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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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mußte er seinen Namen unter dieses Dokument setzen, bevor er Boltons Scheck in Empfang nehmen durfte.
    Der sprang jetzt auf. »Höchste Zeit, Mr. Garrison. Ich komme gerade zum nächsten Zug zurecht. Rufen Sie mich in Frisco an, sowie Sie alles haben.« —
    Mr. Bolton hatte den Raum verlassen. Garrison griff nach Stock und Hut; nachdenklich ging er durch die Straßen von Pasadena bis zur Drahtseilbahn, die ihn zur Sternwarte auf dem Mount Wilson bringen sollte.
    Drei schlichte Zeilen im Amtlichen Verordnungsblatt gaben Kunde von den Veränderungen in der antarktischen Station. Sie lauteten:
    »Zur besonderen Verwendung durch das Kultusministerium in den Staatsdienst übernommen Dr. Martin Wille mit dem Titel und Rang eines Ministerialdirektors; Dr. August Schmidt mit dem Titel und Rang eines Ministerialrats.«
    In der Menge der anderen gleichartigen oder ähnlichen Mitteilungen gingen diese beiden Zeilen für die breite öffentlichkeit unter. Nur im Kultusministerium wurden sie gelesen und erregten zunächst einige Verwunderung. Was waren denn das für unbekannte Outsider, die das Ministerium so plötzlich mit nicht zu verachtenden Beamtenqualitäten in den Staatsdienst übernahm? Schmidt … August Schmidt? Ein Sammelname, aus dem niemand etwas zu machen wußte. Dr. Martin Wille? Leute in den Büros des Ministeriums, die sich für jede Ernennung interessierten, wälzten allerlei Nachschlagewerke und konnten auch nichts Rechtes entdecken.
    ›Dr. Martin Wille, Privatgelehrter. Arbeiter auf geophysikalischem Gebiet. Unternahm im vergangenen Jahr eine Expedition in die Antarktis‹, stand in einem dieser Handbücher zu lesen und machte das Kopfschütteln noch größer. Bis es dann von oben her durchsickerte, und zwar mit einer gewissen Absichtlichkeit durchsickerte, daß dieser bisherige simple Privatgelehrte tatsächlich mit dem neuernannten Ministerialdirektor identisch sei und daß die nachgeordneten Stellen ihre Köpfe und Schädel nicht unnötig anstrengen möchten. Der Wink war deutlich genug und wirkte. —
    Als Hein Eggerth mit ›St 8‹ bei der antarktischen Station landete, fand er das Nest ziemlich leer. Nur Lorenzen, dem er seine Ankunft durch Funkspruch gemeldet hatte, stand auf dem Hof und begrüßte ihn, als er das Schiff verließ.
    »Guten Tag, Lorenzen. Alles wohl und munter? Wo stecken denn die anderen.«
    »Ausgeflogen, Herr Eggerth. Sie sind alle mit den neuen Wagen weg. Sogar Hagemann ist mit. Ich muß mir mein Futter hier allein kochen und auch noch für den ganzen Maschinenkram sorgen. Ist etwas viel für einen einzelnen Mann.«
    Hein Eggerth lachte. »Haben Sie eine Ahnung, wann die Herrschaften von ihrem Ausflug zurückzukehren gedenken?«
    »Das kann lange dauern, Herr Eggerth. Die Herren sind ungefähr 400 Kilometer von der Station ab. Gleich nachdem ich Ihren Funkspruch erhielt, habe ich die Verbindung mit Herrn Wille aufgenommen. Ich habe ihm Ihre bevorstehende Ankunft gemeldet und mir den Standort der Wagen geben lassen. Hier ist er.« Er zog einen Schreibblock aus der Tasche und gab ihn Hein Eggerth. Der überflog die Zahlen, die darauf notiert waren. »74 Grad 14 Minuten Süd, 150 Grad 23 Minuten Ost.« Währenddem war Berkoff aus dem Schiff gekommen. Über die Schulter Hein Eggerths hinweg las er die Zahlen mit.
    »Da wollen wir den Herrschaften mal schleunigst nachfliegen«, meinte er, während Eggerth den Schreibblock in seine Brusttasche steckte. »Wer besorgt denn übrigens die Funkerei bei der Expedition, Lorenzen?«
    »Der Rudi Wille, Herr Berkoff. Der Junge hat sich zu einem tadellosen Funker entwickelt. Alle Achtung, wie der jetzt morsen kann.«
    »Auf welcher Welle?« unterbrach ihn Berkoff.
    »Auf unserer alten Werkwelle, Herr Berkoff. Sie können ihn jederzeit erreichen. Er hat sich einen Wecker an seinen Apparat angebaut, der jeden Anruf auf der alten Welle sicher meldet.«
    »Danke schön, Lorenzen, das wollen wir mal gleich versuchen«, sagte Berkoff und ging zusammen mit Hein Eggerth in das Schiff zurück. Gleich danach begann dessen Hubschraube zu arbeiten. ›St 8‹ stieg wieder auf und ließ dabei seine Antenne aus. —
    Im Mittelraum des Flugschiffes erhob sich bei der Rückkehr Eggerths ein älterer Herr aus einem Sessel.
    »Nun, Herr Eggerth, wie steht’s?«
    »Nicht ungünstig, Herr Ministerialdirektor. Wille und Schmidt sind mit dem Motorwagen unterwegs. Sie befinden sich gegenwärtig 400 Kilometer südlich von hier.«
    »Ah, das ist gut, Herr Eggerth. 400

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