Anwesenden persönlich etwas erlebt, was auf ausgesprochen niederträchtiges Verhalten von Seiten des Earls schließen läßt? Wenn ja, dann habe ich davon noch nichts gehört. Hat er jemals eines der Mädchen aus dem Dorf verführt? Niemand in Penreith hat ihn je als Vater eines Kind angegeben.« Sie machte eine Pause, während ihr Blick über die Gemeinde glitt. »Und ich schwöre vor Gott, daß ich nicht die erste sein werde!«
    Das folgende Schweigen wurde durch Gwenda Blias unterbrochen. »Jetzt verteidigen Sie ihn auch noch! Für mich ist das ein klarer Beweis, daß Sie seinen Lockungen erliegen. Nun gut, dann gehen Sie doch zu diesem Teufel, aber nehmen Sie kein Kind von uns mit dorthin, und hoffen Sie nicht auf unsere Vergebung, wenn Sie sich selbst ruiniert haben!«
    Eine murmelnde Männerstimme erklang. »Sie hat zugegeben, daß ihr Verhalten unschicklich ist. Da frag’ ich mich bloß, was sie nicht zugibt.«
    Clares Knöchel traten weiß hervor, als sich ihre Hände um die Banklehne krampften. Vielleicht standen Unterwürfigkeit und Beichte einem Christen besser zu Gesicht, aber der Teil ihres Wesens, den sie bisher immer unterdrückt hatte, verlangte, daß sie kämpfte. Sie blickte den Mann, der gesprochen hatte, direkt an. »Mr. Clun, ich habe eine Woche lang jede Nacht bei ihrer Mutter gesessen, bis sie starb. Hielten Sie mich damals für eine Lügnerin?«
    Dann sah sie ein weiteres anklagendes Gesicht.
    »Mrs. Beynon, als ich Ihnen nach der Überschwemmung half, Ihr Haus zu putzen und ich Ihnen neue Vorhänge nähte, dachten Sie da über mein mögliches, unmoralisches Verhalten nach?« Ihr eisiger Blick wanderte weiter. »Mr.
    Lewis, als Ihre Frau krank war und Sie keine Arbeit hatten, sammelte ich Kleider und Essen für Sie und Ihre Kinder. Fanden Sie mich da verdorben?«

    Die drei, die sie sich herausgesucht hatte, sahen weg, um ihrem Blick nicht begegnen zu müssen.
    Schweigen lastete über den Leuten, als Owen Morris aufstand. Als Geistlicher niederen Ranges und Gruppenleiter, war er einer der Menschen in der Gemeinde, denen am meisten Respekt gezollt wurde. »Nur Gott darf richten, Mrs. Elias. Es ist nicht an uns, zu verurteilen oder zu vergeben.«
    Sein ernster Blick glitt zu Clare. »Clare Morgan hat uns allen wie kein anderes Gemeindemitglied gedient. Als der Earl verlangte, sie solle als Gegenleistung für seine Hilfe für das Dorf bei ihm arbeiten, hat sie

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