Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
Bolton und Garrison im Bilde und werden rechtzeitig unsere Maßnahmen treffen. Sobald die Andrewsche Expedition unser Gebiet betritt, hat sie sich den Anweisungen des Staatskommissars zu fügen. Herr Reute bringt für diesen Fall ausführliche Instruktionen mit.«
    Kurze Zeit darauf erschien Hein Eggerth in Begleitung zweier Mechaniker, die eine ziemlich umfangreiche Apparatur mit sich schleppten, in der Funkkabine des dritten Wagens, und mit offensichtlichem Vergnügen sah Rudi Wille zu, wie die Mechaniker einen schönen neuen Funkpeiler in seine Station einbauten. Als die Montage vollendet und die Mechaniker gegangen waren, blieb Hein Eggerth noch eine gute Stunde bei Rudi. Über die Bedienung des neuen Gerätes brauchte er ihm nicht viel zu erzählen. Von seiner langjährigen Bastelei her wußte der Junge damit recht gut Bescheid. Schon nach wenigen Versuchen peilte er die Funkstation am Krater bis auf wenige Bogenminuten genau an.
    Erheblich längere Zeit nahmen die Instruktionen in Anspruch, die ihm Hein Eggerth über den eigentlichen Zweck und die dadurch bedingte Anwendung der Peilanlage gab. Sie liefen darauf hinaus, daß drei neue Peilstationen, eine am Krater, die andere in der festen Station und die dritte in der motorisierten Station in gemeinsamer Zusammenarbeit den Standort der Andrewschen Expedition möglichst frühzeitig feststellen und danach ständig weiter verfolgen sollten.
    Rudi Wille spitzte die Ohren nicht schlecht, als er vernahm, daß sein alter Bekannter, Mr. Garrison, wieder im Lande sei, und mit Begeisterung übernahm er die neue Aufgabe, den unerwünschten Besuch mit überwachen zu helfen. Kaum hatte Hein Eggerth den Wagen verlassen, als auch schon Funksprüche zwischen Rudi und Lorenzen hin und her flogen. Lorenzen hatte das neue Peilgerät bereits vor zwei Tagen erhalten und fleißig damit gearbeitet. Nach den Mitteilungen, die er Rudi darüber machte, war auch er schnell in der Lage, einen Sender anzupeilen, dessen Zeichen aus der Richtung des Mac-MurdoSundes kamen. Die Herren Bolton und Garrison waren bereits avisiert, bevor sie ihren Fuß auf die Antarktis setzten.
    »Sie wissen, Herr Wille, daß Mr. Garrison …«
    »Ich bin informiert, mein lieber Schmidt«, schnitt ihm Dr. Wille die Frage ab. »Sie können ganz unbesorgt sein. Ich werde Sie jetzt auf etwa 24 Stunden verlassen und bitte Sie, für diese Zeit die Leitung des Institutes zu übernehmen.«
    Dr. Schmidt kehrte in seinen Wagen zurück. ›St 11‹ zog sich an seiner Hubschraube wieder in die Höhe und schlug die Richtung nach dem Krater ein. In mäßiger Höhe strich das Schiff über das sonnenbeglänzte Gelände dahin. Etwa die Hälfte des Weges mochte es zurückgelegt haben, als Reute nach unten wies. Ein Kraftwagen lief dort über den Schnee, ein Raupenfahrzeug ähnlich denjenigen, die ›St 11‹ vor kurzem verlassen hatten.
    »Was soll das werden?« fragte Wille.
    »Eine Vorbereitung für den Empfang der BoltonExpedition«, erklärte Reute. »In einem Abstand von fünfzig Kilometern legen wir um die Kraterstation herum eine Kontaktleitung, die am Krater sofort die Stelle meldet, an der sie etwa von dem Raupenwagen Andrews überfahren wird. Das Gebiet innerhalb dieser Ringleitung ist tabu. Die BoltonGruppe darf es nicht berühren.«
    »Und wenn es doch geschieht?« fragte Wille.
    »Dann treten die Instruktionen in Kraft, Herr Kollege, über die wir nun unter vier Augen sprechen müssen«, sagte Reute und führte Wille aus dem Salon in sein Arbeitszimmer.
    Die Unterredung der beiden Herren war noch nicht beendigt, als ›St 11‹ am Kamm des Kraterringes aufsetzte. Geraume Zeit wurde sie noch in dem Haus, das Reute hier zur Verfügung hatte, fortgesetzt, und es war unverkennbar, daß Dr. Wille von ihrem Inhalt recht befriedigt war. Als die beiden danach wieder ins Freie traten, gesellte sich Professor Eggerth zu ihnen.
    »Es ist wohl sechs Monate her, seitdem Sie das letztemal hier waren, Herr Doktor Wille«, sagte der Professor, »sicher wird es Sie interessieren zu sehen, was inzwischen entstanden ist.«
    Er brauchte nicht viel weiteres zu sagen. Dr. Wille sah bereits selber, wie sehr sich hier alles in dem letzten halben Jahre verändert hatte. Heinzelmännchen schienen hier an der Arbeit gewesen zu sein, um in der verhältnismäßig kurzen Zeit die neuen Anlagen aus dem Boden wachsen zu lassen.
    Da stand ein mächtiges Kraftwerk. Leichter Dunst entstieg seinen Schloten.
    »200 000 Pferde«, sagte der Professor,

Weitere Kostenlose Bücher