Ein stuermischer Retter
Charity gefunden haben. Selbst meine Zwillingsschwester Hope fand ganz plötzlich die große Liebe ... ich habe sie noch nie zuvor so glücklich gesehen." Sie schwieg, und Nick war sich ziemlich sicher, dass sie Tränen in den Augen hatte.
Er selbst hielt dieser Tage nicht mehr allzu viel von Träumen; er wusste, wie schnell sie sich zerschlagen konnten. Er wünschte, es wäre anders, aber er war der Überzeugung, dass sein Eingriff in ihr Leben am Ende alles nur noch viel schlimmer für sie machen würde. Er hätte sie gleich zu Beginn nach England zurückschicken sollen. Er schlang die Arme fester um sie. Er würde sie auch zurückschicken, nur jetzt noch nicht ...
Er hatte geglaubt, sich dieser Reise ganz allein stellen zu können. Er war es gewohnt, allein zu sein, allein zurechtzukommen. Aber nun, seit Faith in sein Leben getreten war ... Er barg das Gesicht in ihrem Haar.
„Als dann Felix kam, war er der brillanteste Musiker, den ich je gehört hatte, und dabei so wunderschön. Nun, ich habe nie tief unter die Oberfläche geblickt, wie ich heute weiß. Ich sah in ihm nur das, was ich sehen wollte. Ich kannte den Unterschied zwischen Träumen und der Wirklichkeit nicht." Ein neuerlicher Seufzer. „Und jetzt weiß ich es. Dies ist die Wirklichkeit ... "
Nick fühlte sich völlig leer. Er wünschte, er könnte ihr dieses Leben - wie hatte sie noch gesagt? - voller Musik, Lachen, Sonnenschein, Liebe und Glück bieten, doch
das war nicht möglich. Nicht für sie beide. Sie hatte keinen Anteil an dem, was ihn erwartete, und so sollte es auch bleiben. Das nahm Nick sich wenigstens fest vor. „Die Wirklichkeit ist voll von kleinen glücklichen Momenten, wenn man sie denn zulässt." Sie sah ihm in die Augen. „Damit hast du mir ein unschätzbares Geschenk gemacht, Nicholas Blacklock, und ich danke dir von ganzem Herzen dafür. Durch dich weiß ich jetzt, dass mein Leben - ganz gleich, was die Zukunft bringt - nie mehr so freudlos sein wird wie früher."
Nick konnte nicht sprechen. Auch konnte er die Aufrichtigkeit ihres Blicks nicht ertragen. Er zog sie wieder an sich und küsste sie, um zu vergessen, was sie mit ihren Worten in ihm angerichtet hatte.
Als Nick bei Sonnenaufgang erwachte, stand das Zigeunermädchen vor ihm und stemmte die Hände in die Hüften.
„Sie sind es!", warf sie ihm angriffslustig vor.
Nick setzte sich auf. „Ja, sicher, wer sonst?"
„Sie sind der Eine!"
„Wer?" Er kratzte sich am Kopf. Die Frau redete sinnloses Zeug. Er wünschte, sie würde weggehen. Neben ihm regte Faith sich im Schlaf.
„Der, der kommen wird, um der Alten das Leben zu nehmen."
„Welche Alte?"
„Die Alte - meine Urgroßmutter."
Nick starrte sie an. „Sie glauben, ich bin gekommen, um Ihre Urgroßmutter zu töten? Was für ein grenzenloser Unsinn!"
„Es ist wahr. Ich fühle es hier." Sie klopfte sich mit der Faust an die Brust.
„Hören Sie gut zu, Sie törichtes Mädchen", fuhr er sie an. „Ich habe noch nie im Leben einer Frau etwas zuleide getan, und wenn Sie glauben, ich würde jetzt damit anfangen - noch dazu bei einer alten Frau -, nun, dann kann ich nur sagen, Sie haben nicht mehr alle Tassen im Schrank!"
„Tassen im ...?" Sie drehte sich Hilfe suchend zu Mac um. Er tippte sich mit dem Finger an die Schläfe, und Estrellita fuhr wieder wütend zu Nicholas herum. „Ich bin nicht verrückt. Sie sind der Eine. Ich dachte das schon gestern, als ich Ihre Augen sah, grau und kalt wie Stein. Aber letzte Nacht hatte ich wieder den Traum - es war genau so, wie es vorhergesagt worden ist."
„Vorhergesagt von wem?"
„Von der Alten. ,Drei Fremde werden kommen. Der Erste wird sein Blut im Boden zu meinen Füßen verlieren; der Zweite ist ein Mann aus Feuer, der wird Blut von meinem Blut nehmen; und der Dritte hat Augen aus Eis, der wird mir das Leben nehmen', sagte sie." Estrellita warf einen vielsagenden Blick auf Stevens, Mac und Nick. Drei Fremde, und einer davon ein Mann aus Feuer. Sie zeigte auf Macs rotes Haar und seinen roten Bart.
„Was für ein Unsinn!", rief Nick aus. „Prophezeiungen vor dem Frühstück! Davon muss man ja Verdauungsstörungen bekommen. Hören Sie, Sie dummes Mädchen,
ich werde Ihrer alten Großmutter nichts antun, und Sie können selbst sehen, dass Mac nicht aus Feuer ist - obwohl ich zugeben muss, dass er mit seinem roten Bart durchaus mit einem brennenden Busch verwechselt werden könnte!"
Estrellita senkte drohend die Stimme. „Ich warne Sie, Capitaine, ich
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